Startseite » Management »

Beim Geschäftsessen punkten

Etikette
Beim Geschäftsessen punkten

Beim Geschäftsessen punkten
Beim Geschäftsessen gelten spezielle Regeln der Etikette, die man als Gastgeber kennen sollte. Foto: Kzenon / fotolia.
„Lassen Sie uns das beim Essen besprechen…“ Wie oft fällt dieser Satz in Deutschland jeden Tag , sitzen Geschäftsleute mit ihren Kunden zusammen, essen gemeinsam und besprechen ein gemeinsames Projekt oder einen Geschäftsabschluss. Doch Vorsicht: Beim Geschäftsessen lauern so manche Fettnäpfchen.

Der richtige Zeitpunkt für das Geschäftliche wird nicht beachtet, ungünstige Themen werden angesprochen oder es herrscht Unsicherheit bezüglich der eigenen Rolle als Gastgeber: Das gelungene Essen mit (potentiellen) Geschäftspartnern ist alles andere als ein Selbstläufer. Mit den richtigen Tafelsitten lassen sich Blamagen jedoch leicht vermeiden.

Der richtige Zeitpunkt fürs Geschäftliche

Ein Geschäftsessen ist eine gute Gelegenheit, um den Kontakt zu Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern zu verbessern. Hier bietet sich in ungezwungener Atmosphäre die Möglichkeit der Kontaktpflege. Als Gesprächsthemen eignen sich allgemeine und positive Themen, die nicht polarisieren. Führungskräfte sollten die Gelegenheit nutzen, um sich und ihr Unternehmen von der besten Seite präsentieren.
Doch auch auf das Timing kommt es an. Bevor das konkrete Anliegen (zum Beispiel ein Geschäftsabschluss) angesprochen wird, sollten alle Anwesenden bereits das Dessert beendet haben; dies ist eine der wichtigsten Business-Etikette-Regeln bei Tisch.

Die Regie führt der Gastgeber

Der Gastgeber übernimmt nicht nur die Rechnung, sondern auch die Auswahl des Restaurants. Dabei ist das teuerste und schickste Lokal nicht immer die beste Wahl; vielmehr sollte das Restaurant zum „Preisniveau“ und zum Image der Firma passen. Um vor bösen Überraschungen gefeit zu sein, sollte der Gastgeber eine Lokalität wählen, die er kennt und von deren Qualität und Service er überzeugt ist.

Die Gäste richtig empfangen

Falls der Gastgeber seine Gäste schon vor dem Restaurant trifft, öffnet er ihnen die Tür und lässt sie vorgehen, bevor er selbst das Restaurant betritt. Im Lokal geht er dann voran und meldet die Gesellschaft beim Service an.
Die elegantere Variante ist jedoch folgende: Derjenige, der die Einladung ausgesprochen hat, wartet im Restaurant auf seine Gäste und kann schon den reservierten Tisch begutachten. Wenn die Gäste eintreffen, erhebt er sich, schließt sein Sakko und begrüßt die ranghöchste Person zuerst. Dabei spielt es heutzutage keine Rolle mehr, ob es sich dabei um eine Dame oder einen Herren handelt. Erscheinen zwei oder mehrere Gleichrangige, entscheidet das Alter über die Reihenfolge der Begrüßung.

Die Platz- und Speisenwahl

Um stilsicheres Verhalten zu signalisieren, wählt der Gastgeber den Platz am Kopf oder in der Mitte des Tisches und wartet dann, bis sich alle Gäste gesetzt haben.
Was tun, wenn man sich unsicher ist, welcher Wein zum Menü passt? Kein Problem, die wenigsten Geschäftsleute sind veritable Sommeliers. Es ist keine Schande, den Kellner um eine Weinempfehlung zu bitten!
Ein guter Gastgeber bestellt als Letzter. Um den Gästen die Unsicherheit zu nehmen, kann er Empfehlungen aussprechen. „Als Vorspeise empfehle ich Ihnen den Meeresfrüchtesalat“, „Bei der Hauptspeise habe ich gute Erfahrungen mit dem Rindergeschnetzelten gemacht.“ So wissen die Gäste, ob sie eine Vor- und Hauptspeise bestellen können und in welchem Preisrahmen sie sich bewegen dürfen. So behält der Gastgeber im Übrigen auch seine Ausgaben unter Kontrolle.

Small-Talk bei Tisch

Zwanglose Small Talk-Themen wie Reisen, Hobbies, Kultur, der Nachwuchs etc. lockern die Atmosphäre am Tisch auf. Politische und religiöse Themen sind ebenso ungeeignet wie Kritik an Dritten. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass alle Teilnehmer des Essens in das Gespräch einbezogen werden.

Gute Umgangsformen während des Essens

Die Serviette kann benutzt und auf dem Schoss abgelegt werden. Niemals gehört sie vor die Brust gehängt!
Gläser, die einen Stil haben, sollte man auch dort halten. Damit anzustoßen bietet sich jedoch nur dann an, wenn sich nicht mehr als sechs Personen am Tisch befinden. Ansonsten käme es zwangsläufig zu einem wilden Durcheinander quer über den Tisch hinweg. Stilvoll zudem ein „Zum Wohl.“ – „Prost!“ gehört eher in die Bierrunde.
Ist das Essen beendet, wird das Besteck parallel auf die „Zwanzig-nach-vier-Stellung“ auf dem Teller abgelegt; dabei liegen die Gabel links und das Messer rechts. So wird dem Servicepersonal signalisiert, dass die Mahlzeit beendet ist und abserviert werden kann.

DIE Rechnung, BITTE!

Das Essen ist beendet, alle Gäste sind zufrieden, die Geschäfte besprochen – nun geht es ans Bezahlen. Jetzt heißt es, die letzte Hürde eines erfolgreichen und souveränen Auftritts zu meistern. Ein absoluter Fehltritt und peinliches Verhalten wäre es, wenn die Gäste von der Großzügigkeit der Einladung etwas mitbekommen. Der Gastgeber steht daher auf und begleicht die Rechnung dezent am Tresen oder lässt sie sich – wenn möglich – sogar zur späteren Begleichung zuschicken.

Susanne Beckmann aus Osnabrück ist ausgebildete Trainerin für Stil & Etikette.
Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de