Deutsche Unternehmen sehen sich einer wachsenden Zahl an Cyber-Angriffen und IT-Sicherheitsproblemen ausgesetzt. Das ergab eine Studie von PreciseSecurity. So waren 2019 ganze 75 Prozent der Konzerne von mindestens einer Art IT Sicherheitsproblem betroffen. Der Schaden belief sich auf rund 102,9 Milliarden Euro.
Die Statistiken zeigen ein signifikantes Wachstum in der Anzahl der IT-Sicherheitsvorkomnisse über die vergangenen zwei Jahre. Erst kürzlich wurde die komplette Serverinfrastrukur des Mittelständlers Pilz gehacked (wir berichteten). 2015 waren noch 51 Prozent aller Unternehmen von IT-Sicherheitsereignissen betroffen. Im Jahr 2017 gab es hier nur eine leichte Veränderung auf 53 Prozent zu verzeichnen. Für 2019 zeigt die Erhebung einen deutlichen Anstieg, mit 75 Prozent an Unternehmen, die angaben, sie seien von IT Sicherheitsproblemen betroffen gewesen.
Ein Drittel der Unternehmen berichtet über Diebstahl von IT- oder Kommunikationsgeräten
Laut der Studie wurden 2019 32 Prozent aller deutschen Konzerne Opfer von Diebstahl von IT- oder Kommunikationsgeräten. Dies macht gleichzeitig den größten Teil an IT-Sicherheitsvorkomnissen aus. Weitere 16 Prozent gaben an, sie seinen höchstwahrscheinlich von derartigem Diebstahl betroffen gewesen. Als zweitgrößte Gruppe der IT-Sicherheitsprobleme im deutschen Markt wurde Social Engineering (zwischenmenschliche Beeinflussungen mit dem Ziel, bei Personen bestimmte Verhaltensweisen hervorzurufen, sie zum Beispiel zur Preisgabe von vertraulichen Informationen zu bewegen) genannt. Rund 30 Prozent der Unternehmen gaben dies bei der Befragung an.
Digitale Angriffe verursachten einen Gesamtschaden von 205,7 Milliarden Euro in nur zwei Jahren
Die Statistiken aus 2019 zeigen, dass digitale Angriffe für sieben von zehn deutschen Unternehmen zu Schäden führten. Die Mehrheit (25 Prozent) sah sich Passwort-Angriffen ausgesetzt. Weitere 23 Prozent berichteten über Malware-Angriffe. Phishing (Versuche, über gefälschte Webseiten, E-Mails oder Kurznachrichten an persönliche Daten zu gelangen) steht auf Rang drei mit 23 Prozent der Konzerne, die über diese Art der digitalen Attacke berichteten. Verglichen mit 2017 zeigten sich alle Kategorien von digitalen Angriffen anwachsend, ausgenommen die Anzahl der Malware-Fälle.
Nichtsdestotrotz waren Diebe in erster Linie an Kommunikation und finanziellen Daten interessiert. Fast 50 Prozent der Unternehmen berichteten über gestohlene Kommunikationsdateien, während 26 Prozent Opfer von Finanz-Data-Diebstahl wurden. Digitale Angriffe und IT-Sicherheitsprobleme sorgten für einen Gesamtschaden von 205,7 Milliarden Euro in den vergangenen zwei Jahren.(ag)
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