Startseite » Arbeitswelt »

Agiles Arbeiten: Führungskräfte werden auch im agilen Kontext noch gebraucht

Agiles Arbeiten
Führungskräfte werden auch im agilen Kontext noch gebraucht

Führungskräfte werden auch im agilen Kontext noch gebraucht
Immer mehr Organisationen setzen auf agiles Arbeiten.
Bild: WrightStudio/stock.adobe. com

Die Zahl der Organisationen, die agiler werden wollen, steigt; parallel dazu werden selbstorganisierte Teams propagiert: Gemeinsam wird in ihnen entschieden, wer welche Aufgaben wann und wie bearbeitet. Die Teams übernehmen selbst die komplette Verantwortung für ihr Arbeitsergebnis. Das Software-Unternehmen Capgemini kommt jedoch zum Schluss, dass Führung im agilen Kontext eine besonders wichtige Rolle spielt.

Worum geht es beim agilen Arbeiten? Agiles Arbeiten bedeutet funktionsübergreifende Zusammenarbeit an einem konkreten und messbaren Wertbeitrag innerhalb kurzer, strukturierter Zeitintervalle. Die wichtigsten Rahmenbedingungen agiler Organisationen sind daher das Abschaffen des Silo-Denkens und die Nutzung von Schwarm-Intelligenz. Aber auch eine klare Vision und die radikale Bereitschaft, sich zu verändern, ist innerhalb der Organisation notwendig.

Denn: agiles Projektmanagement bedeutet noch lange nicht, dass die Unternehmung selbst auch bereit für agile Strukturen ist. Das wird meist sichtbar, wenn Mitarbeiter in agilen Projekten disziplinarisch aus der Linie heraus geführt werden. Agiles Arbeiten erfordere und fördere eine agile Unternehmenskultur und sei somit einer der Schlüsselfaktoren für Organizational Dexterity als zukünftiges Erfolgsrezept für Unternehmen, ist sich Capgemini sicher.

Warum muss Führung neu gedacht werden?

Im traditionell hierarchischen Umfeld nimmt die Führungskraft eine vergleichsweise autoritärere, richtungsweisendere und kontrollierendere Rolle ein. Das hat einen einfachen Grund: die Möglichkeiten, Verantwortung zu übernehmen und sich selbst zu organisieren, sind bei ihren Mitarbeitern weniger stark ausgeprägt als in einem agilen Team.

Diverse Studien zeigen jedoch, dass vor allem zukünftige Mitarbeiter bei der Arbeitgeberwahl zunehmend Wert auf Gestaltungsfreiheit, Zusammenarbeit auf Augenhöhe sowie Vertrauen und Unterstützung legen. Um diese Erwartungen zu erfüllen, muss Führung sich auch im nicht-agilen Umfeld verändern. Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeiter rücken stärker in den Fokus. Capgemini ist davon überzeugt, dass dazu eine neue Führungsrolle notwendig ist.

Der erste Schritt zu Dexterity: Ein neues Führungsverständnis

In der Rolle des Agile Ambassadors bringen Führungskräfte agile Werte und die vorherrschenden Werte des Unternehmens zusammen und übersetzen diese in agilere Strukturen. Durch den Aufbau eines agilen Mindsets und der (methodischen) Befähigung zur agilen Arbeitsweise schaffen sie die notwendigen Rahmenbedingungen für selbstorganisiertes Arbeiten.

Dieser Rahmen sollte so groß sein, dass Mitarbeiter sich in der neuen Verantwortung ausprobieren und die agilen Werte tatsächlich leben können. Auf der anderen Seite sollte der Rahmen eng genug sein, um ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Hierzu gehören eine positive Fehlerkultur und eine offene Haltung zu Feedback. Diese Dinge müssen von Führungskräften aktiv eingeführt, vorgelebt und nachhaltig etabliert werden. Außerdem sollten die Führungskräfte selbst als Team ein einheitliches Verständnis von Agilität erwerben und voneinander lernen.

In der Rolle des Agile Ambassadors verstehen sich Führungskräfte als echte Servant Leaders und können auch in hierarchisch geprägten Umgebungen wirksam werden. Sie kennen nicht nur die agilen Methodiken, sondern führen auf Augenhöhe und mit viel Vertrauen und Befähigungs-Kompetenz.

Agiles Führen fokussiert sich auf die umfassende Befähigung und Ermächtigung von Mitarbeitern. Mitarbeiter wünschen sich von ihren Führungskräften, dass sie als Pioniere agile Prinzipien wie Anpassungsfähigkeit, Lernbereitschaft und Selbstorganisation vorleben und ihre agilen Teams dazu ermuntern, es ihnen gleich zu tun.

Agiles Arbeiten: Wie soll man damit anfangen?

Capgemini empfiehlt Führungskräften, selbstreflektiert zu sein und selbst einzuschätzen, inwieweit ihr Verhalten bereits agilem Führen entspricht. Folgende Fragen können Sie dabei unterstützen:

  • Was bedeuten die agilen Prinzipien für mich? Wie könnte meine Organisation von ihnen profitieren? Inwiefern und zu welchem Ausmaß möchte ich sie in meinem Arbeitsalltag integrieren und vorleben?
  • Wie kann ich mehr Verantwortung in die Teams geben und lernen, das notwendige Vertrauen aufzubringen?
  • Wie kann ich eine gute Zusammenarbeit auch mit Bereichen sicherstellen, die (noch) nicht agil arbeiten?
  • Agiles Führen braucht kein agiles Umfeld. Führungskräfte können überall und direkt in ihrem Arbeitsalltag agiler führen und ein agiles Mindset etablieren. Versuchen Sie es einfach und feiern Sie kleine Schritte bereits als Erfolge. (wag)

Kontakt zu Capgemini

Capgemini Service SAS
11 rue de Tilsitt
75017 Paris, Frankreich
Tel.: +33 1 4754 5000
Website: www.capgemini.com

Ebenfalls interessant:

Gesetzgeber erhöht bis 31.07.2020 zulässige tägliche Arbeitszeit auf 12 Stunden

Unsere Whitepaper-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de