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BASF schließt Kauf des PA6.6-Geschäfts von Solvay ab

Übernahme im Chemiebereich
Update: BASF schließt Kauf des PA6.6-Geschäfts von Solvay ab

Update: BASF schließt Kauf des PA6.6-Geschäfts von Solvay ab
Der Steamcracker II in Ludwigshafen ist die größte einzelne Anlage von BASF in Ludwigshafen. Bild: BASF SE

Der Chemieriese BASF hat den Erwerb des Polyamidgeschäfts (PA 6.6) von Solvay am 31. Januar 2020 abgeschlossen. Das gab der Konzern jetzt in einer Pressemitteilung bekannt. Die Transaktion erweitert die Kompetenzen von BASF im Polyamid-Bereich durch Produkte wie Technyl. Durch den Erwerb verspricht sich der Ludwigshafener Konzern, seine Kunden mit besseren Kunststofflösungen, etwa im Bereich autonomes Fahren, zu unterstützen.

Mit der Transaktion verbessere sich außerdem der Zugang des Unternehmens zu Wachstumsmärkten in Asien sowie Nord- und Südamerika. Der Kaufpreis ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Fremdkapital beträgt 1,3 Milliarden Euro. 2018 lag der Umsatz bei rund einer Milliarde Euro. Das Geschäft wird in die BASF-Unternehmensbereiche Performance Materials und Monomers integriert, schreibt das Unternehmen.

Breiteres Portfolio, stärkere regionale Präsenz

„Mit einem breiteren Portfolio, einer stärkeren regionalen Präsenz und einer verbesserten Lieferzuverlässigkeit werden wir unseren Kunden signifikante Vorteile bieten“, sagt Wayne T. Smith, Mitglied des Vorstands der BASF SE. „Mit dem Erwerb unterstreichen wir unser starkes Bekenntnis zum Polyamidgeschäft weltweit.“

Bereits im September 2017 hatte BASF eine Vereinbarung mit Solvay zum Erwerb des globalen Polyamidgeschäfts von Solvay unterzeichnet. Die EU-Kommission genehmigte den Erwerb des Polyamidgeschäfts am 18. Januar 2019 unter Auflagen. Diese erforderten den Verkauf von Teilen des ursprünglichen Transaktionsumfangs an einen Dritten. Hierbei handelte es sich um Produktionsanlagen und Innovationskompetenzen von Solvay im Bereich der technischen Kunststoffe in Europa. Die EU-Kommission genehmigte Domo Chemicals als Käufer. Die Transaktion wurde ebenfalls am 31. Januar 2020 abgeschlossen.


Originalmeldung vom 20. August 2019:

Vergangene Woche haben sich BASF, Solvay und Domo Chemicals darauf geeinigt, dass Domo das europäische PA6.6-Geschäft von Solvay erwerben wird. Noch stehe eine Genehmigung der Behörden aus, die Transaktion soll aber bis Ende 2019 abgeschlossen sein, schreibt BASF in einer Pressemitteilung. BASF wird das globale PA6.6-Geschäft von Solvay außerhalb Europas erwerben. Dazu gehört der 50-prozentige Anteil an der Adipodinitril-(ADN)-Produktion von Butachimie.

Auch diese Transaktion zwischen Solvay und BASF soll bis Ende 2019 abgeschlossen sein, natürlich unter der Voraussetzung, dass die zuständigen Wettbewerbsbehörden der Transaktion zwischen Domo und Solvay zustimmen. Bereits im September 2017 unterzeichneten BASF und Solvay eine Vereinbarung über den Erwerb des integrierten Polyamidgeschäfts von Solvay. Im Januar 2019 genehmigte die EU-Kommission diese Übernahme unter bestimmten Auflagen, darunter die Veräußerung der Polyamid 6.6-Produktionsanlagen von Solvay in Europa. Ziel von BASF ist es, mit dem Kauf die Position als globaler Lieferant von technischen Kunststoffen weiter auszubauen.

Acht Produktionsstandorte weltweit

Die beabsichtigte Akquisition durch BASF umfasst nun insgesamt acht Produktionsstandorte in Deutschland, Frankreich, China, Indien, Südkorea, Brasilien und Mexiko. In Frankreich werden BASF und Domo zudem ein Joint Venture zur Produktion von Adipinsäure gründen. Darüber hinaus sollen drei Forschungs- und Entwicklungszentren in Südkorea, China und Brasilien sowie sechs technische Beratungszentren in Asien sowie Nord- und Südamerika von Solvay an BASF übergehen.

Der durch BASF zu zahlende Kaufpreis ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Fremdkapital würde 1,3 Milliarden Euro betragen. Der Umsatz der durch BASF zu erwerbenden Geschäfte von Solvay lag im Jahr 2018 bei 1 Milliarde Euro. Bei Abschluss der Transaktion werden etwa 700 Mitarbeiter von Solvay zu BASF übertreten, schreibt das Unternehmen. Rund 650 Mitarbeiter wird das beabsichtigte Joint Venture zwischen BASF und Domo in Frankreich beschäftigen. BASF plant, die Geschäfte in ihre Unternehmensbereiche Monomers und Performance Materials zu integrieren.

Mit dieser Transaktion wird BASF von einem verbesserten Zugang zu wichtigen Wachstumsmärkten in Asien und Südamerika profitieren und künftig noch enger mit Kunden vor Ort zusammenarbeiten können. Die Produkt-Pipeline von BASF und ihr Produkt-Portfolio im Bereich technischer Kunststoffe werden ebenfalls erweitert. Dies wird die Position des Unternehmens als Anbieter von innovativen Lösungen unter anderem für die Transport-, Bau- und Konsumgüterindustrie stärken. Durch die Rückwärtsintegration bei wichtigen Rohstoffen wie Adipodinitril (ADN) wird BASF zudem künftig auf allen Stufen der Wertschöpfungskette für PA6.6 vertreten sein und die Kapazitäten zur Herstellung von Polymeren weiter erhöhen können. (wag)


Kontakt zu den Unternehmen

BASF SE
Carl-Bosch-Str. 38
67056 Ludwigshafen
Tel.: +49 621 60-0
E-Mail: global.info@basf.com
Website: www.basf.de

Solvay GmbH
Hans-Böckler-Allee 20
30173 Hannover
Tel.: +4 511 8570
Website: www.solvay.de

DOMO Caproleuna GmbH
Am Haupttor, Bau 3101
06237 Leuna
Tel.: +49 3461 43-2200
E-Mail: caproleuna@domo.org
Website: www.domochemicals.com

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