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Digitalverband Bitkom sieht wachsende Kluft zwischen digitalen Vorreitern und Nachzüglern

Digitalisierung
Bitkom sieht wachsende Kluft zwischen digitalen Vorreitern und Nachzüglern

Bitkom sieht wachsende Kluft zwischen digitalen Vorreitern und Nachzüglern
Die digitale Transformation schreitet in Deutschland nur langsam voran.
Bild: WrightStudio/stock. adobe.com

Der Graben zwischen digitalen Vorreitern und digitalen Nachzüglern hat sich in der Corona-Pandemie weiter vertieft, berichtet der Bitkom. Laut Digitalverband fühle sich jeder Vierte digital abgehängt und sehe die Digitalisierung als Gefahr an. Zugleich traue sich nur die Hälfte der Bundesbürger zu, die Vertrauenswürdigkeit einer Online-Quelle einzuschätzen.

Auch in der Wirtschaft sind die Unterschiede deutlich: 47 Prozent der Unternehmen haben längst überfällige Digitalisierungs-Vorhaben in Zeiten von Corona angeschoben, bei 52 Prozent wurden Digitalisierungs-Projekte jedoch auf Eis gelegt. 46 Prozent der Unternehmen sehen sich bei der Digitalisierung von Geschäfts- und Verwaltungsprozessen als Vorreiter; ihnen stehen 50 Prozent gegenüber, die sich für Nachzügler halten.

„Wir müssen die digitalen Gräben schließen und digitale Teilhabe fördern – in der Gesellschaft, in der Wirtschaft und in der Verwaltung“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg anlässlich des Digital-Gipfel-Events der Bundesregierung. Wie auch im vergangenen Jahr fand der Gipfel am Dienstag rein digital statt.

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Das Ziel der Regierung: eine strukturell ausgeglichene Entwicklung innerhalb Deutschlands und Chancengleichheit für alle Bürger. Eine Digitalisierung der zwei Geschwindigkeiten werde diesem Verfassungsziel jedoch nicht gerecht, so Berg. Sein Vorschlag: das Mittelstands-Programm „Digital jetzt!“ massiv auszubauen. Außerdem sollten sogenannte digitale Streetworker für benachteiligte Bevölkerungsgruppen eingesetzt und allen Menschen in Deutschland ein Recht auf digitale Bildung eingeräumt werden.

„Mit dem Digitalpakt für Schulen ist ein erster Schritt getan. Jetzt brauchen wir weitere Digitalpakte, mit denen wir jene Bevölkerungsgruppen zielgerichtet und sehr spezifisch erreichen, die auf dem Weg in die digitale Welt unsere Unterstützung brauchen: ältere Mitmenschen, sozial Benachteiligte, Migranten, bildungsferne Schichten“, fordert der Bitkom-Chef.

Vertrauen in digitale Technologien stärken

Berg hält es ebenfalls für essenziell, dass das Vertrauen in digitale Technologien in der gesamten Gesellschaft gestärkt wird: „Wir werden die Digitalisierung nur zu einem Gewinn für die gesamte Gesellschaft und auch für Wirtschaft und Verwaltung machen, wenn wir alle Menschen auf dem Weg in die digitale Welt mitnehmen. Das wird so lange nicht funktionieren, wie wir in Deutschland mehr über die Risiken als über die Chancen sprechen.“

Der Digitaltag und die Initiative „Digital für alle“ sollen auch diejenigen erreichen, die bislang nicht abgeholt sind. Der nächste Digitaltag findet am 18. Juni statt.

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Berg setzt sich außerdem für mehr Freiräume und weniger Regulierungen ein. So könnten neue digitale Technologien schneller entwickelt und erprobt werden. Insbesondere Künstliche Intelligenz (KI) müsse gestärkt werden. „KI ist eine Basistechnologie, die gerade erst entsteht. Wir dürfen sie nicht kaputtregulieren, bevor sie überhaupt da ist“, warnt Berg. Die Regierung müsse sich für eine innovationsoffene KI-Regulierung einsetzen, denn „Unternehmen müssen ausprobieren dürfen“.

Laut einer Bitkom-Studie vom April 2021 nutzen nur acht Prozent der Unternehmen in Deutschland KI – 30 Prozent planen oder diskutieren ihren Einsatz für die Zukunft. Die Unternehmen messen der Technologie eine hohe Relevanz bei: 69 Prozent sagen, dass KI ist die wichtigste Zukunftstechnologie sei. (wag)

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