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Change Managemet: Viele Unternehmen scheuen Veränderungen

Unternehmenskultur
Change Management: Viele Unternehmen scheuen Veränderungen

Change Management: Viele Unternehmen scheuen Veränderungen
Bild: Coloures-Pic/stock.adobe.com

In einer volatilen und komplexen Welt wird die Fähigkeit von Unternehmen, sich flexibel und agil auf Trends, Kundenpräferenzen und Wettbewerb einzustellen, zunehmend wichtiger. Die Unternehmen sind sich inzwischen der Notwendigkeit für die sogenannte Organizational Dexterity bewusst, jedoch hat erst jedes fünfte Unternehmen den Ansatz ganzheitlich in seinem täglichen Denken und Tun verankert. Dies geht aus der aktuellen Studie „Auf dem Sprung – Wege zur Organizational Dexterity” von Capgemini Invent hervor, für die 1135 Unternehmensvertreter verschiedenster Branchen aus elf Ländern befragt wurden.

Zwar haben die meisten Unternehmen bereits erste Erfahrungen mit agilen Methoden und Tools – die Übersetzung auf Unternehmenskultur und in Mitarbeiteraspekte findet jedoch noch zu selten statt. Unternehmen vergeben damit weitreichende Chancen, denn Organizational Dexterity trägt zu einem größeren wirtschaftlichen Erfolg und deutlich zufriedeneren Mitarbeitern bei. Organizational Dexterity bedeutet, wie sich Unternehmen wendig auf jegliche Art von organisationalen Veränderungen einstellen können.

Die Gründe, warum Unternehmen agiler werden möchten, sind vielschichtig: 55 Prozent versprechen sich davon, sich besser den Erfordernissen einer zunehmend volatilen, unsicheren, komplexen und mehrdeutigen Welt anpassen zu können. Jeweils 18 Prozent der Befragten erhoffen sich, eine Stagnation im Business zu überwinden sowie ihre Wettbewerbsposition zu sichern. 27 Prozent erwarten sich einen größeren Business Value. Alte Strukturen und Silo-Denken wollen 18 bzw. 14 Prozent der Befragten aufbrechen.

„Neue Technologien, veränderte Kundenerwartungen, Branchenverschiebungen und intern getriebene Ressourcenallokationen tragen dazu bei, dass Unternehmen immer schneller in der Lage sein müssen, sich auf Veränderungen einzustellen“, sagt Ursula Bohn, Leiterin des Bereichs Organizational Dexterity bei Capgemini Invent in Deutschland und Autorin der Studie. „Bei den meisten Unternehmen gehen erst einige wenige Abteilungen – in der Regel die Softwareentwicklung und IT – aktiv voran, sich agil mit neuen Anforderungen auseinanderzusetzen. Ganzheitliche Dexterity-Offensiven im gesamten Unternehmen gibt es noch selten“.

Organizational Dexterity: Deutschland nur im Mittelfeld

Es zeigen sich der Studie zufolge nicht nur unterschiedliche Reifegrade der Organizational Dexterity von Unternehmen, sondern auch geografische, branchen- und abteilungsbezogene Unterschiede. So liegen Unternehmen aus Schweden und Dänemark bei der agilen Transformation vorn. Die deutschen Unternehmen bewegen sich im vorderen Mittelfeld – hier ist allerdings der Anteil der Unternehmen, die sich auf der ersten und dritten Stufe befinden mit 27,5 bzw. 22,1 Prozent leicht höher als im Durchschnitt. Die Schlusslichter bilden Frankreich, Australien und China.

Bei den Branchen schneidet mit Elektronik/IT ein vergleichsweise junger Wirtschaftszweig mit am besten ab, gefolgt von Medien/Telekommunikation. Nachholbedarf gibt es bei Banken und Versicherungen und der öffentlichen Verwaltung. Bei der Auswertung nach Abteilungen liegt das Top-Management vorn, gefolgt von Rechtsabteilung, den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie der Qualitätssicherung. Die Abteilungen Buchhaltung, Materialwirtschaft und Verwaltung liegen am unteren Ende der Skala.

Unternehmenskultur und Führung sind Erfolgsfaktoren

Insgesamt hat die Studie acht Stellschrauben identifiziert, die zusammengenommen die Transformation zu mehr Dexterity voranbringen: Der Wandel in der Unternehmenskultur, ein verändertes Verhalten und Rollenverständnis von Führungskräften und Mitarbeitern, veränderte Prozesse, Datenkompetenz sowie die Bereiche Governance, Struktur, Arbeitsumfeld und Ökosystem.

Der wichtigste Erfolgsfaktor dabei ist das Thema Unternehmenskultur: Mehr als drei Viertel (77 Prozent) der anpassungsfähigsten Unternehmen führen ihr Ergebnis eindeutig auf den Kulturwandel zurück. Aber auch die Themen Führung und Mitarbeiter, Prozesse sowie Datenkompetenz sind wesentliche Treiber: Knapp zwei Drittel (64 Prozent) begründen ihren Gewinn an Anpassungsfähigkeit durch das Verhalten und Rollenverständnis von Führungskräften und Mitarbeitern. In knapp jeder zweiten Organisation (45 Prozent) gaben veränderte Prozesse den Ausschlag. Es zeigt sich zudem, dass digital aufnahme- und umsetzungsbereite Unternehmen eher als andere die dritte Dexterity-Stufe erreichen. Das liegt nicht nur am praktischen Nutzen der IT, sondern an ihrer ergebnisorientierten, probierfreudigen Kultur. Als logische Folge kommen agile Arbeitsweisen häufig zunächst aus der Softwareentwicklung, und werden dann auf andere Bereiche und ganze Unternehmen ausgerollt.(ag)


Kontakt zu Capgemini Research Institute

Capgemini Service SAS
11 rue de Tilsitt, 75017 Paris
Tel.: +33 1 47 54 50 00
Website: www.capgemini.com/de-de

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