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PwC Maschinenbau-Barometer: Steigende Kosten könnten Wachstum im Maschinen- und Anlagenbau gefährden

PwC Maschinenbau-Barometer
Deutscher Maschinenbau: Steigende Kosten könnten Wachstum gefährden

Deutscher Maschinenbau: Steigende Kosten könnten Wachstum gefährden
Das aktuelle Maschinenbau-Barometer von PwC zeigt: Die Stimmung in der Branche bleibt auch im zweiten Corona-Winter angespannt.
Bild: DedMityay/stock.adobe. com

Entscheider im deutschen Maschinen- und Anlagenbau blicken hoffnungsvoll und verunsichert zugleich auf das Jahr 2022. Nur vier von zehn Managern erwarten eine positive Entwicklung der deutschen Konjunktur im kommenden Jahr, zeigt das aktuelle Maschinenbau-Barometer von PwC Deutschland. Seit Mitte 2021 hat sich der Anteil der Optimisten unter den Maschinenbauern fast halbiert. Auf die Weltwirtschaft blickt weniger als ein Drittel mit positiven Erwartungen. Die Umsatzprognosen hingegen lesen sich positiv – wären da nicht die Kosten.

Im Vorjahr gaben die Befragten noch sehr düstere Prognosen für die Gesamtbranche (-2,7 Prozent) und die eigenen Unternehmen (1,3 Prozent) ab. Die Erwartungen an dieses Jahr sind da deutlich höher. Für die Gesamtbranche schätzen die befragten Entscheider das Umsatzplus auf 4,4 Prozent. Für die eigenen Unternehmen erwarten sie ein durchschnittliches Wachstum von 8,2 Prozent.

Ein leichter Rückgang gegenüber den vergangenen beiden Quartalen. Und doch: In der Branche, in der man gerade „zwischen Auftragsboom und Lieferengpässen, zwischen Investitionen in digitale und nachhaltige Wertschöpfung und Rekordpreis-Steigerungen für Rohstoffe austarieren muss“, ist man zuversichtlich, stellt Klaus-Peter Gushurst, Leiter des Bereichs Industries & Innovation bei PwC Deutschland, fest.

Auslastung im Maschinen- und Anlagenbau bleibt stabil hoch

Materialengpässe gibt es vor allem im Bereich Elektronik (Halbleitermangel, Chipkrise), Metalle und Kunststoffe. Starke Preissteigerungen lassen sich bei Roh- und Werkstoffen feststellen.

Trotzdem sorgen volle Auftragsbücher für eine vergleichsweise hohe Kapazitätsauslastung im Maschinen- und Anlagenbau. Mit durchschnittlich 89,5 Prozent liegt sie allerdings auf einem leicht niedrigeren Niveau als Mitte 2021. Fast jeder zweite Betrieb arbeitet momentan am Auslastungslimit. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr war es nur ein Viertel der Unternehmen.

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Die Branche habe die Auswirkungen der Corona-Krise im Jahr 2021 vergleichsweise gut gemeistert, stellt Gushurst fest. Und weiter: „Die globale Qualitätsführerschaft zahlt sich aus. Denn gerade die Auslandsbestellungen sind existenziell für die Vorzeigebranche. Umso mehr bereitet der Kostendruck den Entscheidungsträgern Kopfzerbrechen.“

In allen Bereichen steigen die Kosten

Die Maschinen- und Anlagenbauer sehen derzeit den Kostendruck als größte Herausforderung. 84 Prozent der Entscheider sehen ihn derzeit als Wachstumshindernis, dicht gefolgt von Corona (82 Prozent). Die Pandemie hat gegenüber dem Vorquartal wieder deutlich an Bedeutung gewonnen. Es folgt der Fachkräftemangel mit 72 Prozent.

Und die Gesamtkosten werden kurzfristig weiter wachsen, vermuten 81 Prozent der Befragten. Ihr Anteil hat in den letzten Monaten kontinuierlich zugenommen und den höchsten Stand aller bisherigen Erhebungswellen erreicht. Nur einer von 100 Befragten glaubt noch an eine Absenkung der Kosten.

Für die überwiegende Mehrheit der Maschinenbauer steht jedoch fest: 2022 werden sowohl die Personalkosten (72 Prozent) als auch die Ausgaben für Energie (84 Prozent) und insbesondere für Rohstoffe und Vorprodukte (88 Prozent) steigen. Aus diesem Grund schließen auch zwei von drei Befragten nicht aus, ihren finanziellen Mehraufwand an die Kunden weiterzureichen und die Verkaufspreise zu erhöhen – ein Rekordhoch aller bisherigen Befragungswellen.

Halbleiter-Knappheit wird weit über 2022 hinausgehen

„Langfristig wirken Preissteigerungen nicht als Rezept gegen Kostendruck“, sagt Gushurst. „Denn dahinter verbergen sich weit größere Themen wie die Zukunft der Arbeit und Produktion, die Transparenz der Wertschöpfung und die Verantwortung für soziale und ökologische Belange.“

Gushurst empfiehlt daher den Unternehmen, die Transformation des eigenen Geschäfts entschieden in Richtung Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Klimaneutralität – und damit auch hinsichtlich Effizienz und Resilienz – voranzutreiben. (wag)

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