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Digitaler Reifegrad hängt zum Großteil von zwei Investitionen ab

BCG-Studie
Digitaler Reifegrad hängt zum Großteil von zwei Investitionen ab

Digitaler Reifegrad hängt zum Großteil von zwei Investitionen ab
Die Investition in Technologien kann sich für Unternehmen auszahlen. Bild: denisismagilov / fotolia.com

Der digitale Reifegrad von Unternehmen hängt zum größten Teil davon ab, wie viel Unternehmen in die Fortbildung von Mitarbeitern und in Technologie investieren. Vor allem digitale Vorreiter haben diese Investitionen priorisiert und sich so einen Vorteil gegenüber ihren Wettbewerbern verschafft. Zu diesem Schluss kommt die Boston Consulting Group (BCG) in ihrem Digital Acceleration Index (DAI).
In diesem Jahr wurde der DAI (hier wird der DAI erklärt) von BCG bereits zum dritten Mal erhoben. In der Definition der Beratungsgesellschaft sind DAI-Vorreiter Unternehmen, die auf einen DAI-Wert von 67 bis 100 kommen. Firmen mit weniger als 43 Punkten werden als Nachzügler kategorisiert. Bei der Digitalisierung sind im Branchenvergleich weltweit die Finanzbranche und der Telekommunikationssektor am weitesten fortgeschritten. Ein Viertel dieser Unternehmen gehört zu den digitalen Vorreitern, während die Energiebranche und der öffentliche Sektor schwächer abschneiden. Hier zählen 40 Prozent der Unternehmen zu digitalen Nachzüglern.

„Die richtige Priorisierung bei Investitionen ist elementar, um ein digitaler Vorreiter zu werden“, sagt Michael Grebe, Senior Partner und Technologieexperte bei BCG. Michael Rüßmann, Senior Partner und Experte für digitale Transformation, ergänzt: „Nachzügler sollten sich an der Investitionsstrategie der Vorreiter ihrer jeweiligen Industrien orientieren, damit sie auch in Zukunft konkurrenzfähig bleiben und der Abstand zur Spitze nicht noch größer wird.“

„Die richtige Priorisierung bei Investitionen ist elementar, um ein digitaler Vorreiter zu werden“
— Michael Grebe, BCG

Bei Vorreitern arbeiten mehr Mitarbeiter in digitalen Projekten

Unternehmen mit großer digitaler Reife investieren mehr als fünf Prozent ihrer Betriebskosten in digitale Projekte. Im weltweiten Vergleich: 65 Prozent der EU-Vorreiter haben diese Prozentzahl investiert, in den USA liegt der Wert bei 90, in Asien bei 75 Prozent. Auch die digitale Weiterbildung der Mitarbeiter ist ein Kriterium, das Vorreiter von Nachzüglern unterscheidet. Bei mehr als der Hälfte der Vorreiter arbeiten mehr als zehn Prozent der Angestellten in digitalen Projekten oder schlüpfen in digitale Rollen. Ganz anders bei den Nachzüglern: Hier arbeiten bei nur 18 Prozent der untersuchten Firmen mehr als zehn Prozent in diesen Funktionen. Zudem fokussieren sich mehr als ein Drittel der Vorreiter darauf, Pilotprojekte zu skalieren, während die meisten Projekte bei den Nachzüglern im Entwicklungsstadium bleiben. Global wollen knapp drei Viertel der Vorreiter die Anzahl ihrer Mitarbeiter mit digitalen Fähigkeiten erhöhen. Dabei soll die Zahl dieser Angestellten um mehr als 20 Prozent erhöht werden. Darüber hinaus geben führende Unternehmen mehr als ein Fünftel ihrer digitalen Investitionen für Technologie aus, während es bei den Nachzüglern nur 16 Prozent sind. Doch besonders diese Investition zahlt sich aus: Bei Vorreitern liegt der DAI-Wert in der Unterkategorie Technologie bei 78 von möglichen 100. Nachzügler in diesem Bereich erreichen nur einen Wert von 29.

Digitale Vorreiter aus Asien sind im Bereich KI führend

Weltweit beschäftigen sich bei etwa der Hälfte der Vorreiter mehr als zehn Prozent  der digitalen Arbeitskräfte mit dem Thema künstliche Intelligenz (KI). Unternehmen aus Asien sind in diesem Bereich führend. Die Anzahl der Firmen, in denen sich mehr als zehn Prozent der Mitarbeiter aktiv mit KI befassen, ist in Asien mehr als doppelt hoch wie in der EU oder den USA. Bei der Anwendung der Technologie liegen Unternehmen aus Fernost ebenfalls vorn: 87 Prozent der asiatischen Unternehmen haben bereits Erfahrung im Umgang mit KI. In der EU sind es 78, in den USA 74 Prozent. „Asien ist in diesem Jahr zum ersten Mal Teil der Studie und liefert vor allem im Bereich künstliche Intelligenz ein starkes Ergebnis. Doch auch der Trend für die EU zeigt nach oben“, sagt Rüßmann. „In der dritten Version des Reports wird nochmals klarer, dass kluge Investitionen in Mitarbeiter und in Technologie die Spreu vom Weizen trennen“, resümiert Michael Grebe. (wag)

Über den Digital Acceleration Index (DAI)

Die Studie basiert auf dem BCG Digital Acceleration Index (DAI). Insgesamt wurden über 1.800 Manager und Führungskräfte gebeten, die digitale Reife ihrer Unternehmen auf einer Skala von 1 bis 4 in 35 Kategorien einzuschätzen. Auf Grundlage der Rohdaten wurden im nächsten Schritt Werte zu den jeweiligen Antworten auf einer Skala von 0 bis 100 ermittelt. Unternehmen mit einem DAI-Wert von 67 bis 100 gelten als Vorreiter, während Firmen mit weniger als 43 Punkten als Nachzügler kategorisiert werden.

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