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Gastbeitrag von Andre Braun: Digitalisierung aktiv angehen, um Anschluss nicht zu verpassen

Gastbeitrag von Andre Braun
Digitalisierung aktiv angehen, um Anschluss nicht zu verpassen

Digitalisierung aktiv angehen, um Anschluss nicht zu verpassen
Andre Braun von PlutusMedia ist der Ansicht, dass Digitalisierung gelernt und gelebt werden muss.
Bild: Olivier Le Moal/stock. adobe.com

Krisen stellen uns vor Herausforderungen – ganz gleich, ob sie die Wirtschaft oder die gesamte Gesellschaft betreffen. Aktuell macht uns die Corona-Krise diesen Umstand mehr als deutlich. Trotzdem zeigen sie uns, dass sich auch Veränderungen einstellen können – oder, wie in diesen Zeiten, sogar müssen. Besonders mit Blick auf die Digitalisierung sehen wir uns gezwungen, mehr denn je aktiv zu agieren, um so den Anschluss nicht zu verpassen.

Der Autor Andre Braun ist CEO von PlutusMedia

Die aktuelle Situation führt uns deutlich vor Augen, wie wichtig schnelles und leistungsfähiges Internet ist. Zwar werden immer wieder Ankündigungen gemacht, Milliarden Euro investieren zu wollen, um den Glasfaserausbau in sämtlichen Regionen bis 2025 sicherzustellen. Bei genauerer Betrachtung wird dieses Ziel wohl aber eher verfehlt werden.

Die flächendeckende Erschließung stockt vor allem in den ländlichen Regionen. Wenn hier jedoch keine nachhaltige Digitalisierung geschaffen wird, können Arbeitnehmer im Homeoffice nicht effektiv ihrer Arbeit nachgehen, Schüler im Home-Schooling nicht richtig unterrichtet werden und Unternehmen nicht wettbewerbsfähig agieren.

Diese digitale Kluft zwischen Stadt und Land wird in Zukunft wohl weiterhin bestehen – oder sich im schlimmsten Fall sogar vergrößern. Digitalisierung darf aber nicht zu einem Privileg verkommen, von dem lediglich gut versorgte Ballungsräume profitieren, während ländliche Gebiete wenig bis kaum auf leistungsfähige Netzwerke zugreifen können. Werden hier keine schnellen Lösungen bereitgestellt, wird dies eher früher als später zum Problem.

Digital will gelernt und gelebt sein

Fast alle Unternehmen haben schnell auf die Corona-Krise reagiert und beinahe auf 100 Prozent Homeoffice umgestellt. Aber genau hier liegt das Problem: die Unternehmen haben lediglich auf die äußeren Einflüsse reagiert und sind nicht schon früher aktiv in den Prozess der Umstrukturierung eingestiegen.

Aussagen wie „wir wissen nicht ob rechtlich die Möglichkeit besteht“ oder „das überlegen wir uns für die Zukunft“ waren oft nur Ausreden. In vielen Bereichen wird die ganzheitliche und nachhaltige Digitalisierung immer noch auf die lange Bank geschoben.

In den letzten Jahren ist die Zahl an Homeoffice-Tätigkeiten gestiegen, aber: noch immer fehlen die technischen und auch die kulturellen Voraussetzungen für eine digitale Unternehmenswelt. Viele behaupten zwar, digital zu sein, doch bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass in diesem Bereich noch immer ein großer Nachholbedarf herrscht und das oft (oder gerade) auch bei großen Organisationen.

In vielen Bereichen sind wir zu wenig offen und flexibel – „sehen wir mal, was die anderen machen“, laut das Motto. Ein schlechter Leitspruch auf dem Weg in die digitale Zukunft in Deutschland. Innovationen stammen oft aus dem Ausland. Die Übernahme dieser prägt hauptsächlich unser weiteres Handeln.

Ähnlich vorsichtig – beziehungsweise langsam und wenig innovativ – erfolgt der Ausbau. Das Vorgehen nach Schema F – Straßen werden metertief aufgerissen – ist unkreativ und belastet auch das Stressniveau der Menschen. In diesen Punkten denken wir oft noch zu konservativ – zudem verkompliziert die überspitzte Bürokratie die gesamte Situation, gerade bei Projekten, die zügig umgesetzt werden müssten.

#DigitalFuture: Digitalisierung geht alle Branchen an

Neue digitale Strukturen müssen zudem den Ansprüchen einer neuen Generation – der Generation Z – gerecht werden. Dabei sprechen wir nicht davon, einfach alle alten Strukturen über den Haufen zu werfen. Vielmehr gilt es zu akzeptieren, dass sich selbst traditionelle Berufe (etwa Schreiner oder Fahrschulen) digital aufstellen müssen, um wettbewerbsfähig bleiben zu können.

Bei der digitalen Transformation dürfen wir aber einen entscheiden Faktor nicht vernachlässigen – nämlich uns selbst. Digitalisierung wird von Menschen gemacht und wir können noch darüber entscheiden, wie unsere digitale Zukunft aussehen soll. In vielen Bereichen, etwa Glasfaserausbau, müssen wir aber schneller und innovativer werden. Ohne den Grundstein der Digitalisierung können Ideen weiter skizziert werden, wirklichen Fortschritt erleben wir dadurch aber nicht.

Neue Alternativen ausprobieren, Strukturen schaffen

Wir müssen den Mut haben. neue Alternativen auszuprobieren. Nur aus unseren Erfahrungen lernen wir, wie wir es künftig besser machen könnten. Dafür müssen wir in anderen Bereichen, etwa in der Art zu kommunizieren, alte Strukturen nicht vollständig umwälzen – vielleicht sollten wir uns genau in diesem Bereich auch mehr auf alte Werte konzentrieren.

Digitale Ethik ist an dieser Stelle ein zentraler Faktor. Hier müssen Strukturen geschaffen werden, die uns Menschen mit digitalen Techniken zusammenbringen. Die digitale und die reale Welt sind keine Philosophien, zwischen denen wir uns entscheiden müssen. Sie sind kooperierende Größen und bieten entsprechend Mehrwert – wenn wir es zulassen.

Damit einher geht auch die Förderung der Nachhaltigkeit. Wenn wir uns künftig mehr in einem Prozess der Evolution und Verflechtung von Mensch und Digitalisierung sehen und diese auf ethischen Grundsätzen beruht, dann wird es auch möglich sein, eine nachhaltige Struktur zu schaffen. Und diese wird unser aller Leben einfacher und nachhaltiger machen.

Zur Person: Andre Braun, CEO von PlutusMedia

Andre Braun ist Start-up Gründer und CEO von PlutusMedia. Der Würzburger gründete bereits vor seinem 18. Lebensjahr zwei Unternehmen. Seine zentralen Themen sind nachhaltige und ganzheitliche Digitalisierung. Der Jungunternehmer hat es sich zum Ziel gesetzt, Digitalisierung nicht zu einem Privileg verkommen zu lassen, sondern für jeden zugänglich zu machen. (wag)


Kontakt zu PlutusMedia

PlutusMedia
Taunusanlage 8
60329 Frankfurt am Main
Tel.: +49 69 2474 3986 0
E-Mail: hello@plutus.media
Website: www.plutus.media

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