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VDMA: Maschinen-Exporte sinken im zweiten Quartal 2020 um 22,9 Prozent

Maschinen- und Anlagenbau
Maschinen-Exporte sinken im zweiten Quartal um 22,9 Prozent

Maschinen-Exporte sinken im zweiten Quartal um 22,9 Prozent
Die Corona-Krise hat dem Export im Maschinenbau geschadet.
Bild: Photo Gallery/stock. adobe.com

Die Corona-Pandemie hinterlässt deutliche Spuren im Export, berichtet der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Demnach sanken die Maschinenausfuhren aus Deutschland im zweiten Quartal um 22,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im ersten Halbjahr wurde ein Exportminus von 14,1 Prozent verbucht.

Zwischen April und Juni 2020 sanken die deutschen Maschinen-Exporte im Vergleich zum Vorjahr um 22,9 Prozent auf 35,2 Milliarden Euro. Im ersten Quartal lagen die Ausfuhren noch um fünf Prozent unter ihrem Vorjahreswert. Damit ergibt sich für das erste Halbjahr 2020 ein kulminiertes Exportminus von 14,1 Prozent.

Besonders schwach waren dabei die Monate April und Mai. Den Grund sieht der VDMA hier in den weitreichenden Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. In den beiden Monaten verfehlten die Exporte ihren Vorjahreswert jeweils um etwa 28 Prozent. Im Juni sanken sie nach der Rücknahme von Reise- und Transportbeschränkungen weniger drastisch – und doch um 12 Prozent im Vorjahresvergleich.

Exportgeschäfte: Holpriger Weg zurück zur Normalität

„Die Unternehmen konnten im Exportgeschäft zuletzt ein klein wenig aufatmen. Es wird aber trotzdem ein holpriger Weg zurück zur Normalität“, prognostiziert VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Damit sich das Exportgeschäft normalisiert, müssten „viele Abnehmerländer des Maschinenbaus die Folgen der Pandemie erst noch besser in den Griff bekommen und wieder mehr Zuversicht für neue Investitionen entwickeln“, so Wiechers weiter.

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Immerhin: Ein Vergleich der Exportzahlen aus der Corona-Krise mit den Zahlen aus der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 zeigt, dass der Rückgang zumindest im ersten Halbjahr nicht drastischer ausfällt. „In den ersten sechs Monaten des Jahres 2009 verzeichneten die Maschinenausfuhren aus Deutschland einen Rückgang von knapp 23 Prozent“, ruft Wiechers in Erinnerung.

Russland mit Exportplus im ersten Halbjahr

Im zweiten Quartal dieses Jahres lagen die Maschinen-Exporte aus Deutschland in die EU um 27,7 Prozent unter ihrem Vorjahresniveau. Das Exportgeschäft mit den vom Corona-Virus stark gebeutelten Ländern wie Frankreich (minus 28,2 Prozent), Italien (minus 31 Prozent), Spanien (minus 32,1 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (minus 36,4 Prozent) war in diesem Zeitraum erwartungsgemäß besonders schlecht.

Kumuliert betrachtet ergibt sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ein Exportminus von 17,3 Prozent in die EU-Partnerländer. In das sonstige Europa wurden im gleichen Zeitraum 11,3 Prozent weniger Maschinen geliefert. Dabei sticht vor allem Russland heraus. Im ersten Halbjahr verzeichnete es als einziges Top-Abnehmerland ein Exportplus (4,5 Prozent).

„Das Plus ist größtenteils auf Großaufträge für die russische Prozessindustrie zurückzuführen, die im Juni realisiert wurden“, sagt Wiechers. „Dieser jüngste Wachstumstrend bei den Maschinenexporten aus Deutschland nach Russland wird aller Voraussicht nach nicht anhalten“, schätzt der VDMA-Chefvolkswirt.

China könnte erneut wichtigster Einzelmarkt werden

Die Export-Entwicklungen in die beiden wichtigsten Einzelmärkten USA und China unterscheiden sich deutlich. Die Maschinen-Exporteure aus Deutschland lieferten im zweiten Quartal 23 Prozent weniger in die Vereinigten Staaten als noch vor einem Jahr.

Das China-Geschäft nahm zwischen April und Juni um „nur“ 7,9 Prozent ab. China ist damit auf dem Weg, die USA in der Rangfolge der wichtigsten Einzelmärkte wieder einzuholen.

„In der Volksrepublik beobachten wir eine äußerst robuste wirtschaftliche Erholung vor allem in der Industrie. Davon profitieren wiederum einige Maschinenbau-Zweige, die ein signifikantes Wachstum beim Export in die Volksrepublik verzeichnen. Darunter fallen Maschinen- und Komponenten-Hersteller für das Bau- und Infrastruktur-Gewerbe sowie den Elektronik-Sektor“, analysiert Wiechers. (wag)


Kontakt zum VDMA

VDMA e. V.
Lyoner Str. 18
60528 Frankfurt am Main
Tel.: +49 69 6603 0
E-Mail: kommunikation@vdma.org
Website: www.vdma.org

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