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Studie: Mitarbeiter in der Industrie überschätzen ihre Datenkompetenz

Alteryx-Studie
Mitarbeiter in der Industrie überschätzen ihre Datenkompetenz

Mitarbeiter in der Industrie überschätzen ihre Datenkompetenz
Jedes Unternehmen verfügt über eine Fülle von Daten, die es nutzen könnte, um sich vom Wettbewerb abzusetzen.
Bild: Rymden/stock.adobe.com

69 % der Fachkräfte in der Industrie halten sich für überdurchschnittlich gut im Umgang mit Daten, aber nur 27 % sind dazu in der Lage, einen tatsächlichen Mehrwert fürs Unternehmen zu generieren.

Überschätzen Angestellte in der Industrie in Deutschland ihre Datenkompetenz? Dies legt jetzt eine Umfrage von Alteryx, dem Unternehmen für Analytics Automation, nahe. Befragt wurden mehr als 1.000 Deutsche*, die täglich in irgendeiner Form mit Daten arbeiten, wobei 135 davon in der Produktions- und Fertigungsbranche tätig waren.

Von ihnen gaben mehr als zwei Drittel (69 %) an, über eine überdurchschnittlich gute Datenkompetenz zu verfügen. Gleichzeitig zeigten die Ergebnisse aber, dass Analyse- und Interpretationsfertigkeiten noch dünn gestreut sind – nur 27 % trauten es sich zum Beispiel zu, Ableitungen zu treffen, die zu einem Mehrwert für die Organisation führen.

Datengetriebene Produktion: es gibt Verbesserungspotenziale

Und auch bei den Faktoren, die auf dem Weg zu einer datengetriebenen Produktion wichtig sind, ergaben sich weitere Verbesserungspotenziale: So spielen laut Umfrage Fortbildungen und Technologie eine wichtige Rolle, aber auch ausreichend Zeit für die Datenanalyse, von der nicht einmal ein Drittel (29 %) angibt, diese zu haben.

Auch Vorgesetzte, die helfen, Datenarbeit zu priorisieren, seien essenziell – doch nur bei 23 % läuft das richtig gut. Außerdem spiele eine bessere Kommunikation, dass Datenkompetenz beim beruflichen Weiterkommen hilft, eine wichtige Rolle – nur jeder Vierte (25 %) in der Produktion ist sich dessen bisher sicher.

„Im Rahmen der digitalen Transformation kommt es für deutsche Unternehmen insbesondere darauf an, den sich ständig ändernden Anforderungen mithilfe von Daten zu begegnen“, kommentiert Alan Jacobson, Chief Data and Analytics Officer bei Alteryx.

„Dafür ist es wichtig, dass eine möglichst breite Mitarbeiterbasis über die richtigen Kompetenzen zum Umgang mit Daten verfügt. Nur wenn Angestellte in allen Abteilungen Daten analysieren und interpretieren können, entsteht Resilienz und die unternehmensweite Fähigkeit, bei Bedarf schnell umzusteuern. Im Moment scheint es so, als würde die Datenkompetenz der Deutschen noch nicht die Fertigkeiten umfassen, die nötig sind, um die Transformation zu bewältigen“, so Jacobson weiter.

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Datenkompetenz in der deutschen Industrie

Mehr als drei Viertel (69 %) der Arbeitnehmer, die in der Produktions- und Fertigungsbranche tätig sind, vertreten die Meinung, dass die Pandemie die Bedeutung einer starken Datenkompetenz für Geschäftsentscheidungen noch erhöht hat. Doch auf Nachfrage kristallisierte sich ein Bedarf an weiteren Fort- und Weiterbildungen heraus:

  • In Bereichen der grundlegenden Handhabung von Daten schätzt sich weniger als die Hälfte als sehr gut ein: 41 % der Angestellten sind sich beispielsweise ihrer Fähigkeit sehr sicher, vertrauenswürdige Daten identifizieren zu können. Weitere 37 % sind laut Umfrage sehr gut im Bereinigen von Daten und ebenso viele der befragten Angestellten halten sich für sehr kompetent beim sicheren Teilen von Daten.
  • Bei der Frage nach den konkreten, analytischen Fertigkeiten sinken die Werte noch einmal deutlich: So gaben nur 30 % der Mitarbeiter in der Industrie an, deskriptive Analysen aus Daten generieren zu können. Vorhersagen für die Zukunft (prädiktive Analyse) können laut eigener Angaben 25 % und Handlungsempfehlungen für ähnliche Situationen (präskriptive Analyse) 22 % mit ausreichender Sicherheit ableiten.

Die richtige Umgebung für Daten-Champions

  • das richtige Training anbieten: Nur jeder Fünfte (20 %), der in der Industrie tätig ist, gab im Rahmen der Umfrage an, am Arbeitsplatz die richtige Art von Datentraining zu erhalten. Dabei waren 38 % der Meinung, dass Initiativen zur Förderung der Datenkompetenz die gesamte Belegschaft stärken würden. Zudem würden solche Trainings sie in die Lage versetzen, unabhängiger zu arbeiten (36 %).
  • Weiterbildungsanreize schaffen und kommunizieren: 52 % der Mitarbeiter in der Industrie haben mit einer Unbekannten zu kämpfen, denn sie wissen nicht, ob Datenkompetenzen sich in irgendeiner Art und Weise förderlich auf ihr berufliches Weiterkommen auswirken. Nur 25 % sind sich sicher, dass das der Fall ist. Bei den besten unter den Daten-Champions über alle Angestellten aller Abteilungen hinweg** sind sich hingegen 74 % sehr sicher, dass Datenkompetenz ein wichtiger Karrierefaktor ist.
  • Die richtigen Tools für die Arbeit bereitstellen: Mit nur 30 % verfügt weniger als ein Drittel der Befragten aus der Industrie über die perfekten Tools zur Datenanalyse. Fast die Hälfte (47 %) beschreibt einen Mangel an spezieller Datenanalysesoftware und weitere 41 % berichten, dass sie keinen Zugang zu einfach zu bedienenden, codefreien Anwendungen hätten.

„In Bezug auf die Datenkompetenz sind wir in Deutschland noch nicht so weit, wie wir vielleicht gehofft haben“, sagt Roger Illing, Vice President Central & Eastern Europe bei Alteryx.

„Jedes Unternehmen verfügt über eine Fülle von Daten, die es nutzen könnte, um sich vom Wettbewerb abzusetzen. Der Mangel an analytischen Fähigkeiten führt jedoch dazu, dass dieses Potenzial in der Realität oft ungenutzt bleibt. Mit Weiterbildungs- und Datenkompetenz-Initiativen sollten Unternehmen diese Qualifikationslücken schnell und effektiv schließen. Keiner muss hierfür heute noch fortgeschrittene Mathematik oder Programmiersprachen lernen. Flexible Self-Service-Plattformen mit einfacher Drag-and-Drop-Bedienung und vollautomatisiertem, maschinellem Lernen können alle Datenarbeiter in die Lage versetzen, Mehrwert aus Daten zu ziehen“, erklärt Illing. (bec)

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