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Mittelstandsbarometer 2021: Fachkräftemangel bleibt großes Problem für den Mittelstand

Mittelstandsbarometer 2021
Fachkräftemangel bleibt großes Problem für den Mittelstand

Fachkräftemangel bleibt großes Problem für den Mittelstand
Mittelständische Unternehmen haben auch in der Corona-Krise Probleme, geeignete Fachkräfte zu finden.
Bild: kwarner/stock.adobe.com

Der Fachkräftemangel bleibt eine der größten Sorgen für den deutschen Mittelstand: 54% der deutschen Mittelständler sehen die größte Gefahr für die Entwicklung des eigenen Unternehmens darin, dass sie nicht genügend geeignete Bewerber finden. Vor einem Jahr betrug der Anteil 56%. Das zeigt das aktuelle Mittelstandsbarometer der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY).

Die Probleme, die deutsche Mittelständler bei der Rekrutierung von Fachkräften haben, haben sich gegenüber dem Vorjahr leicht verschärft: 70% fällt es schwer oder sehr schwer, neue und ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zu finden (Vorjahr: 65%). Nur 30% geben an, dass ihnen die Rekrutierung von Fachkräften leicht oder sogar sehr leichtfällt (Vorjahr: 34%).

Der Kandidaten-Mangel stellt viele Personalabteilungen vor Probleme. Immerhin planen 16% der Mittelständler, die Zahl ihrer Mitarbeiter in den kommenden sechs Monaten zu erhöhen. 9% wollen die Zahl der Mitarbeiter senken. Unterm Strich will der deutsche Mittelstand also trotz der volatilen Konjunktur Stellen aufbauen.

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Für die Studie hat EY deutschlandweit 1.150 nicht-kapitalmarktorientierte mittelständische Unternehmen mit mindestens zehn Mio. Euro Umsatz befragt. Die Unternehmensberatung führt die Studie seit 2004 jährlich durch.

„Die Arbeitslosenzahlen sind in der Corona-Pandemie gestiegen und trotzdem finden viele deutsche Mittelständler keine ausreichend qualifizierten Bewerber“, sagt Michael Marbler, Partner bei EY und verantwortlich für den Bereich Mittelstand. „Es fehlt offenbar an genügend Fachkräften mit spezifischen Qualifikationen. Zudem erschwert die Pandemie die Bewerberauswahl und den Einstellungsprozess.“

Suche nach Fachkräften fällt großer Mehrheit schwer

Besonders große Schwierigkeiten beklagen momentan die Elektrotechnik und die chemisch-pharmazeutische Industrie: In beiden Branchen haben 81% Probleme, neue und ausreichend qualifizierte Mitarbeitende zu finden. Auch die Baubranche (80%) und der Maschinenbau (78%) tun sich schwer, Fachkräfte zu finden. Im Maschinenbau fällt es 18% sogar „sehr schwer“, Fachkräfte zu gewinnen – ein besonders hoher Anteil.

Vor allem in der Produktion bleiben zahlreiche Stellen unbesetzt: Ein Drittel aller Mittelständler kann dort Positionen aus Mangel an geeigneten Bewerbern nicht besetzen. Führungspositionen im technischen Bereich bleiben bei 17% der Mittelständler unbesetzt, Marketing- und Vertriebsstellen bei 15%.

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„Gerade in der Produktion verändert die Digitalisierung derzeit Prozesse und ganze Berufsfelder – vielen Bewerbern fehlen die dazu nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten“, ordnet Marbler die Ergebnisse des Mittelstandsbarometers ein. Digitale Kompetenz – etwa für die Datenanalyse oder die Automatisierung – werde immer wichtiger und sollte daher jungen Menschen so früh wie möglich vermittelt werden.

Der Mangel an entsprechend ausgebildeten Fachkräften ist hoch. Das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz, das den Zuzug von qualifiziertem Personal aus dem Nicht-EU-Ausland regelt, wurde im vergangenen Jahr erneuert. Ein gutes Signal – „allerdings konnte das Gesetz bislang nicht richtig greifen, da durch die Corona-Pandemie weniger Zuwanderung stattfand“, beklagt Marbler.

Dennoch bleibe es eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Deutschland als modernen, attraktiven Arbeitsstandort international zu positionieren, betont Marbler. Die Pandemie hat aufgezeigt, dass die digitale Infrastruktur ausbaufähig ist. Aber auch die einzelnen Unternehmen müssten den Jobsuchenden ein attraktives Gesamtpaket anbieten. (wag)


Kontakt zu Ernst & Young

Ernst & Young GmbH
Flughafenstraße 61
70629 Stuttgart
Tel.: +49 711 9881 0
E-Mail: info@de.ey.com
Website: www.ey.com/de

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