Intelligente Mobilität spart Millionen Tonnen CO2 ein und hilft beim Klimaschutz. Die Bitkom-Studie „Klimaeffekte der Digitalisierung“ zeigt, dass im Jahr 2030 – bei einem beschleunigten Einsatz digitaler Technologien – allein in Deutschland bis zu 25 Mio. Tonnen CO2 eingespart werden können. Für die Studie hat der Digitalverband das Einsparpotenzial digitaler Technologien unter anderem im Bereich Mobilität untersucht.
„Digitale Maßnahmen können einen immensen Beitrag zur Verkehrswende und zum Klimaschutz leisten“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg und empfiehlt gleichzeitig der neuen Bundesregierung, dies viel stärker zu berücksichtigen. „Im Bereich Mobilität können wir unseren CO2-Fußabdruck stark reduzieren, indem wir nicht nur in Asphalt und Beton, sondern ebenso in Bits und Bytes investieren. Nur so können wir die Klimaziele 2030 erreichen“, versichert Berg.
In der Studie hat der Bitkom das CO2-Einsparpotenzial verschiedener digitaler Technologien in den Bereichen Fertigung, Mobilität, Energie, Gebäude, Arbeit & Business, Landwirtschaft und Gesundheit untersucht. Dabei hat der Digitalverband auch den eigenen CO2-Fußabdruck der Digitalisierung berücksichtigt.
Sollte sich die Digitalisierung beschleunigen, könnte Deutschland allein im Bereich Mobilität bis 2030 sieben Prozent der geplanten CO2-Einsparung erreichen.
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Das größte Potenzial besitzt hierbei eine intelligente Verkehrs-Steuerung: 13 Mio. Tonnen ließen sich in Deutschland damit einsparen. Darunter fallen Technologien wie GPS-Systeme und IoT-Sensoren, die Verkehrs- und Umweltdaten erfassen und in Echtzeit auf einer Plattform zusammenführen. So wird eine effiziente Streckenführung ermöglicht, die an die aktuelle Verkehrslage angepasst ist. Einzelne Fahrten werden dadurch schneller und sicherer.
Außerdem werden Staus und der Stop-and-Go-Verkehr reduziert. Das Ergebnis: eine geringere Verkehrsbelastung an stark frequentierten Orten und eine höhere Lebensdauer der eingesetzten Fahrzeuge. Digitale Echtzeit-Informationen, digitale Fahrscheine oder freies WLAN könnten zudem die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs deutlich erhöhen.
Auch in der Logistik gibt es großes CO2-Einsparpotenzial
In der Logistik können bis zu acht Mio. Tonnen CO2 eingespart werden – besonders durch intelligente Technologien, die Warenströme effizienter planen, steuern und verteilen. Das sind etwa IoT-Sensoren, Big Data, digitalisierte Lagerhäuser oder umfassende Verkehrsmanagement-Plattformen.
Logistikunternehmen können Fahrer so basierend auf Faktoren wie Standortnähe, Fahrfähigkeiten oder LKW-Typ automatisch zuteilen. Außerdem lassen sich Lieferrouten auf Basis von Echtzeitdaten und Verkehrsanalysen effizienter gestalten. Das führt zu kürzeren Strecken, weniger Verkehr und geringeren Verzögerungen.
Auch ein vernetzter Individualverkehr kann für eine effizientere und ressourcenschonendere Mobilität sorgen – und bis zu vier Millionen Tonnen CO2 einsparen, zeigt die Studie.
In der sogenannten Sharing Mobility werden Fahrzeuge von privaten, öffentlichen und kommerziellen Anbietern als flexibel einsetzbares Transportmittel zur Verfügung gestellt. Dies umfasst das Car-Sharing, bei dem ein Fahrzeug von verschiedenen Personen genutzt wird, sowie das Ride-Sharing, bei dem sich mehrere Fahrgäste mit ähnlicher Zielrichtung ein Fahrzeug teilen. Das führt zu einer verbesserten Verkehrsanbindung, reduziert die Verkehrsbelastung und optimiert die Fahrzeugwartung.
Die komplette Studie gibt es beim Bitkom zum Download.