Der Industriekonzern Thyssenkrupp hat angekündigt, die deutschen Standorte des Geschäftsbereichs Federn und Stabilisatoren umzustrukturieren. Der Standort Olpe wird Opfer dieser Restrukturierung: Hier soll die Fertigung von Stabilisatoren bis Ende 2021 eingestellt werden. In Hagen will Thyssenkrupp in Zukunft Federn und Stabilisatoren fertigen. Insgesamt werden während des Prozesses etwa 500 Stellen gestrichen.
Rund 490 Stellen werden bei der Restrukturierung an den Standorten Olpe und Hagen abgebaut. Etwa 330 davon entfallen auf den Standort Olpe. Thyssenkrupp hat angekündigt, in den kommenden Wochen Vereinbarungen über einen Interessens-Ausgleich und Sozialplan für die beiden Standorte erzielen zu wollen.
Karsten Kroos: „Unausweichlicher und richtiger Schritt“
„Die Restrukturierung der beiden Standorte ist ein unausweichlicher und richtiger Schritt, um den Geschäftsbereich aus der Verlustzone herauszuführen“, sagt Karsten Kroos, CEO der Automobilzuliefer-Sparte bei Thyssenkrupp.
Die Wettbewerbsfähigkeit der beiden Werke sei in der jetzigen Aufstellung nicht mehr gegeben gewesen. „Dafür ist das Preisniveau in den jeweiligen Produktsegmenten zu gering und die Überkapazitäten am Markt zu groß“, so Kroos weiter.
Man habe sich deshalb dazu entschieden, die verbleibende Produktion mit den Entwicklungsaktivitäten am Standort Hagen zu bündeln.
Thyssenkrupp-Standort Olpe: 330 Jobs werden wegfallen
Am Standort Olpe, wo Stabilisatoren für die Autoindustrie hergestellt werden, sind derzeit etwa 330 Menschen beschäftigt. Die dort vorhandenen Kundenprojekte sollen jetzt bis Ende 2021 abgearbeitet werden. Danach will Thyssenkrupp die Produktion dort auslaufen lassen.
Dieses und das kommende Jahr will man dafür nutzen, die Beschäftigten auf eine Anschlussbeschäftigung innerhalb oder außerhalb des Konzerns vorzubereiten. Gespräche dazu sollen in den kommenden Wochen stattfinden.
Am Standort Hagen sollen Kapazitäten gebündelt werden
Am Standort Hagen, wo seit 1925 Federn für Kunden aus der Automobilindustrie produziert werden, arbeiten derzeit etwa 400 Personen. Alle Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten der Federn- und Stabilisatoren-Gruppe in Deutschland sollen nun hier gebündelt werden. Das umfasst den Prototypenbau, die Fertigung von Stabilisatoren für Kleinserien und das Ersatzteil-Geschäft sowie die Federn-Produktion für schwere Pkw bzw. Elektrofahrzeuge.
In Hagen fallen voraussichtlich 160 Stellen weg
Thyssenkrupp will außerdem das komplette Fertigungskonzept des Standortes Hagen überarbeiten und verstärkt automatisiert produzieren. Bis Anfang 2022 will das Unternehmen so rund 160 Stellen am Standort streichen.
Im Geschäftsbereich Federn und Stabilisatoren betreibt Thyssenkrupp derzeit neun Produktionsstandorte in Deutschland, Ungarn, Brasilien, Mexiko und China. Weltweit sind in dieser Sparte rund 3.400 Menschen beschäftigt. Im letzten Jahr hatte der Konzern diesen Geschäftsbereich als ein „Geschäft auf dem Prüfstand“ ausgewiesen. Grund dafür war – so der Konzern – eine deutlich negative Geschäftsentwicklung in den vergangenen drei Geschäftsjahren. (wag)
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