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Wie die Holz- und Papierindustrie dem Fachkräftemangel begegnen kann

Studien von Deloitte und SAP
Wie die Holz- und Papierindustrie dem Fachkräftemangel begegnen kann

Wie die Holz- und Papierindustrie dem Fachkräftemangel begegnen kann
Bild: AnnaReinert / fotolia.com

Betriebe in der Holz- und Papierverarbeitung haben mit einem massiven Mangel an Fachkräften zu kämpfen. Fast die Hälfte der Baby-Boomer-Generation geht zeitnahe in den Ruhestand und nur ein Bruchteil der offenen Stellen wird mit neuen Mitarbeitern besetzt. Die Branche könnte also bald in eine Krise rauschen. Das entscheidende Drehrädchen lautet daher HR.

Allein in den Vereinigten Staaten sollen in den nächsten zehn Jahren 4,6 Millionen neue Arbeitsplätze in der verarbeitenden Industrie geschaffen werden – zusätzlich zu den 2,4 Millionen offenen Stellen, die aufgrund des Fachkräftemangels unbesetzt bleiben werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Deloitte und dem Manufacturing Institute. Der Fachkräftemangel könnte für die US-Wirtschaft teuer werden: Analysten rechnen mit Kosten von bis zu 2,5 Billionen US-Dollar.

Es steht also viel auf dem Spiel für holz- und papierverarbeitende Betriebe. Ihr Ziel muss es sein, die entstehenden fachlichen Qualifikationslücken zu schließen. Doch das Problem löst sich nicht einfach, indem man lediglich mehr Leute einstellt. Die HR-Verantwortlichen müssen Maßnahmen ergreifen, um ihre Strategien für die Talentgewinnung und -bindung neu auszurichten. Sie müssen den Schwerpunkt auf das Verhalten der Mitarbeiter legen und die engen Grenzen traditioneller Personalwirtschaft ausweiten.

Gehälter steigen in der Holz- und Papierindustrie

Fachkräfte stehen zur Verfügung, aber die richtigen Leute zu gewinnen ist eines der Hauptanliegen – noch wichtiger als die Materialkosten. Hochschulabsolventen der Fachrichtung Chemie erhalten Jobangebote von Holz- und papierverarbeitenden Unternehmen in US-Bundesstaaten wie Maine, Washington oder Oregon. Während der Durchschnittslohn steigt, sind auch die Jahresgehälter in der Holz- und Papierindustrie gestiegen – von 51.000 US-Dollar im Jahr 1999 auf fast 76.000 US-Dollar im Jahr 2017.

Trotz dieses Stellenmarktes ist das traditionelle Bild eines Arbeiters in einer Fräswerkstatt für jüngere Arbeitnehmer nicht so verlockend wie für die Generationen vor ihnen. Die jungen Leute befürchten, dass neue Technologien an entlegenen Orten nur langsam eingeführt würden. Außerdem sind sie besorgt, dass die Branche von ihnen verlangen würde, sich von den modernen Annehmlichkeiten der heutigen digitalen Welt zu lösen. Für die Mitarbeiter, die ihren Job schon seit Jahrzehnten machen, ist die Einarbeitung neuer Mitarbeiter unglaublich verwirrend. Denn zu den aktuellen Fähigkeiten gehören Instinkte, die für die Auszubildenden eine Selbstverständlichkeit sind, aber nicht für die Ausbilder.

Telearbeit in der Holz- und Papierindustrie?

Zwar stehen die Mitarbeiter heutzutage vor belastenden Herausforderungen, doch die moderne Technologie bietet eine Fülle von Möglichkeiten, um zu überdenken, wie der Werksbetrieb künftig laufen soll und wo die Arbeitskräfte in dieses Modell passen werden. Zum Beispiel können es sich immer mehr Betriebe leisten, ihren Mitarbeitern Telearbeit anzubieten. So können diese an einem Ort ihrer Wahl arbeiten und das Team in der Fabrik unterstützen. Eine weitere zukunftsweisende Entwicklung ist die Erweiterung der Arbeitsumgebung mit Augmented Reality, um fachkundige Unterstützung durch Experten zu bieten, die auf eine immer größere Anzahl von Arbeitsbereichen ausgedehnt werden kann.

Dass künftig noch größere Veränderungen möglich sein werden, zeigt sich bei einem Rundgang durch eine Papierfabrik. In einigen Betrieben stehen im Produktionsbereich Maschinen, die fast 300 Meter lang sind und nur von wenigen Technikern betrieben werden. Der Grad der Automatisierung ist so hoch, dass die Maschine sich selbst steuert und Daten erzeugt, die Aufschluss darüber geben, wie die operative Leistung aussieht und welches Optimierungspotenzial besteht.

Dieser Wandel, nämlich den Maschinenbediener zum Maschinenanalytiker zu machen, ist eine Strategie, die viele Unternehmen verfolgen. Die Belegschaft erwirbt immer mehr Know-how im Bereich Fertigung und versteht es, die neuesten technologischen Innovationen zu nutzen, Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen und sich schnell mit der Bedienung neuer Maschinen vertraut zu machen.

HR als Partner der Führungsetage

Die Möglichkeiten, Arbeitnehmer weiterzubilden und ihnen neue Fähigkeiten zu vermitteln, sind enorm. Aber keine dieser Änderungen kann erfolgen, wenn der Vorstand nicht mit den HR-Führungskräften zusammenarbeitet. Bei 91,4  Prozent der Unternehmen ist dies derzeit nicht der Fall, wie Studien im Rahmen des SAP-Performance-Benchmarking-Programms ergaben.

Mit einer intelligenten HR-Plattform haben die Mitarbeiter Zugriff auf die richtigen Tools und Funktionen, um strategische Veränderungen umzusetzen. Dies stellt nicht nur sicher, dass der Betrieb reibungslos abläuft, sondern erhöht auch das Engagement der Mitarbeiter. Denn sie erhalten die Möglichkeit, einen Beitrag zum Unternehmen zu leisten, der für sie von Bedeutung ist.

Positive Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen

In der Holz- und Papierindustrie sind gewisse Dinge nicht beeinflussbar, beispielsweise die Kosten für Material und wirtschaftliche Faktoren. Doch zwei Dinge – die HR-Strategie und die Belegschaft – können gestaltet und zu wertvollen Ressourcen entwickelt werden.

Firmen, die das Personalwesen bei ihrer Geschäftsstrategie berücksichtigen, reagieren auf Veränderungen und nutzen die beträchtlichen Verbesserungsmöglichkeiten. Sie sehen ihre Belegschaft nicht als Instrument, um Widgets für den Verkauf zu erstellen. Jeder Mitarbeiter wird als strategischer Wettbewerbsvorteil gesehen, den es im gesamten Betrieb zu nutzen gilt.  (wag)


Kontakt zu Deloitte und SAP

Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Rosenheimer Platz 4
81669 München
Tel.: +49 89 29036 0
Fax: +49 89 29036 8108
E-Mail: kontakt@deloitte.de
Website: www.deloitte.de

SAP Deutschland SE & Co. KG
Hasso-Plattner-Ring 7
69190 Walldorf
Tel.: +49 62277 47474
Fax: +49 62277 57575
E-Mail: info.germany@sap.com
Website: www.sap.com

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