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Homeoffice auf dem Vormarsch: Wie wir nach Corona arbeiten werden

Linkedin-Studie
Wie wir nach Corona arbeiten werden

Wie wir nach Corona arbeiten werden
Homeoffice ist ein nicht unbedeutender Bestandteil des New Work.
Bild: New Africa/stock.adobe. com

Ein beträchtlicher Teil der Arbeitnehmer arbeitet nach wie vor im Homeoffice, auch wenn viele Maßnahmen wieder gelockert wurden. Und solange es keinen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 gibt, ist Flexibilität am Arbeitsplatz gefragt. Diese könnte auch nach der Krise gefragt sein. Das Berufsnetzwerk Linkedin hat mit der New-Work-Expertin Alice Greschkow über die Zukunft der Arbeit gesprochen und eine Zukunftsprognose gewagt.

Für die Prognose hat Linkedin außerdem 2.000 Arbeitnehmer und Unternehmer in Deutschland gefragt und Stellenausschreibungen innerhalb des sozialen Netzwerks analysiert.

Homeoffice auf dem Vormarsch – weniger Nine-to-five-Jobs

Die Analyse der Stellenausschreibungen auf Linkedin zeigt: weltweit gab es von März bis Juni 2020 insgesamt 60 Prozent mehr Suchanfragen für Fernarbeit. In Deutschland wurde im Juni 2,18 Mal mehr nach Homeoffice-Jobs auf Linkedin gesucht. Die Bewerbungen um diese Stellen haben um 84 Prozent zugenommen.

Aber auch auf Unternehmensseite hat sich etwas getan: Von März bis Juni wurden dreimal so viele Homeoffice-Jobs angeboten wie vor der Corona-Pandemie. Bedarf und Angebot für flexible Jobs sind also gestiegen.

Dies zeigt deutlich, dass Unternehmen traditionelle Nine-to-five-Arbeitsformen überdenken. Linkedin ist sich sicher: Homeoffice wird auch nach der Krise unser zweiter Arbeitsplatz bleiben.

Nähe trotz räumlicher Distanz

Laut Linkedin-Studie zur mentalen Gesundheit vermissen 43,3 Prozent der Deutschen ihre Kollegen, unter den Berufseinsteigern sind sogar 53,3 Prozent.

New-Work-Expertin Alice Greschkow ist zudem der Ansicht, dass Teamgeist und Kollaborationen unter einer dauerhaften Distanz leiden. Lediglich sporadischer Kontakt zu den Mitarbeitern berge das Risiko, das Vertrauen und die Loyalität der Mitarbeiter zu verlieren. Mitarbeiter müssten das Gefühl haben, auch über die räumliche Distanz wahrgenommen zu werden. Außerdem könnten Konflikte unter der Oberfläche digitaler Kommunikationstools verschwinden – so wachse die Unzufriedenheit unbemerkt.

Schwerpunktseite: Coronavirus

Die Umfrage von Linkedin zeigt zwei mögliche Ursachen dafür: 19,52 Prozent der Befragten fühlen sich unter Druck gesetzt, E-Mails schneller beantworten zu müssen. Und 80 Prozent der Deutschen leisten in der Krise Mehrarbeit – fast 30 Prozent von ihnen sogar vier oder mehr Stunden pro Tag.

Auf diese Weise verspielen Unternehmen eventuell den Vorteil der Arbeit von zu Hause, dass Mitarbeiter teilweise produktiver und fokussierter arbeiten. Arbeitnehmer müssen deshalb in diesen Zeiten mehr denn je ein Gemeinschaftsgefühl schaffen und Vertrauen vermitteln.

Die richtige Work-Life-Balance

Neben den Herausforderungen werden positive Aspekte der Heimarbeit auch in Zukunft eine Rolle spielen. 44,9 Prozent der Befragten haben während der Krise mehr Zeit mit der Familie genossen.

Auch das Thema Gesundheit hat im Homeoffice für viele mehr Platz eingenommen: 28,4 Prozent der Frauen und 22 Prozent der Männer gaben an, sich gesünder zu ernähren. 30,5 Prozent der 24- bis 35-Jährigen machten mehr Sport.

Linkedin ist sich sicher, dass Unternehmen, die eine gute Work-Life-Balance bieten und sich um die Gesundheit ihrer Arbeitgeber kümmern, in Zukunft gefragter sein werden.

New Work: keine universale Lösung

Mitarbeiter und Führungskräfte konnte im monatelangen Homeoffice Erfahrungen sammeln, die bei der Entwicklung einer neuen Arbeitsweise oder eines neuen Arbeitsplatzes helfen.

Unternehmen sollen deshalb eine individuelle Bestandsaufnahme zum Homeoffice durchführen, sagt Greschkow, denn eine pauschale Lösung werde es nicht geben.

Ein hilfreiches Tool ist etwa das anonymisierte Mitarbeiterfeedback. So können Grenzen ausgelotet und negative sowie positive Auswirkungen benannt werden.

Zweiwöchentliche Evaluationen bezüglich des Wohlbefindens und des Umgangs mit der Heimarbeit bieten etwa Aufschluss über Verbesserungs-Potenziale und Erfolge. Genauso wie virtuelle „Daily Stand-ups“ für kleine Teams, bei denen jeder kurz und knapp Arbeitsstand, Fragen und Herausforderungen beschreibt.

Greschkow sieht nun die Geschäftsführungen in der Pflicht. Sie sollen die besten Wege für die Arbeit von zu Hause weiter zu verfolgen und einen individuellen Plan aufzustellen, um auf die Zukunft vorbereitet zu sein.

Positive Erkenntnisse aus dem digitalen Alltag in den analogen zu übertragen und umgekehrt könne eine bessere Arbeitsumgebung nach Corona schaffen. Offen für Neues zu sein laute hier die Devise. (wag)


Kontakt zu Linkedin

LinkedIn Ireland Unlimited Company
Wilton Place
Dublin 2
Irland
Website: www.linkedin.com

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