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EY-Studie "Zwischenbilanz Covid-19: Umweltpolitik und Digitalisierung": Pandemie ändert Bewegungs- und Konsumverhalten

EY-Studie
Corona-Zwischenbilanz: Pandemie ändert Bewegungs- und Konsumverhalten

Corona-Zwischenbilanz: Pandemie ändert Bewegungs- und Konsumverhalten
Das Bewegungs- und Konsumverhalten der Menschen in Deutschland hat sich mit der Corona-Krise verändert.
Bild: Peera/stock.adobe.com

Geringeres Verkehrsaufkommen, ein Plus beim Datenverbrauch und ein größeres Interesse an regionalen Angeboten: Die Corona-Pandemie hat das Bewegungs- und Konsumverhalten der Bürger in Deutschland verändert. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind deutlich messbar – die positiven, aber auch die negativen. Die Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) und das Wuppertal Institut haben diese Auswirkungen in der Studie „Zwischenbilanz COVID-19: Umweltpolitik und Digitalisierung“ untersucht.

Die Ergebnisse stellte Bundesumweltministerin Svenja Schulze jetzt mit dem Wuppertal Institut und EY in Berlin vor. Die Beteiligten verstehen die Studie als erste Zwischenbilanz der Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Zum einen soll die Studie als Grundlage für die Weiterentwicklung der Maßnahmen dienen, der in der umweltpolitischen Digital-Agenda zusammengefassten wurden. Zum anderen soll sie die Chancen der Digitalisierung für die Umweltpolitik hervorheben.

Corona-Pandemie sorgt für Boom bei digitalen Medien

Die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie sorgten dafür, dass der Personenverkehr deutlich zurückging. In der Anfangszeit der Maßnahmen wurden digitale Medien intensiv genutzt, etwa Videokonferenzen und Online-Shopping.

Ein Viertel aller Arbeitnehmer arbeitete zeitweise im Homeoffice, teilweise reduzierten sich die Aufenthalte am Arbeitsplatz um bis zu 45 Prozent.

Mehr als ein Drittel davon geht in einer Umfrage von EY davon aus, dass interne und externe Meetings in den kommenden Jahren durch Videokonferenzen ersetzt werden. 31 Prozent erwarten, beruflich weniger unterwegs zu sein.

Die Autoren der Studie prognostizieren, dass sich künftig der gesamte Personenverkehr um bis zu acht Prozent reduzieren ließe – wenn zeitnahe Homeoffice und virtuelles Arbeitsleben gefördert werden. Dies könne etwa über eine steuerliche Förderung von Heimarbeitsplätzen geschehen.

Mit Corona-Beschränkungen stieg der Datenverkehr

Das Wuppertal Institut hat beobachtet, dass mit dem Rückgang des Personenverkehrs das Datenvolumen anstieg – getrieben durch Streaming und Videokonferenzen. Und zwar um etwa zehn Prozent, verglichen mit dem durchschnittlichen Datenvolumen vor Covid-19.

Insbesondere Videokonferenzen (plus 120 Prozent) und Online-Gaming (plus 30 Prozent) waren dafür verantwortlich.

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Steigende Datenvolumen führen zu einem deutlich höheren Energieverbrauch. Um diesen so gering wie möglich zu halten, schlagen die Autoren der Studie vor, die in der umweltpolitischen Digitalagenda angelegten Maßnahmen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks der Digitalisierung umzusetzen.

Maßnahmen wie energieeffiziente Software, intelligente Auslastungs-Steuerung oder verstärkte Abwärmenutzung könnten dabei helfen. Gleichzeitig müsse die vollständige Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energien vorangetrieben werden.

Online-Transaktionen steigen Corona-bedingt massiv an

Online-Transaktionen sind um bis zu 60 Prozent gestiegen, zeigt die Studie. Profitiert davon haben allerdings in der Regel die großen Anbieter. Zwar ist das Interesse an regionalen Produkten gestiegen, die Angebote sind allerdings in der Breite noch zu gering. Eine Förderung regionaler digitaler Vertriebsplattformen könnte hier einen Schub geben.

„Die Daten zeigen, dass Verhaltensänderungen möglich sind“, resümiert Holger Berg, Co-Leiter des Forschungsbereichs Digitale Transformation in der Abteilung Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut.

Digitale Lösungen wie Homeoffice seien quasi über Nacht akzeptiert worden, obwohl sie zuvor nur zögerlich genutzt wurden.

Berg sieht hierin eine Chance, weil so etwa Energieverbrauch und Emissionen für Mobilität reduziert werden können. Er gibt aber auch zu bedenken, dass sich der Bedarf an Technologie und digitaler Infrastruktur – und damit gleichzeitig den Ressourcen-Bedarf – erhöht.

„Unsere Konsumdaten zeigen, dass sich das Verbraucherverhalten ändert: Damit regionale Wertschöpfungsketten davon profitieren, muss der lokale Einzelhandel in eigene Onlineangebote investieren“, fordert EY-Partner Thomas Losse-Müller.

„Das ist ein Feld, das bisher kaum bedient worden ist. Hier haben Unternehmen und gerade der regionale Einzelhandel Chancen, neue Wertschöpfung zu generieren“, so Losse-Müller. (wag)


Kontakt zu Ernst & Young

Ernst & Young GmbH
Flughafenstraße 61
70629 Stuttgart
Tel.: +49 711 9881 0
E-Mail: info@de.ey.com
Website: www.ey.com/de

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