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Repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von KPMG befragte 552 Unternehmen in Deutschland ab 20 Beschäftigten

Cloud Monitor 2022
Die Bedeutung des Cloud-Computing wächst weiter

Die Bedeutung des Cloud-Computing wächst weiter
Cloud-Computing gewinnt auch in 2022 weiter an Bedeutung. Das zeigt eine im Auftrag von KPMG durchgeführte Umfrage bei 552 Unternehmen ab 20 Beschäftigten. Bild: ZinetroN/stock.adobe.com

Bitkom Research hat im Auftrag der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG im Frühjahr 2022 insgesamt 552 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland zum Thema Cloud-Computing befragt. Das Ergebnis der repräsentativen Umfrage, des sogenannten Cloud Monitor 2022: Cloud-Computing gewinnt auch in diesem Jahr weiter an Bedeutung.

 

Im Frühjahr 2022 setzen, laut Studie, 84 % der Unternehmen mit mindestens 20 Beschäftigten auf Cloud-Computing.

Weitere 13 % planen oder diskutieren den Einsatz von Cloud-Computing. Auch nach zwei Jahren Corona-Pandemie besteht also weiterhin Wachstumspotenzial im Cloud-Markt, obwohl die Zunahme mit zwei Prozentpunkten im Jahresvergleich geringer ausfällt (2021: +6 Prozentpunkte).

Der Anteil der Unternehmen, bei denen Cloud-Computing kein Thema ist, stagniert bei geringen 3 %.

Cloud-First-Strategie versus Cloud-Only-Strategie

Mittlerweile setzen vier von zehn Unternehmen auf eine Cloud-First-Strategie, in der sie neue IT-Projekte bevorzugt, jedoch nicht zwingend in der Cloud umsetzen und bestehende Systeme bzw. Anwendungen bei Bedarf in die Cloud migrieren.

Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um neun Prozentpunkte. Der Trend zur Cloud-Lösung zeigt sich auch beim Anteil der Unternehmen mit Cloud-Only-Strategie: 2021 nutzten 5 % Cloud-Computing für alle Systeme bzw. Anwendungen, 2022 ist der Anteil auf 9 % gestiegen.

Bis 2025 deutlich mehr cloudbasierte Anwendungen

Auf dem Weg zum cloudbasierten Unternehmen sind die Ziele ambitioniert. Unternehmen, die Clouds bereits nutzen, schätzen ihren aktuellen Anteil produktiver Anwendungen in der Cloud auf 37 %. Bis 2025 wollen sie diesen Anteil auf durchschnittlich 61 % erhöhen.

Cloud-Lösungen versus On-Premise-Lösungen 

Die aktuelle Situation wirtschaftlicher Unsicherheit hält viele Unternehmen dazu an, ihre Fixkostenpositionen zu prüfen. Im IT-Bereich stellen Cloud-Lösungen eine kosteneffiziente und kostenflexible Möglichkeit im Vergleich zu On-Premise-Lösungen dar.

Dementsprechend geben mehr als drei Viertel (78 %) der Unternehmen Kostenreduktion als Ziel ihrer Cloud-Computing-Strategie an. Auch die Reduktion der CO2-Emissionen spielt für jedes zweite Unternehmen (55 %) eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für eine Cloud-Lösung.

Cloud Monitor 2022 Cloud-Computing Kooperationen
Mit dem Cloud-Einsatz wird das Experimentieren mit neuen Anwendungen und Geschäftsmodellen bei geringeren Kosten und größerer Flexibilität und Geschwindigkeit möglich.
Bild: elenabsl/stock.adobe.com

Geringere Kosten, mehr Agilität und Innovationsfähigkeit

Mit dem Cloud-Einsatz wird das Experimentieren mit neuen Anwendungen und Geschäftsmodellen bei geringeren Kosten und größerer Flexibilität und Geschwindigkeit möglich.

Daher erhofft sich jedes dritte Unternehmen von Cloud-Lösungen mehr Agilität, beispielsweise in Form flexibler Kooperationen mit Partnern über Cloud-Plattformen (38 %). Jedes Vierte zielt auf eine höhere Innovationsfähigkeit, etwa durch die Entwicklung innovativer Produkte und/oder Dienste (28 %) ab.

„Cloud reduziert unnötige Komplexität und setzt so Kapazitäten frei.“
– Gernot Gutjahr, KPMG

KPMG-Partner Gernot Gutjahr: „Führungskräfte der C-Level wollen, dass die IT agiler, einfacher und kosteneffizienter wird. Die Ergebnisse des Cloud-Monitor zeigen, dass immer mehr Unternehmen die Vorteile des Cloud-Computing nutzen, um diese Ziele zu erreichen.“

Gutjahr weiter: „Die Infrastruktur der Cloud ist sofort verfügbar und skalierbar. Cloud reduziert unnötige Komplexität und setzt so Kapazitäten frei, die auf Innovation und Wachstum refokussiert werden können. Und: Cloud ist oft, aber nicht immer, kosteneffizienter.“

Auswahl der Cloud-Lösung nach Resilienz und Sicherheit

Die Hauptanforderung bei der Auswahl neuer Cloud-Lösungen lautet Resilienz: 97 % der Unternehmen betrachten Leistungsfähigkeit und Stabilität als Must-have. Cloud-Lösungen sollen ihre Funktionalität für die Anwendenden bei Teilausfällen größtmöglich erhalten – ein Argument, das für Multi-Cloud-Szenarien spricht.

Auch die Themen Datensicherheit und Datenschutz spielen eine entscheidende Rolle bei der Wahl der Cloud-Lösung, daher gelten Vertrauen in Sicherheit und Compliance des Cloud-Providers für 95 % als Must-have. Damit verbunden ist für 70 % der Unternehmen ein Rechenzentrum im Rechtsgebiet der EU unabdingbar, weitere 27 % betrachten es als Nice-to-have.

Um die Ziele ihrer Cloud-Strategie zu erreichen, betrachten knapp zwei Drittel der Unternehmen die Innovationskraft der digitalen Werkzeuge aus der Cloud und die Interoperabilität zwischen verschiedenen Cloud-Providern als Must-have. Jedes zweite Unternehmen (52 %) betrachtet Nachhaltigkeitsaspekte wie Klimaneutralität als Ausschlusskriterium.

Public-Cloud versus Private-Cloud

Aktuell nutzen Unternehmen vor allem die Private-Cloud (67 %), weitere 14 % planen oder diskutieren die Nutzung dieses Modells. Das Public-Cloud-Computing ist mit der Nutzung durch 47 % der Unternehmen bislang weniger vertreten.

Allerdings könnte sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren umkehren, denn 28 % der Unternehmen geben an, die Nutzung von Public-Clouds in Betracht zu ziehen. Gleichzeitig steigt erstmals der Anteil derer, für die Private-Cloud kein Thema ist von 16 auf 19 %. Der Trend könnte also in Richtung Public-Cloud gehen.

Der Großteil dieser Public-Cloud-Lösungen wird automatisiert bereitgestellt (44 %), teils auch mit Self-Service (22 %). Insbesondere große Unternehmen mit mindestens 2.000 Beschäftigten nutzen automatisierte Self-Services (46 %). Sie haben den Vorteil, dass die Fachbereiche ihre Public-Cloud-Ressourcen schnell und flexibel anpassen können, ohne auf die zumeist begrenzten personellen IT-Ressourcen angewiesen zu sein.

Cloud Monitor 2022: Unternehmen bevorzugen IaaS, SaaS

Dabei bevorzugen die Unternehmen vor allem die Servicemodelle Infrastructure-as-a-Service (93 %) und Software-as-a-Service (91 %). Um das Potenzial der Cloud im Hinblick auf Agilität, Standardisierung, Automatisierung und Innovationskraft vollends zu heben, empfiehlt sich jedoch das Platform-as-a-Servicemodell, das allerdings nur 58 % der Unternehmen bevorzugen.

„Damit legen die Unternehmen den Grundstein, um das Potenzial der Cloud zukünftig vollständig ausschöpfen zu können.“
– Marc Ennemann, KPMG

KPMG-Partner Marc Ennemann: „Die Zeichen stehen weiterhin auf Wachstum. Jeder zweite Cloud-Nutzende setzt bei neuen IT-Projekten auf Cloud-Computing und greift nur noch in begründeten Ausnahmen auf On-Premise-Lösungen zurück. Auch die ambitionierten Ziele für 2025 bestätigen den Trend: 61 % der Anwendungen sollen bis dahin cloudbasiert sein. Damit legen die Unternehmen den Grundstein, um das Potenzial der Cloud zukünftig vollständig ausschöpfen zu können.“ (eve)


Hinweis zur Methodik der Umfrage zum Cloud-Computing

Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research wiederholt im Auftrag der KPMG AG Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft durchgeführt hat. Dabei wurden 552 Unternehmen aller Branchen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Zeitraum Februar bis März 2022 mittels telefonischer, computergestützter Interviews (CATI) befragt. Die Interviews wurden mit Führungspersonen mit Aufgaben aus dem Organisationsbereich Informationstechnologie (IT) sowie mit Mitgliedern der Geschäftsführung bzw. des Vorstands geführt. Die Umfrage ist repräsentativ für Unternehmen in Deutschland mit 20 und mehr Beschäftigten.

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