Gut 40 Prozent der deutschen Startups sagen, dass Künstliche Intelligenz einen (sehr) großen Einfluss auf ihr Geschäftsmodell hat. Das geht aus der Studie „Künstliche Intelligenz – wo stehen die deutschen Startups?“ des Bundesverbands Deutsche Startups und des Telekom-Inkubators Hubraum hervor. Vor einem Jahr haben das noch 14 Prozent weniger Startups angegeben. Ein großer Teil der Gründer setzt also mittlerweile auf KI.
Künstliche Intelligenz gilt als eine der Schlüsseltechnologien für die digitale Zukunft. Startups treiben diese Innovationen maßgeblich voran und nehmen eine wichtige Rolle bei der Stärkung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit ein. Der Bundesverband Deutsche Startups e.V. und Hubraum wurden bei ihrer Studie vom Institute for Applied AI der Hochschule der Medien in Stuttgart und dem KI Bundesverband unterstützt.
Startup-Studie zu KI kommt zu sechs Kernergebnissen
1. KI-Startups sind Innovatoren für die deutsche Wirtschaft: 74 Prozent kooperieren mit etablierten Unternehmen – im allgemeinen Durchschnitt sind es nur 67 Prozent
2. Transfer aus der KI-Forschung in die Praxis ist ausbaufähig: Der Vergleich mit dem Top-Ökosystem Israel zeigt, dass es in Deutschland trotz eines hohen Forschungs-Outputs im Bereich KI noch zu wenige KI-Startups gibt
3. Fokus auf B2B aber viele unbesetzte Anwendungsfelder: 63 Prozent der deutschen KI-Startups haben einen klaren Fokus auf Geschäftskunden und richten sich stark an den Bedürfnissen der heimischen Industrie aus. So sind viele wichtige Anwendungsfelder wie Bildung oder Cybersecurity bisher kaum besetzt
4. Technik im Mittelpunkt: Während sich israelische Startups stark auf die Entwicklung von Lösungen in konkreten Branchen oder Funktionsbereichen (Vertrieb, Personalwesen) konzentrieren, werden hierzulande Geschäftsmodelle häufiger ausgehend von den technischen Möglichkeiten der Datenanalyse entwickelt
5. KI-Startups benötigen mehr Kapital: Weit mehr als jedes zweite KI-Startup (58 Prozent) möchte sich durch Venture Capital finanzieren – bisher haben aber nur 21 Prozent Wagniskapital erhalten. In Israel sind die Investitionen in KI-Startups pro Kopf etwa 30 Mal so hoch wie in Deutschland
6. Startups plädieren für stärkeren Praxisbezug ethischer Debatten: Das Thema Ethik und die Grenzen des Einsatzes von KI spielen für das Startup-Ökosystem in Deutschland eine wichtige Rolle. Startups wünschen sich dabei vor allem eine Versachlichung der Debatte und einen stärkeren Fokus auf konkrete Anwendungsfelder
Teubert: „Startups müssen zielgerichtet unterstützt werden“
„Für Deutschland ist es gerade jetzt enorm wichtig, im Bereich innovativer Technologien dranzubleiben und unsere Wirtschaft zukunftsfest zu machen“, sagt Franziska Teubert, Geschäftsführerin des Startup-Verbandes. Sie fordert, dass Startups, die von der Corona-Krise hart getroffen wurden – meist aufgrund ihrer dünnen Kapitaldecke – zielgerichtet unterstützt werden müssen. „Mit dem Rettungspaket für Startups hat die Politik zwar kurzfristig reagiert – doch nun braucht es Visionen für neue Wachstumsimpulse. Künstliche Intelligenz muss dabei ein fundamentaler Bestandteil sein“, so Teubert.
Es sei gut, dass 40 Prozent der deutschen Startups auf KI setzen, findet Axel Menneking, Leiter des Tech-Inkubators Hubraum. Für eine echte Erfolgsgeschichte brauche es dennoch mehr. „Erstens: Intensivere Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen und Austausch mit der Forschung. Zweitens: Mut, Branchen wie Bildung oder Cybersecurity zu besetzen. Drittens: Mehr Breite bei den Anwendungen“, so Menneking. Es gäbe unendliche Möglichkeiten, die es zu nutzen gelte.
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