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Der Deutsche Mittelstands-Bund bewertet den Entwurf zur Digitalstrategie der Bundesregierung

Digitalstrategie der Bundesregierung
DMB klagt über schwammige Lösungswege für KMU

DMB klagt über schwammige Lösungswege für KMU
Der Entwurf der Digitalstrategie, die die Bundesregierung am 31.08.2022 offiziell vorstellen wird, lässt viele Fragen, die sich gerade kleinere und mittlere Unternehmen stellen, offen. Bild: Song_about_summer/stock.adobe.com

Am Mittwoch, den 31.08.2022, soll voraussichtlich die lang angekündigte Digitalstrategie der Bundesregierung im Bundeskabinett beschlossen werden. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) werde die Ampel damit allerdings kaum überzeugen können, so der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB). Nach dessen Ansicht werden zu wenige konkrete Lösungsansätze für die dringenden Probleme des Mittelstands geboten. Die Regierung müsse nun durch Taten beweisen, wie ernst sie die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft nimmt.

 

Im Entwurf der Strategie zur Digitalisierung, die die Bundesregierung am Mittwoch offiziell vorstellen wird, heißt es: „Der Wirtschaftsstandort Deutschland steht im Fokus der Digitalpolitik, da die Rahmenbedingungen stimmen.“ Die Inhalte des Dokuments werden dieser Aussage nach Ansicht des DMB allerdings kaum gerecht.

Marc Tenbieg, Vorstand Deutscher Mittelstands-Bund
DMB-Vorstand Marc S. Tenbieg
Bild: DMB

„Gerade KMU sollten das Herzstück der Digitalstrategie sein.“
– Marc S. Tenbieg, Deutscher Mittelstands-Bund

„Nachdem der Mittelstand nun seit einiger Zeit auf die Digitalstrategie gewartet hat, ist das Ergebnis enttäuschend. Es entsteht der Eindruck, dass die Rolle des Mittelstands und die Lösung seiner hinlänglich bekannten Probleme in Sachen Digitalisierung, nur wenig Priorität genießen“, sagt Marc S. Tenbieg, Geschäftsführender Vorstand des DMB.

Auch im Hinblick darauf, dass man die Begriffe „Mittelstand“ oder „KMU“ im Entwurf zur Digitalstrategie lediglich vereinzelt – an insgesamt acht Textstellen – findet, meint er: „Dabei sollten doch gerade KMU das Herzstück der Digitalstrategie sein. Denn sie sind der wichtigste Teil der deutschen Wirtschaft! 99,6 % aller Unternehmen zählen zu den KMU.

KMU haben kein Vertrauen in Digitalstrategie

Für den DMB-Vorstand hat die Ampelregierung damit erstmal eine Chance vertan, Vertrauen der KMU in die Digitalisierungspolitik zu gewinnen.

Tenbieg dazu: „Im Dokument werden immer wieder sehr spezielle Beispielszenarien ausgebreitet. Die Zeit, die da hinein gesteckt wurde, wäre besser in die Konkretisierung der zumeist schwammigen Lösungswege investiert worden. So bleiben für KMU erstmal zehn Seiten schöngefärbter Bestandsaufnahme, ein Haufen Buzzwords und Ziele, die sie schon von der Vorgängerregierung kennen und die selten konsequent verfolgt wurden.“

Als Beispiel nennt der DMB-Vorstand die auch schon in der Gigabit-Strategie benannten und teilweise schon angelaufenen Vorhaben, mindestens die Hälfte aller Unternehmen bis 2025 mit Glasfaseranschlüssen und bis 2030 mit dem neuesten Mobilfunkstandard auszustatten.

„Das Digitalbudget muss in der Haushaltsplanung einen wichtigen Stellenwert einnehmen, sonst bleibt das Strategiepapier ein zahnloser Tiger.“
– Marc S. Tenbieg, Deutscher Mittelstands-Bund

Ein zentraler Punkt steht ohnehin noch aus. Tenbieg: „Die Umsetzung der digitalpolitischen Ziele steht und fällt mit deren Finanzierung. Das Digitalbudget muss in der Haushaltsplanung einen wichtigen Stellenwert einnehmen, sonst bleibt das Strategiepapier ein zahnloser Tiger.“

Tenbieg weiter: „Die digitale Transformation der Wirtschaft wird aber nur gelingen, wenn genügend Anreize für private Investitionen geschaffen werden. Ich halte es für einen großen Fehler, dass die angekündigten “Superabschreibungen” für Unternehmen überhaupt keine Erwähnung in der Digitalstrategie gefunden haben.“

Grundsätzlich ist sich Tenbieg sicher: „Letztendlich muss die Ampel-Koalition nicht mit einem Dokument, sondern mit Taten beweisen, wie ernst es ihr mit der digitalen Transformation für den Mittelstand und dem im Koalitionsvertrag angekündigten “digitalen Aufbruch” wirklich ist.“ (eve)

 

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