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Corporate Social Responsibility (CSR) in der Fußball-Bundesliga

Corporate Social Responsibility (CSR)
Nachhaltigkeit in der Fußball-Bundesliga

Nachhaltigkeit in der Fußball-Bundesliga
Der FC Schalke 04 hatte als einer der ersten Bundesligavereine bereits 2013 eine eigene Corporate Social Responsibility (CSR)-Abteilung ins Leben gerufen. Wie die meisten Sportvereine ist auch der FC Schalke 04 tief in seiner Heimatregion verwurzelt. Bild: FC Schalke 04

Sozial war Fußball schon immer. Wenn der Verein des Herzens auf dem Platz steht, jubeln, feiern und weinen Menschen verschiedenster Herkunft und Schichten gemeinsam. Der Sport und nicht zuletzt das Vereinswesen schaffen Begegnungsräume und verschiedenste Angebote sich aktiv zu betätigen. In den sportlich hoch professionalisierten und wirtschaftlich durchorganisierten Bundesligaclubs scheinen diese Kernelemente allerdings manchmal in den Hintergrund zu geraten. Dennoch ist das klassische Vereinswesen unter dem Dach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auch weiterhin das Fundament jedes einzelnen Proficlubs.

Schaut man sich Umsätze und Mitarbeiterzahlen von Bundesliga-Clubs an, sind diese durchaus mit mittelständischen Unternehmen vergleichbar. Der durchschnittliche Umsatz lag (inklusive Transfers) in der Saison 2016/17 bei 187 Millionen Euro. Auch die Zahl der in der Bundesliga direkt Beschäftigten stieg seit 2007/08 um durchschnittliche 3,6 Prozent pro Jahr auf nunmehr 13.535 Personen. Zahlreiche Clubs organisieren ihr Engagement mittlerweile über Stiftungen oder eigene Abteilungen für Corporate Social Responsibility (CSR).

Fans und Sponsoren erwarten mehr als sportliche Spitzenleistungen

„Mit dieser wirtschaftlichen Stärke gehen auch gestiegene Erwartungen einher“, erläutert Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte. „Die Clubs müssen heute nicht nur sportlichen Anforderungen gerecht werden – Fans, Mitglieder, Sponsoren, Politik und andere Stakeholder erwarten zunehmend, dass die Bundesligisten auch gesellschaftlich eine immer größere Verantwortung übernehmen.“

Das Thema CSR wird heute allers andere als stiefmütterlich behandelt: In der Saison 2017/18 waren pro Club im Durchschnitt drei hauptamtliche Vollzeitmitarbeiter dem Thema zugeordnet. Daran ist zu erkennen, dass Nachhaltigkeit – passend zu den sportlichen Leistungen und dem Engagement der Clubs – in der Bundesliga bereits eine besondere Rolle einnimmt und mit der Professionalisierung des Sports einhergeht.

Der FC Schalke 04 hatte als einer der ersten Bundesligavereine bereits 2013 eine eigene CSR-Abteilung ins Leben gerufen. Wie die meisten Sportvereine ist auch der FC Schalke 04 tief in seiner Heimatregion verwurzelt. Im Gespräch mit Deloitte machten die Gelsenkirchener deutlich, dass gerade in ihrer vergleichsweise strukturschwächeren Heimat das Engagement des Vereins von Fans und Mitgliedern nicht nur tatkräftig unterstützt, sondern auch aktiv eingefordert werde.

CSR-Handlungsfelder schon länger im Fokus der Proficlubs

Die Umfrage zeigt, wie die Clubs die klassischen CSR-Handlungsfelder ökonomische Wertschöpfung, soziale Verantwortung und ökologisches Bewusstsein gewichten. Besonders sticht hier die soziale Verantwortung heraus. Alle Umfrageteilnehmer stuften das Thema als wichtig ein. In diesem Bereich sind viele Clubs bereits seit vielen Jahren aktiv. Das spiegelt sich auch in der Reife des bestehenden Engagements und in den aktuellen Zielsetzungen der befragten Proficlubs wider. Häufig geht es aktuell darum, das bestehende soziale Engagement weiter gezielt auszubauen und stärker an dessen Wirkung zu orientieren. Maßnahmen werden inzwischen kontinuierlich systematisiert und gebündelt, um hierdurch das soziale Engagement nachhaltig zu intensivieren.

Inhaltlich können die Bundesliga-Clubs in diesem Bereich auf Kernkompetenzen zurückgreifen: Ein Drittel der befragten Clubs priorisiert vor allem Gesundheits- und Bildungsförderung zusammen mit der generellen Förderung von Kindern und Jugendlichen. 27 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen vor allem Integration als eine der Top-Prioritäten.

Mit ökonomischer Wertschöpfung die Heimatregion stärken

„Die Bundesliga-Clubs können durch ihre erhebliche wirtschaftliche Leistung die jeweilige Heimatregion nachhaltig stärken und dort weiterhin einen langfristigen Mehrwert erzeugen“, erläutert Vinzenz Fundel von Deloitte Sustainability. Zu den Maßnahmen, die unter ökonomische Wertschöpfung fallen, gehört heutzutage auch die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien bei der Sponsorenauswahl, im Einkauf und beim Eingehen von Partnerschaften mit Unternehmen oder sonstigen Einrichtungen. Vor allem aber können die Clubs am Standort ansässige Unternehmen aktiv in ihre Geschäftstätigkeiten einbinden und regionale Akteure miteinander vernetzen.

Ökologisches Bewusstsein: Klimafreundliches Kicken

Was die Gesellschaft zunehmend bewegt, geht auch am Profifußball nicht spurlos vorbei. Die Sorge um den Klimawandel, die Rohstoffknappheit oder das Müllproblem gewinnen auch für die Bundesliga-Clubs an Bedeutung. Fans, Investoren und Sponsoren fordern hier gezielt mehr Verantwortung und Engagement. Daher setzen sich inzwischen immer mehr Fußballclubs konkrete Ziele zur Umsetzung ihrer ökologischen Verantwortung.

Die Aufstellung des ökologischen Engagements reicht inzwischen bis hin zum CO2-neutralen Stadion. Zukünftig wird wohl das gesamte Umsetzungspotenzial über alle Wertschöpfungsebenen ausgebreitet werden und das ökologische Bewusstsein abteilungs- und clubübergreifend, zum Beispiel durch die Auswahl klimafreundlicher Lieferanten, gefördert.

Ausblick: Die Mischung macht’s

Ökonomische Wertschöpfung, soziale Verantwortung und ökologisches Bewusstsein– in allen drei untersuchten Bereichen wollen die Bundesligisten ihr Engagement in Zukunft gezielter mithilfe von Wirkungsmessungen untermauern. Auch die Professionalisierung des Nachhaltigkeitsmanagements schreitet bei nahezu allen befragten Proficlubs mit großen Schritten voran. Hier gewinnen künftig partnerschaftliche Ansätze und gemeinschaftliche Aktivitäten der Clubs einen deutlich höheren Stellenwert. Aber auch der Antrieb, die Positionierung in Gremien und die Vorreiterrolle bei Dachorganisationen wie dem DFB, dem NFV (Niedersächsischer Fußballverband) oder insbesondere der DFL (Deutsche Fußball Liga) und der DFL-Stiftung spielen eine wichtige und motivierende Rolle.

„Es gibt einen klaren Trend, die Nachhaltigkeitsaktivitäten der Clubs in Zukunft nicht mehr im Rahmen von speziellen Handlungsfeldern oder Einzeldisziplinen zu betrachten, sondern vielmehr mit den anderen Geschäftsfeldern sinnvoll zu vernetzen. Die Mischung macht’s!“, stellt Stefan Ludwig klar. „Die Proficlubs der Bundesliga haben die besten Voraussetzungen, denn sie können nicht nur auf sozialer, sondern auch auf wirtschaftlicher Ebene Raum für Vernetzung, Austausch und vor allem Begegnungen öffnen.“ (ig)

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