Das serbische Unternehmen ElevenEs hat eigenen Angaben zufolge die erste und größte LFP-Batteriezelle (Lithium-Eisen-Phosphat) in Europa entwickelt. Die ersten Chargen sollen im 1. Quartal 2023 für Kundentests ausgeliefert werden. Das in Subotica beheimatete Unternehmen zeigt, seine Edge-Batteriezelle derzeit am Rande der internationalen Netzwerkveranstaltung von EIT InnoEnergy in Lissabon.
Die LFP-Technologie, die laut Bloomberg NEF im Jahr 2022 einen Anteil von 40 % am weltweiten Batteriemarkt ausmachen wird, ist durch größere Sicherheit, niedrigere Kosten und höhere Nachhaltigkeit gekennzeichnet. Sie ist nicht auf Nickel und Kobalt angewiesen.
Neben der erhöhten Sicherheit in Elektrofahrzeugen sollen LFP-Batterien zusätzlich für eine doppelt so lange Laufzeit wie die gängigsten konkurrierenden Technologien sorgen. Wie es heißt, hätten in den vergangenen Monaten Automobilhersteller wie BMW, Ford, Mercedes, Tesla, Volkswagen und andere bereits LFP-Zellen in ihren Flotten eingeführt.
Wettbewerbsfähig gegenüber allen Massenbatterien
„Nach der Entwicklung und Erprobung von mehr als 500 Labor-Musterzellen haben wir die endgültige Zellchemie und das Design entwickelt und sind zu einem internationalen Team mit fast 50 Mitarbeitern herangewachsen“, berichtet Nemanja Mikać, CEO von ElevenEs.
Mikać weiter: „Wir liegen voll im Plan und erwarten, dass wir unsere Serie-B-Finanzierungsrunde noch in diesem Jahr abschließen.“ Zudem wolle man die Produktionskapazitäten auf 300 bis 500 MWh erweitern und mehrere strategische Investoren an Bord holen, um das Wachstum zu beschleunigen.
Darüber hinaus betont Mikać, dass ElevenEs dem Markt drei verschiedene Edge-Batteriezellengrößen in einem prismatischen Format anbieten werde, die gegenüber allen derzeit auf dem Weltmarkt erhältlichen Massenbatterien wettbewerbsfähig seien.
LFP-Batterien für 200.000 Autos pro Jahr
ElevenEs ist ein industrielles Spin-off der Al Pack Group, einem multinationalen Unternehmen mit fast drei Jahrzehnten Erfahrung und Know-how in der hochpräzisen Aluminiumverarbeitung, einer Schlüsselkomponente der Elektrodenproduktion, die den aktiven Teil der LFP-Batterie bildet.
Das Labor sowie das Forschungs- und Entwicklungszentrum sind seit Juni 2021 in Betrieb, wobei die erste Stufe der Produktionsanlage bis Januar 2023 fertiggestellt sein soll. Die erste Stufe der Produktion im Gigawatt-Maßstab (8 GWh) wird für Ende 2025 erwartet.
Diese Kapazität soll ausreichen, um LFP-Batterien für 200.000 Autos pro Jahr zu liefern. Den weiteren Ausbauplan wollen die Serben in Kürze bekannt geben. (jk)