Die Ford Motor Company und der Volkswagen Konzern haben eine strategische Allianz geschlossen, um ihre Zusammenarbeit in der E-Mobilität deutlich auszubauen. So wird Ford künftig ein weiteres E-Modell für Europa auf Basis der Elektroplattform MEB produzieren. Gleichzeitig verdoppelt das Unternehmen sein geplantes MEB-Volumen auf nun 1,2 Mio. Einheiten über die Laufzeit von sechs Jahren.
Der Modulare E-Antriebs-Baukasten MEB ist als offene Fahrzeugplattform konzipiert und bietet Herstellern eine schnelle, wirtschaftliche Elektrifizierung ihrer Modellpalette. Er deckt ein breites Spektrum an Segmenten und Fahrzeugtypen ab, von Kompaktfahrzeugen über SUVs bis hin zu Vans sind verschiedenste Fahrzeuge möglich.
Volkswagen ID.Buzz basiert auf Elektroplattform MEB
Das jüngste Modell auf MEB-Basis ist der Volkswagen ID. Buzz, der Mitte März 2022 seine Weltpremiere hatte. Gleichzeitig hat der MEB durch die weltweite Nutzung von Skaleneffekten eine im Vergleich zu anderen E-Autos sehr wettbewerbsfähige Kostenbasis. Gefertigt wird er im Wesentlichen an den deutschen Standorten von Volkswagen Group Components in Braunschweig, Kassel und Salzgitter.
Um der E-Mobilität weltweit zum Durchbruch zu verhelfen, teilt Volkswagen den MEB und weitere Konzernplattformen mit Partnerunternehmen. Die Verantwortung für diese Partnerschaften liegt bei der neu geschaffenen Geschäftseinheit „Platform Business“. Auch die Zukunftsplattform SSP soll künftig mit Partnern geteilt werden, die marken- und herstellerübergreifende Nutzung wird bei der Entwicklung bereits von Anfang an mitberücksichtigt.
„Elektrifizierung beider Unternehmen weiter beschleunigen“
— Thomas Schmall, CEO VW Group Components
Thomas Schmall, Volkswagen Konzernvorstand für Technik und CEO von Volkswagen Group Components: „Für den endgültigen Durchbruch der E-Mobilität in Europa kommt es jetzt vor allem auf Wirtschaftlichkeit und Schnelligkeit an. Beides gehen wir in Zusammenarbeit mit Ford an, die heutige Vereinbarung wird die Elektrifizierung beider Unternehmen weiter beschleunigen.“
Zugleich sei es ein Beleg für die Stärken des MEB: Er böte ein einmaliges Paket aus High-Tech, wettbewerbsfähigen Kosten und Schnelligkeit bei der Umsetzung von Projekten. Schmall weiter: „Die Elektroplattform ist damit eine ideale Lösung für Unternehmen, die jetzt mit Tempo in die E-Mobilität gehen wollen.“
Ford nutzt MEB-Plattform für vollelektrisches Crossover
Das erste Modell von Ford, das den MEB nutzt, wird ein vollelektrisches Crossover sein. Es soll ab 2023 im Ford Electrification Center in Köln vom Band laufen und wird die E-Mobilitätsstrategie des Unternehmens weiter vorantreiben.
Ursprünglich hatte Ford mit nur einem Modell auf MEB-Basis und einem Gesamtvolumen von rund 600.000 Einheiten geplant. Zum zweiten geplanten Modell hat das Unternehmen noch keine detaillierten Angaben gemacht.
Stuart Rowley, Chair von Ford of Europe: “Unsere strategische Allianz mit Volkswagen ist ein wichtiges Element von Fords Bekenntnis zu einem Portfolio vollelektrischer Fahrzeuge, die unverwechselbar Ford sind und die Mobilitätsbedürfnisse des modernen Europas im Kampf gegen den Klimawandel erfüllen.“
Die Vereinbarung umfasst neben der E-Mobilität auch das Geschäft mit Nutzfahrzeugen und das autonome Fahren. Für Volkswagen ist die vertiefte Zusammenarbeit mit Ford auch ein Schritt auf dem Weg zum Plattformanbieter in der Elektromobilität als weiteres Standbein neben dem Kerngeschäft. Die Elektroplattform MEB kann marken- und herstellerübergreifend genutzt werden und ist bereits heute die technologische Basis für zehn Elektromodelle von fünf Marken. Mit rund 300.000 Einheiten im Jahr 2021 gehört sie weltweit zu den wichtigsten Elektroplattformen. (eve)