Vertreter von Siemens Mobility und der Bayerischen Regiobahn (BRB) unterzeichneten am 15. März 2022 einen Leasing-Vertrag für den Prototypen eines Wasserstoffzugs. Anwesend waren auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter. Die Entwicklung von alternativen Antrieben im Schienenverkehr ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Siemens Mobility.
Der zweiteilige Wasserstoff-Triebzug der neusten Generation wird im Frühjahr 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Zug soll ab Mitte 2023 unter anderem auf der Strecke Augsburg – Füssen in den Testbetrieb gehen. Die Einsatztests im Netz der Bayerischen Regiobahn (BRB) sind auf zunächst 30 Monate angelegt. Ab Januar 2024 wird das Fahrzeug den offiziellen Fahrgastbetrieb aufnehmen.
Der Wasserstoffzug wird auf Basis der Mireo Plus Plattform von Siemens Mobility entwickelt. Die Hauptkomponenten der Wasserstoff-Traktion sind auf dem Dach montierte Brennstoffzellen. Komplettiert wird das System von Unterflurbatterien neuester Generation des Unternehmens Saft. Neben einer Version mit Wasserstoff, ist der Mireo auch mit herkömmlichem Elektroantrieb oder als Batteriezug erhältlich.
„Der Wasserstoffzug der neuesten Generation“
– Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock, Siemens Mobility
Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock, Siemens Mobility: „Unser Mireo Plus H ist ein Wasserstoffzug der neuesten Generation. Er zeichnet sich durch eine hohe Antriebsleistung, Beschleunigungsfähigkeit und große Reichweite aus. So gestalten wir den operativen Zugverkehr mit Wasserstoffantrieb schneller, effizienter, umweltfreundlicher und komfortabler. Wasserstoffantrieb ist eine emissionsfreie und fortschrittliche Antriebsform für Züge, die die Dekarbonisierung des Schienenverkehrs ermöglicht und erheblich dazu beiträgt, unsere Klimaziele zu erreichen.“
„Wasserstoff wird eine tragende Säule für den Klimaschutz“
– Hubert Aiwanger, Wirtschaftsminister in Bayern
Hubert Aiwanger, Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie sagt: „Grüner Wasserstoff wird zu einer tragenden Säule für umfassenden Klimaschutz in den Bereichen Verkehr, Industrie und Energie. Als Wirtschafts- und Energieminister freue ich mich, dass unsere Bayerische Wasserstoffstrategie zunehmend konkrete Themen angehen kann. Dieser Zug ist ein wichtiger Teil dieser Strategie hin zu einer „Verkehrswende“ mit Wasserstoff, deswegen fördern wir dieses Projekt.“
Aiwanger ist überzeugt, dass Bayern mit grünen Wasserstoffantrieben die Schadstoffemissionen im Schwerlast- und Schienenverkehr nennenswert reduzieren und einen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten könne. „Auch die einseitige Abhängigkeit von Energielieferungen kann reduziert und auf viele Regionen der Welt verteilt werden,“ so Aiwanger weiter.
„Die finanzielle Unterstützung ist mehr als gut angelegt“
– Christian Bernreiter, Verkehrsminister in Bayern
Christian Bernreiter, Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, erklärt: „Ich freue mich, dass wir diese innovative Technik in Bayern bald einsetzen und auch im Regelbetrieb testen können. Wir setzen dieses Leuchtturm-Projekt gemeinsam mit den Partnern aufs Gleis, weil wir überzeugt sind, auch mit Wasserstoff einen Beitrag für einen attraktiven und sogar klimaneutralen Schienenpersonennahverkehr leisten zu können. Das wollen wir bis spätestens 2040 erreichen. Die finanzielle Unterstützung des Pilotprojekts mit mehreren Millionen Euro durch den Freistaat ist mehr als gut angelegt.“
„Wir möchten die Menschen in Bayern klimafreundlich auf ihren Wegen begleiten“
– Arnulf Schuchmann, Geschäftsführer der BRB
Arnulf Schuchmann, Geschäftsführer der Bayerischen Regiobahn, sagt: „Die Bayerische Regiobahn sieht sich als verlässlicher Mobilitätspartner für die Menschen in Bayern und möchte diese Tag für Tag klimafreundlich auf ihren Wegen begleiten. Dabei denken wir auch an die Zukunft und sind daher gerne mit dabei, die Weichen für die Mobilität von morgen schon heute zu stellen.“
Schuchmann weiter: „Bei allem mit dem Projekt verbundenem Aufwand freuen wir uns sehr auf den Testbetrieb in unserem Netz und die daraus gewonnenen Erkenntnisse zum Einsatz von Wasserstofftechnologie im Eisenbahnbereich. Gemeinsam mit der Transdev-Gruppe, zu der wir gehören, und unserem gesamten Team vor Ort werden wir alles bestmöglich vorbereiten, um einen reibungslosen Teststart im nächsten Jahr zu ermöglichen.“ (eve)
Cyber-Sicherheit im Schienen-Verkehr: Siemens Mobility kooperiert mit RazorSecure