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VW, Daimler, BMW, Audi und Ford stellen Produktion wegen Coronavirus ein

Automotive
VW, Daimler, BMW und Co stellen Produktion wegen Coronavirus ein

VW, Daimler, BMW und Co stellen Produktion wegen Coronavirus ein
Die deutschen Autobauer, darunter auch Daimler, stoppen die Produktion zum Schutz vor dem Coronavirus. Bild: Daimler

Die Marke Volkswagen Pkw fährt ihre Produktion wegen des Coronavirus in den europäischen Werken sukzessive herunter. Betroffen sind auch Werke der Volkswagen Konzern Komponente. Damit begegnet die Marke dem sich abzeichnenden Einbruch der Nachfrage auf den Automobilmärkten. Auch andere Automobilisten wie Mercedes-Benz, BMW, Ford und Audi stoppen die Produktion. 

Aktuell vergeht kein Tag ohne neue Hiobsbotschaften rund um das Cornoavirus. Weiterhin gibt es zunehmend Risiken aus den Lieferketten der Zulieferer. Grund ist die erheblich beschleunigte Infektionsrate durch das Coronavirus sowie die daraus resultierenden Maßnahmen der Behörden.

Die Fabriken der Volkswagen AG hätten ursprünglich für zwei Wochen stillstehen sollen. Am Donnerstag (26. März) hat das Unternehmen jedoch angekündigt, den Produktions-Stopp um vier weitere Arbeitstage zu verlängern. Die Regelung gilt seit dem 19. März. Insgesamt wird VW eine Verlängerung der Kurzarbeit für 80.000 Mitarbeiter beantragen. Diese soll mit der Nachtschicht vom 9. auf den 10. April enden. Grund dafür ist neben den Flogen des Coronavirus die anhaltende sinkende Nachfrage nach Fahrzeugen, schreibt der Konzern.

VW-Bänder stehen nach der Spätschicht still

„Die Ausbreitung des Coronavirus in Europa belastet die Nachfragesituation zunehmend. Zugleich wird die Versorgung unserer Werke mit Zulieferteilen immer schwieriger“. Wir haben deshalb beschlossen, mit dem Ende der Spätschicht am Donnerstag die Produktion koordiniert herunterzufahren. Wir sind überzeugt, dass dies auch im Sinne der Beschäftigten ist, deren Sorge angesichts der Corona-Ausbreitung zusehend wächst“, erläutert Ralf Brandstätter, Chief Operation Officer der Marke Volkswagen Pkw.

Gesundheit vor Geschäftserfolg

„Zugleich haben wir unsere umfassenden Maßnahmen zum Gesundheitsschutz mit einer Reihe zusätzlicher Maßnahmen nochmals verschärft. Wir verstehen die Sorgen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Deshalb handeln wir bereits seit Beginn der Corona-Epidemie in China konsequent nach der Maxime: Gesundheit hat Vorrang. Darauf können sich unsere Beschäftigten verlassen“, sagt Gunnar Kilian, Personalvorstand des Volkswagen Konzerns.

VW-Betriebsrat begrüßt Produktionsstopp

„In Zeiten, in denen die Menschen nicht mehr auf Spielplätze, zu Konzerten, in die Kirche oder abends ins Restaurant dürfen – und auch keine Autos mehr kaufen und Volkswagen Zuliefererprobleme hat – da kann die Produktion nicht einfach weiterlaufen, als wäre nichts passiert. Daher gibt es keine Alternative zum nun beschlossenen geordneten Ausstieg für die Kolleginnen und Kollegen in der BMW. Alle weiteren offenen Punkte werden zwischen Unternehmen und Betriebsrat geklärt“, sagt Betriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh.

Weitgehende Maßnahmen zum Schutz der Belegschaft bei VW

Zum Schutz der Belegschaften setzt Volkswagen weitere Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Coronavirus um.

So sind seit Dienstag, 17.3.2020, die Betriebsrestaurants, SB-Shops, Cafeterias, Bistros, Casino und Catering geschlossen, Konferenzen werden generell per Skype beziehungsweise Video durchgeführt, Großveranstaltungen sind flächendeckend abgesagt.

Besonderer Schutz gilt überdies für Beschäftigte mit besonderer gesundheitlicher Gefährdung aufgrund von Vorerkrankungen unter anderem des Herzens, der Lunge und geschwächtem Immunsystem.

Auslandsrückkehrern ist Betreten von Betriebsgelände untersagt

Zudem wird Beschäftigten, die seit dem 14. März 2020 aus dem Ausland zurückkehren, ab sofort für die Dauer der Inkubationszeit von 14 Wochentagen untersagt, das Betriebsgelände sowie weitere Liegenschaften der Volkswagen AG zu betreten.

Generelles Dienstreiseverbot bei VW — werksübergreifend

Volkswagen hat darüber hinaus ein werksübergreifendes Dienstreiseverbot angeordnet. Gültig für das In- aber auch Ausland. Davon betroffen sind auch die Verkehre zwischen den Werken. Die internen Shuttle-Flüge zwischen den Standorten wurden bereits eingestellt.

Auch Daimler stoppt die Bänder

Daimler wird auch noch in dieser Woche einen Großteil der Produktion in Europa stoppen – für zunächst zwei Wochen. Deshalb hat das Unternehmen auch europaweit eine zweiwöchige Betriebsruhe ausgerufen.

Das heißt: Alle Mitarbeiter – bis auf wenige Ausnahmen, etwa bei Projekten kurz vor Produktionsanlauf – müssen jetzt Resturlaub und Überstunden abfeiern. Wenn beides aufgebraucht ist, müssen sie Urlaub nehmen. Und nach den zwei Wochen? Die nächste Stufe wäre: Kurzarbeit.

In der Daimler-Pressemeldung heißt es: Mit Blick auf die aktuelle Ausbreitung von COVID-19 lassen sich die wirtschaftlichen Auswirkungen auf Daimler derzeit weder hinreichend ermitteln noch verlässlich beziffern.

Das Daimler-Management beobachte die Lage stetig und werde, wenn notwendig, weitere Maßnahmen einleiten. Sollte sich die Lage entspannen, werde der Betrieb wieder vollständig aufgenommen, heißt es aus Stuttgart.

Zudem räumt Daimler ein, dass die Pause nicht nur eine Sicherheitsvorkehrung für das Personal ist. „Globale Lieferketten können vorübergehend nicht überall aufrechterhalten werden“, teilt Daimler mit. Der Stopp solle das Unternehmen „auf vorübergehend niedrigere Nachfrage vorbereiten“ und „die Finanzkraft sichern“.

Auch BMW, Audi und Ford stoppen Produktion

„Ab heute (17.3.2020) fahren wir unsere europäischen Automobilwerke und das Werk Rosslyn in Südafrika herunter. Die Produktionsunterbrechung wird voraussichtlich bis zum 19. April eingeplant“, erläutert Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender der BMW AG, auf der Bilanzpressekonferenz (per Video-Streaming) die getroffenen Maßnahmen.

Auch die VW-Tochter Audi stellt die Produktion in ihren europäischen Werken und in Mexiko zum Ende der Woche ein. Wegen der „deutlich verschlechterten Absatzlage und der sich abzeichnenden Unsicherheit der Teileversorgung der Werke“, so die Begründung.

Ford zieht auch nach: Von Donnerstag, 19.3.2020, an stoppe man die Produktion in Kontinentaleuropa und damit auch in Köln und Saarlouis, voraussichtlich für mehrere Wochen, heißt es von Seiten Ford.(ag)


Kontakt zu Volkswagen, BMW, Daimler

Volkswagen AG
Berliner Ring 2
38440 Wolfsburg
Tel.: +49 5361 90
E-Mail: kundenbetreuung@volkswagen.de
Website: www.vw.de

Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft (BMW AG)
Petuelring 130
80788 München
Tel.: +49 89 1250 1600 0
E-Mail: kontakt@bmw.de
Website: www.bmw.de

Daimler AG
Mercedesstraße 120
70372 Stuttgart
Tel.: +49 711 170
E-Mail: dialog@daimler.com
Website: www.daimler.de

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