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Elektrolyseure: Lokale Überschüsse aus Wind- und Sonnenstrom für die Produktion von grünem Wasserstoff nutzen

Studie von Green Planet Energy
Dezentrale Elektrolyseure machen Wasserstofferzeugung „grün“

Dezentrale Elektrolyseure  machen Wasserstofferzeugung "grün"
Laut Studie könnten kleine Elektrolyseure unser künftiges erneuerbares Energiesystem erheblich mehr stärken, als große. Bild: malp/stock.adobe.com

Dezentrale Elektrolyseure verbessern die Energieausbeute aus Wind- und Solaranlagen, machen unser Energiesystem resilienter und sparen Netzausbaukosten, so eine neue Studie. Solche dezentral eingesetzten Elektrolyseure nutzen lokale Überschüsse aus Wind- und Sonnenstrom volkswirtschaftlich vorteilhaft für die Produktion von grünem Wasserstoff. Sie können in vielen Netzgebieten in ganz Deutschland wirtschaftlich betrieben werden.

Die Studie erstellte das Reiner Lemoine Institut (RLI) im Auftrag der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy eG (vormals: Greenpeace Energy).

Für einen netzdienlichen Betrieb eignen sich besonders Elektrolyseure mit einer Spitzenleistung von bis zu fünf Megawatt (MW), so die Studie.

„Solche Elektrolyseure können flexibel auf das fluktuierende Dargebot an Wind- und Solarstrom und Steuersignale der Verteilnetzbetreiber reagieren. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität und Versorgungssicherheit. Das Energiesystem wird so effizienter, resilienter und kostengünstiger“, erklärt RLI-Geschäftsführerin Dr. Kathrin Goldammer.

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Laut der Studie könnten netzdienliche kleine Elektrolyseure – je nach Ausbau der Erneuerbaren Energien – in Summe bis zu 13,7 Terawattstunden (TWh) grünen Wasserstoff pro Jahr produzieren. Das ist rund die Hälfte der von der Bundesregierung für das Jahr 2030 geplanten heimischen Produktionsmengen von grünem Wasserstoff.

„Große Elektrolyseure durch kleine ersetzen“
– Carolin Dähling, Wasserstoff-Expertin, Green Planet Energy

„Die Regierung setzt derzeit vor allem auf große Elektrolyseure“, sagt Carolin Dähling, Wasserstoff-Expertin von Green Planet Energy. „Wir raten dringend dazu, sie durch kleine Elektrolyseure zu ergänzen. Die neue Studie zeigt, dass diese unser künftiges erneuerbares Energiesystem erheblich stärken können. Parlament und Bundesregierung müssen dafür nun aber auch den passenden rechtlichen Rahmen schaffen“, fordert Dähling.

Wie Elektrolyseure zur Wasserstofferzeugung beitragen –
Änderung des rechtlichen Rahmens

Dazu schlägt die Ökoenergiegenossenschaft vor allem drei Maßnahmen vor:

  • Die Bundesregierung soll die Weichen stellen für die Installation von 5 Gigawatt (GW) netzdienlicher Elektrolyseure bis zum Jahr 2030.
  • Die Bundesnetzagentur soll eine Karte vorlegen, aus der die geeigneten Standorte für solche Elektrolyseure hervorgehen.
  • Eine befristete Förderung per Contracts for Difference (CfDs) soll eine rasche Installation netzdienlicher Elektrolyseure anschieben. CfDs gleichen für eine Übergangszeit die Preisdifferenz zwischen grauem und grünem Wasserstoff aus.

Der Zubau dezentraler Elektrolyseure wird nach Ansicht von Green Planet Energy vor allem von kleinen und mittelständischen, lokal verankerten Unternehmen getragen werden. Dies stärkt die regionale Wertschöpfung und stiftet volkswirtschaftlichen Nutzen.

„Weil aktuell aber noch diverse Risiken den wünschenswerten Hochlauf hemmen, halten wir eine befristete Anschubförderung für sinnvoll“, erklärt Carolin Dähling.

„Unsere Analyse der Stärken und Schwächen netzdienlich betriebener Elektrolyseure kommt zu einem klaren Ergebnis: Dezentrale Elektrolyseure können wirtschaftlich betrieben werden und sind positiv für das Energiesystem. Die Vorteile ihres Einsatzes überwiegen“, resümiert Kathrin Goldammer vom RLI.

„Für Energiewende und Versorgungssicherheit müssen wir auch in Deutschland große Mengen grünen Wasserstoff produzieren“, sagt Green Planet Energy-Expertin Dähling. „Gegenüber großen Anlagen haben kleine Elektrolyseure dabei klare Vorteile, die wir unbedingt nutzen sollten.“ (eve)

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