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Transformation der Mobilität ist in vollem Gange

VDMA-Studie: Antrieb im Wandel
Transformation der Mobilität ist in vollem Gange

Transformation der Mobilität ist in vollem Gange
Der Wandel der Mobilität ist vor allem in Europa in vollem Gange. Bild: lassedesignen/stock.adobe.com

Wie tiefgreifend sich die Mobilität in einem Transformationsprozess befindet, zeigt eine aktuelle Studie des VDMA und FEV Consulting. Der Wandel ist insbesondere getrieben von Emissionsgesetzgebungen, geplanten Verboten für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren in einigen Ländern und Forcierung der Elektrifizierung.

Bis zum Jahr 2040 sollen laut der Studie „Antrieb im Wandel“ knapp 45 % von insgesamt 128 Mio. verkauften Pkw rein batterieelektrisch oder mit Brennstoffzelle betrieben sein werden. Die Anzahl der verkauften Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor fällt im Vergleich zu 2019 bis dahin weltweit um 16 %. Damit verbunden sind massive Auswirkungen auf die Wertschöpfung und die Investitionen, insbesondere in Europa, USA und China, den Kernmärkten der automobilen Mobilität.

Mobilität wandelt sich vor allem in Europa massiv

„Die Transformation im Mobilitätsbereich ist in vollem Gange. Insbesondere der Wandel in den Antriebstechnologien wird in den kommenden Jahren deutlich zu sehen sein, mit hohen Anteilen für batterieelektrische Fahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge. Der Maschinen- und Anlagenbau steht als Technologielieferant im Zentrum der Entwicklung“, sagt VDMA-Präsident Karl Haeusgen.

Insbesondere für Europa sieht die Studie einen deutlichen Umschwung voraus. Betrachtet man die Verschärfung der Abgasgesetzgebung im Zuge des Green Deal der EU, kann davon ausgegangen werden, dass in Europa 2040 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden dürfen. Neben batterieelektrischen Fahrzeugen wird die Bedeutung von Brennstoffzellenfahrzeugen deutlich zunehmen, die nach Aussage der Szenario-Studie einen Marktanteil von rund 22 % in der EU erreichen werden.

Transformationsbedarf hin zu elektrischen Komponenten

Damit verbunden sehen die Studienautoren eine positive Entwicklung des Geschäftspotenzials für den Maschinen- und Anlagenbau. Erwartet wird eine Steigerung um rund 75 % auf 403 Mrd. Euro für elektrische Antriebsstrangkomponenten bis zum Jahre 2040.

Dabei wird es einen starken Umbruch von Technologien und Komponenten für den konventionellen und ausgereiften Verbrennungsmotor hin zu Komponenten für den elektrischen Antriebsstrang geben. In Europa wird ein Rückgang von bis zu 80 % bei klassischen Verbrennertechnologien erwartet. Lediglich China hat hier über den betrachteten Zeitraum einen Zuwachs von 13 % aufgrund des großen Marktwachstums. „Deutschlands wichtigste Industriegruppen, der Maschinenbau und die Automobilindustrie, sind daher auf einen Zugang zu den weltweiten Märkten und einen funktionierenden Freihandel angewiesen“, sagt Haeusgen.

„Insbesondere elektrische Systeme und Komponenten wie die Batterie, der Elektromotor und die Leistungselektronik, aber auch Brennstoffzellenkomponenten sind zukünftig die Wachstumstreiber. Zugleich verschiebt sich die Wertschöpfung deutlich von fertigungsintensiven Aktivitäten hin zu einer höheren Materialintensität. Die Wertschöpfung durch die Fertigung reduziert sich und wird in die vorgelagerte Wertschöpfungskette verschoben“, sagt Prof. Dr. Stefan Pischinger, Vorsitzender der Geschäftsführung und Geschäftsführender Gesellschafter der FEV Group.

Insgesamt wird erwartet, dass in der Fertigung von Fahrzeugantrieben in Europa bis 2040 rund 160.000 Arbeitsplätze verloren gehen. Der Maschinenbau kann, nutzt er die Möglichkeiten des Wandels, sein Niveau von 55.000 Arbeitsplätzen im Bereich Pkw-Antriebe erhalten.

Investitionsbedarf in Antriebstechnologie und Infrastruktur

Um die zukünftigen Antriebe zu produzieren, wird mit einem jährlichen inflationsbereinigten Investitionsvolumen von rund 11,5 Mrd. Euro pro Jahr in Europa gerechnet. Damit entspricht der Investitionswert für das Jahr 2040 in etwa dem von 2019. Zusätzliche Chancen für die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus entstehen in den vorgelagerten Prozessen der Lieferkette, zum Beispiel bei der Verarbeitung von Rohstoffen für Batteriezellen und dem späteren Recycling. Auch der Ausbau der notwenigen Infrastruktur, dazu zählen Ladestationen und Wasserstoff-Lieferketten, bieten Geschäftspotenziale.

Beim Wandel der Mobilität ist die Politik gefragt

„Der erfolgreiche Zieleinlauf beim Antrieb im Wandel ist wahrlich kein Selbstläufer“, sagt Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer. „Der Transformationsprozess stellt die Unternehmen vor gewaltige Aufgaben. Öffentliche Mittel müssen am Anfang der Wertschöpfungskette investiert werden – in Forschung und Lehre, in berufliche Qualifizierung und somit auch in intelligente Produktionstechnologien und Produkte“, fordert Rauen.

Dabei darf der Wandel nicht starr auf eine Technologie gestützt werden. Vielmehr gilt es, technologieneutral jeweils die beste Alternative für die jeweilige Anwendung zu entwickeln und über die Automotive-Applikation hinaus zu denken.

Deutschland und Europa haben alle Voraussetzungen, führender Innovations- und Produktionsstandort zu bleiben. Die hohe Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ein von Nachhaltigkeit geprägtes Mindset und eine führende Position in einer intelligent vernetzten Produktion begründen die Zuversicht, dass die Mobilität der Zukunft hier produziert wird.

Kontakt:
VDMA e.V.
Lyoner Straße 18
60528 Frankfurt am Main
Tel.: +49 69 6603-0
kommunikation@vdma.org
www.vdma.org

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