Die Volkswagen AG hat die Volkswagen Autonomy GmbH (VWAT GmbH) gegründet. Das Unternehmen, das das autonome Fahren voranbringen soll, firmiert in München und Wolfsburg, eine Tochtergesellschaft sitzt im Silicon Valley (Kalifornien). Geplant ist außerdem, dass 2021 eine weitere Tochtergesellschaft in China dazukommt. Die VWAT soll laut Konzern ein Kompetenzzentrum für autonomes Fahren ab Level 4 werden und dem zentralen Know-how-Aufbau dienen. Zusätzlich soll dort ein selbstfahrendes System (SDS) zur Marktreife gebracht werden.
Die Leitung der Gesellschaft wird Alexander Hitzinger übernehmen. Hitzinger ist Senior Vice President für autonomes Fahren des VW-Konzerns und Markenvorstand für Technische Entwicklung bei Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN). VWN ist ist die Leitmarke für autonomes Fahren sowie für Mobility-as-a-Service (MaaS) und Transport-as-a-Service (TaaS) im Unternehmen.
Nach Vorstellungen des Konzerns werden Mobilitätslösungen für Personen und Waren im urbanen Raum der erste Anwendungsfall sein. Im Juli hatten VW und Ford ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet des autonomen Fahrens ausgeweitet. Diese beinhaltet eine Beteiligung an der auf Softwareplattformen für autonomes Fahren spezialisierte Firma ARGO AI. Jetzt wird eine enge Zusammenarbeit bei SDS geplant, um so ein SDS als Standardmodul für alle Konzernmarken zu etablieren.
Etablierung als globales Technologieunternehmen als Ziel
„Mit der Volkswagen Autonomy wollen wir ein globales Technologieunternehmen etablieren, in der wir Kompetenzen aus Automobil- und der Technologieindustrie bündeln, um agiles und kreatives Arbeiten in einer High-Performance Kultur mit Prozessorientierung und Skalierfähigkeit zu kombinieren“, sagt Hitzinger. Außerdem sollen die Synergien über alle Konzernmarken hinweg genutzt werden, um Kosten zu reduzieren. Mitte des kommenden Jahrzehnts wolle man dann mit der Kommerzialisierung des autonomen Fahrens in großem Maßstab beginnen.
Doch vorerst setzt man auf den gewerblichen Bereich. Volkswagen Nutzfahrzeuge will hierfür sogenannte „Special Purpose Vehicles“ (SPV), etwa Robo-Taxis und -Transporter, entwickeln und bauen.
In München und Wolfsburg sollen insgesamt etwa die Hälfte der Mitarbeiter der VWAT beschäftigt sein. Bayerns Landeshauptstadt wurde ausgewählt, weil dort bereits die Konzerngesellschaft Autonomous Intelligent Driving GmbH (AID) ihren Sitz hat, schreibt das Unternehmen. Der Standort soll gleichzeitig der europäische Hauptsitz von ARGO AI werden. Ein Standort in China soll vor allem deshalb hinzukommen, um dort die lokalen Anforderungen zu erfüllen.
Sicherheit ab Level 4 hat höchste Priorität
Vor allem das Thema Sicherheit ab Level 4 hat höchste Priorität. Im Durchschnitt verursacht ein menschlicher Fahrer alle 600 Millionen Kilometer einen tödlichen Unfall. Selbstfahrende Systeme sollen die Unfallzahlen reduzieren, wozu ein robustes System notwendig ist. (wag)
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