In der vernetzten Produktion müssen Vorprodukte für den Bau von Maschinen und Geräten exakt den vorgegebenen Anforderungen entsprechen. Ist dies nicht der Fall, drohen Produktionsausfälle, hohe Kosten sowie Qualitätsmängel. Das Kölner Start-up ubirch hat nun gemeinsam mit der RWTH Aachen und den Deutsche Telekom Labs in Berlin eine Blockchain-Lösung entwickelt, über die Unternehmen sicheren Zugriff auf die exakten Produktionsdaten von Bauteilen und Vorprodukten bekommen.
Zulieferer erfassen dafür die millimetergenauen Ausmaße oder das exakte Gewicht der von ihnen produzierten Bauteile. Diese Daten werden kryptographisch signiert in die Blockchain übertragen und stehen dort für das weiterverarbeitende Unternehmen zur Verfügung. „Bisher werden solche Informationen entweder gar nicht übertragen oder nicht so, dass man sich hundertprozentig darauf verlassen konnte“, erklrät Stephan Noller, Gründer von ubirch. Lägen dem Produzenten keine verlässlichen Daten vor, könne es sein, dass er seine Maschinen kurzfristig anpassen müsse. Dadurch verzögerten sich die exakt getakteten Produktionsabläufe.
Die weiterverarbeitenden Unternehmen haben in dem jetzt präsentierten Szenario Zugriff auf die Daten in der Blockchain. Sie können damit ihre Maschinen auf die unterschiedlichen Maße der Vorprodukte einstellen und über geschickte Kombination sogar eine höhere Fertigungsqualität erreichen – Stichwort: „Toleranz-Allokation“.
Daten werden kryptographisch signiert
Das Kölner Start-up ubirch hat eine Technologie entwickelt, um IoT-Daten (IoT – Internet of Things) vertrauenswürdig in der Blockchain abzulegen. Dafür werden die Daten schon im Sensor Millisekunden nach der Messung kryptographisch signiert. Dies schließt den Missbrauch während der Übertragung in die Blockchain aus. Für das Gemeinschaftsprojekt hat ubirch die Technologie zur Verschlüsselung der IoT-Daten entwickelt. Die RWTH Aachen bringt ihr Know-how rund um die vernetzte Produktion ein und die Telekom Labs steuern auf Basis von IOTA die Blockchain-Technologie bei. (ig)