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Tenable-Studie: 96 Prozent aller deutschen Unternehmen haben mindestens einen geschäftsschädigenden Cyberangriff erlitten

IT-Sicherheit
96 Prozent aller deutschen Unternehmen haben mindestens einen geschäftsschädigenden Cyberangriff erlitten

96 Prozent aller deutschen Unternehmen haben mindestens einen geschäftsschädigenden Cyberangriff erlitten
Hackerangriffe auf deutsche Unternehmen haben stark zugenommen. Bild: smolaw11/stock.adobe.com

Das Cyber Exposure-Unternehmen Tenable hat eine weltweite Branchenstudie veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass die überwiegende Mehrheit der deutschen Unternehmen (96 %) in den vergangenen 12 Monaten einen geschäftsschädigenden Cyberangriff erlitten hat, sowohl nach Angaben von Geschäfts- als auch von Sicherheitsverantwortlichen. Die Daten stammen aus „Der Aufstieg des geschäftsorientierten Security Executive“ (The Rise of the Business-Aligned Security Executive), einer Auftragsstudie unter mehr als 800 Führungskräften weltweit aus den Bereichen Wirtschaft und Cybersicherheit, darunter auch 103 Befragte in Deutschland, die von Forrester Consulting im Auftrag von Tenable durchgeführt wurde.

Vor dem Hintergrund der unablässigen Angriffe von Cyberkriminellen konnten 74 % der Befragten in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren einen drastischen Anstieg bei der Anzahl geschäftsschädigender Cyberangriffe feststellen, die zum Teil schwerwiegende Auswirkungen hatten: Unternehmen berichteten von Produktivitätsverlust (45 Prozent), Verlust von Kundendaten (37 Prozent) und Verlust durch Identitätsdiebstahl (36 %). Ungefähr 61 % der Sicherheitsverantwortlichen in Deutschland geben an, dass von diesen Angriffen auch operative Technologie (OT) betroffen war.

Wirtschaftsführer wollen ein klares Bild davon, wie gefährdet ihre Unternehmen sind und wie sich dieses Risiko im Rahmen der Planung und Umsetzung von Geschäftsstrategien verändert. Doch nur 3 von 10 Sicherheitsverantwortlichen in Deutschland geben an, dass sie die grundlegende Frage „Wie sicher bzw. gefährdet sind wir?“ mit einem hohen Maß an Zuversicht beantworten können – trotz der Häufigkeit von Cyberangriffen mit geschäftsschädigenden Auswirkungen.

Weniger als die Hälfte sehen Cyber-Bedrohungen als Geschäftsrisiko

Weltweit erklärten weniger als 50 Prozent der Befragten, dass sie Cybersecurity-Bedrohungen im Kontext eines spezifischen Geschäftsrisikos betrachten. Obwohl beispielsweise 95 % der Befragten Reaktionsstrategien auf die COVID-19-Pandemie erarbeitet hatten, gaben 75 % der Führungskräfte aus den Bereichen Business und Sicherheit zu, dass ihre Reaktionsstrategien nur „teilweise“ aufeinander abgestimmt waren.

Unternehmen, in denen Sicherheits- und Geschäftsverantwortliche an einem Strang ziehen, wenn es darum geht, Cybersecurity als strategisches Geschäftsrisiko zu messen und zu managen, liefern nachweisbare Ergebnisse.

Verglichen mit isoliert agierenden Fachkollegen ist es bei Business-orientierten Sicherheitsverantwortlichen:

  •  Achtmal wahrscheinlicher, dass sie in hohem Maße von ihrer Fähigkeit überzeugt sind, Rechenschaft über die Sicherheits- oder Risikolage ihres Unternehmens ablegen zu können.
  •  90 % sind sehr oder völlig zuversichtlich, nachweisen zu können, dass Cybersecurity-Investitionen positive Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung haben, verglichen mit lediglich 55 % ihrer isoliert agierenden Fachkollegen.
  •  85 % verfügen über Metriken, um den Cybersecurity-ROI und die Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung zu verfolgen, im Vergleich zu nur 25 % ihrer isoliert agierenden Fachkollegen.
  • In Unternehmen mit Business-orientierten Cybersecurity-Verantwortlichen ist es außerdem:
    • Dreimal wahrscheinlicher, dass Cybersecurity-Ziele mit geschäftlichen Prioritäten in Einklang stehen
    • Dreimal wahrscheinlicher, dass die Sicherheitsabteilung die gesamte Angriffsoberfläche des Unternehmens umfassend im Blick hat
    • Dreimal wahrscheinlicher, dass bei der Priorisierung von Behebungsmaßnahmen eine Kombination aus Asset-Kritikalität und Schwachstellendaten verwendet wird

Bewusstsein für „Cyber“ muss in Digitalisierung gestärkt werden

„In Zukunft wird es zwei Arten von Chief Information Security Officers (CISO) geben – diejenigen, die sich direkt mit dem Business abstimmen, und alle anderen. Die einzige Möglichkeit, im heutigen Zeitalter der rapide voranschreitenden Digitalisierung erfolgreich zu sein, besteht darin, ‚Cyber‘ in alle geschäftlichen Fragen, Entscheidungen und Investitionen einzubeziehen“, meint Renaud Deraison, Chief Technology Officer und Mitgründer von Tenable.

„Unserer Ansicht nach zeigt diese Studie, dass zukunftsorientierte Unternehmen eine Cybersecurity-Strategie als unerlässlich für Innovation betrachten und dass es zu transformativen Ergebnissen führen kann, wenn Sicherheits- und Geschäftsverantwortliche eng zusammenarbeiten“, so Deraison. (ag)

Hintergründe zur Umfrage:

  • Forrester Consulting führte eine Online-Umfrage bei 416 Sicherheitsverantwortlichen und 425 geschäftlichen Führungskräften sowie telefonische Interviews mit fünf Geschäfts- und Sicherheitsverantwortlichen durch, um Cybersecurity-Strategien und -Praktiken in mittelständischen bis großen Unternehmen in Australien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Japan, Mexiko, Saudi-Arabien und den USA zu untersuchen. Die Studie wurde im April 2020 durchgeführt.
  • „Geschäftsschädigend“ bezieht sich auf einen Cyberangriff oder Sicherheitsverstoß, der zu Folgendem geführt hat: Verlust von Kunden-, Mitarbeiter- oder anderen vertraulichen Daten, Unterbrechung des normalen Geschäftsbetriebs, Auszahlung von Lösegeld, finanzieller Verlust/Diebstahl und/oder Diebstahl von geistigem Eigentum.

Die vollständige Studie „Der Aufstieg des geschäftsorientierten Security Executive“ steht hier zum download bereit.


 

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