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Bosch übernimmt Atlatec – KIT-Ausgliederung bietet hochauflösende Digital-Karten für Fahrerassistenz und automatisiertes Fahren

Digital-Karten für autonomes Fahren
Bosch will Atlatec übernehmen

Bosch will Atlatec übernehmen
Bosch plant die Übernahme der Atlatec GmbH mit Sitz in Karlsruhe, Deutschland. Bild: Atlatec GmbH

Bosch erweitert seinen Bereich des automatisierten Fahrens und  stärkt mit einer Übernahme der Atlatec GmbH seine Marktposition. Das Unternehmen soll eigenständig weitergeführt Teil des Bosch Geschäftsbereichs Cross-Domain Computing Solutions werden. Entsprechende Verträge wurden jetzt unterzeichnet.

Atlatec zählt weltweit zu den innovativsten Anbietern von hochauflösenden Digital-Karten für Fahrerassistenz und automatisiertes Fahren. In Deutschland, Japan und den USA beschäftigt das 2014 aus dem Karlsruher Institut für Technologie hervorgegangene Unternehmen rund 25 Mitarbeiter. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden.

Atlatec: Digital-Karten für das automatisierte Fahren

Hochauflösende Digital-Karten sind wichtig für sichere und komfortable automatisierte Fahrfunktionen. Atlatec bietet alle für die Kartierung notwendigen Bausteine aus einer Hand: Das Portfolio umfasst neben der Datenaufzeichnung und -verarbeitung auch die Kartenerstellung selbst sowie die entsprechende Qualitätskontrolle.

Zusätzlich zu den Onboard-Sensoren mit zum Beispiel Radar-, Video- und Ultraschalltechnik sind Digital-Karten ein weiterer unverzichtbarer Sensor beim automatisierten Fahren. Sie enthalten Informationen zu Umgebung und Verkehrsgeschehen, die weit über die Erfassungsreichweite der Sensoren im Fahrzeug hinausgehen.

Atlatec hat für die Erstellung von Karten eine skalierbare Lösung mit eigener Sensorbox und dazugehöriger Software entwickelt.

KI wertet gesammelte Rohdaten aus

Die gesammelten Rohdaten werden auch mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet und um wichtige Informationen wie zum Beispiel Verkehrsschilder, Kurvenradien sowie bauliche Besonderheiten wie Straßenbahnschienen angereichert. Dabei lernen die Algorithmen kontinuierlich hinzu, so dass der Anteil der rein durch KI detektierten Straßen- und Umgebungsmerkmale beständig wächst. Mithilfe der Informationen aus der Karte kann ein selbstständig fahrendes Auto zum Beispiel rechtzeitig vor einer engen Kurve die Geschwindigkeit anpassen.

„Intelligente und agile Kartierungs-Lösung“
– Dr. Stephan Hönle, Bosch

„Mit seinem Technologiepaket zur Erstellung von hochauflösenden Karten ist die Atlatec GmbH eine ideale Ergänzung für Bosch. Ihr Konzept ergibt eine sehr intelligente und agile Kartierungs-Lösung, was sie von anderen Anbietern abhebt. So identifiziert und kartiert die eingesetzte KI etwa Straßenmerkmale wie Leitplanken und Fahrbahnmarkierungen mit höchster Genauigkeit und Konsistenz. Damit können wir unsere Fahrstrategie-Algorithmen noch präziser auslegen“, sagt Dr. Stephan Hönle, Bereichsleiter für automatisiertes Fahren im Bosch-Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions.

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Digital-Karten: Die gesammelten Rohdaten werden auch mit Hilfe von KI ausgewertet. Bild: Atlatec GmbH

Eine sinnvolle Ergänzung mit Atlatec ergibt sich auch mit der Bosch-Technologie der sogenannten Road Signature, die selbstfahrenden Autos mit Schwarmdaten eine präzise Eigenlokalisierung auf der Basis von Digital-Karten ermöglicht. Bosch arbeitet auf dem Gebiet des automatisierten Fahrens und der Kartenerstellung erfolgreich mit verschiedenen Partnern zusammen. Atlatec wird diese Partnerschaften ergänzen.

Über das Geschäftsfeld automatisiertes Fahren von Bosch

Für Bosch ist automatisiertes Fahren ein strategisches Geschäftsfeld. Das Unternehmen hat mit Fahrerassistenzsystemen und der dazugehörigen Sensorik früh den Grundstein für alle Stufen der Automatisierung gelegt.

Bosch und Volkswagen wollen teil- und hochautomatisiertes Fahren massentauglich machen

Parallel entwickelt Bosch auf der einen Seite Lösungen für Privatfahrzeuge mit dem Fokus auf Fahrerassistenz, teil- und bedingt automatisierte Systeme (SAE Level 1 bis 3), um Fahren komfortabler und sicherer zu machen.

Auf der anderen Seite arbeitet die Entwicklungsmannschaft auch an Lösungen für höhere Automatisierungsstufen mit Fokus auf Flottenfahrzeuge und neue Betreibermodelle. Insbesondere im Bereich der Logistik sieht das Unternehmen attraktive Anwendungsmöglichkeiten und großes Geschäftspotential für automatisierte Fahrsysteme nach SAE Level 4.

Daneben hat Bosch mit Automated Valet Parking bereits die erste serienreife automatisierte Fahrfunktion entwickelt, die komplett ohne Fahrer auskommt. (eve)

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