Unter der Leitfrage „Wie kann der Mobilfunkstandard 5G als Campus-Netz in der Fertigung von KMU eingesetzt werden, um Produktionskosten zu reduzieren?“ will die Hochschule Aalen gemeinsam mit Varta, Zeiss und weiteren Partnern durch einfach einsetzbare Vernetzungs- und Ortungstechnik eine flexible Produktion ermöglichen sowie die Intralogistik und Qualitätssicherung optimieren.
Das Projekt erhielt jetzt den Zuschlag durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und wird mit insgesamt vier Mio. Euro gefördert.
Kooperationsprojekt „5G++ FlexiCell“
Im Fokus des Projekts „5G++ FlexiCell“ stehen sogenannte Inselnetze, die autark und ohne eine Internetverbindung zu Mobilfunkanbietern funktionieren. Seit Anfang 2020 können Unternehmen örtlich an ihr Betriebsgelände gebundene, exklusive Spektrums-Lizenzen beantragen, um dort ein eigenes 5G-Netzwerk zu betreiben.
Weil der Aufbau eines flächendeckenden Netzes sich oft wenig lohnt, soll im Projekt der Einsatz kleiner, mobiler Funkzellen, den „Small-Cells“, erforscht werden, die es gleichzeitig ermöglichen, Gegenstände und Güter zu orten.
Weil für verschiedene Anwendungen aber auch verschiedene Kommunikations- und Ortungstechnologien eingesetzt werden, soll die „Small-Cell“ auch diese integrieren.
Ziel von „5G++ FlexiCell“: Inselnetze gewinnbringend einsetzen
Der Mensch soll als Nutzer der Technik im Mittelpunkt stehen, von einer Arbeitsentlastung profitieren und gleichzeitig den Überblick über die sich selbst konfigurierenden Systeme behalten.
„Wir möchten herausfinden, inwieweit solche Inselnetze für KMU gewinnbringend eingesetzt werden können und versuchen dabei möglichst viele Unternehmen der Region mit einzubinden“, sagt Prof. Dr. Stephan Ludwig, der seitens der Hochschule Aalen das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Doris Aschenbrenner leitet.
Prof. Aschenbrenner aus dem Bereich Maschinenbau und Robotik ergänzt: „Neue Technologien wie kollaborative Roboter ermöglichen eine ‚adaptive Produktion‘, in der sich eine Produktionslinie inklusive Messtechnik zur Prozesssteuerung und Qualitätsabsicherung nahezu selbstständig umkonfigurieren kann.“
Aschenbrenner betont: „Das Wichtigste ist, dass der Mensch immer noch den Überblick über das komplexe System behält und es steuern kann“. (eve)