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Industrie und Politik brauchen eine China-Strategie

Made in China 2025
Industrie und Politik brauchen eine China-Strategie

Industrie und Politik brauchen eine China-Strategie
Die Entwicklung des Marktes wir durch den aktuellen Umbau des Wirtschaftsmodells beeinflusst. Ziel der Regierung in Peking ist es, eigene chinesische Innovationen zu entwickeln und hochwertige Produkte auf den Markt zu bringen. Die Details dazu werden in der Strategie „Made in China 2025“ definiert. Bild: Supchina

Der Umbau der chinesischen Wirtschaft erfolgt durch eine staatlich gelenkte nationale Industriepolitik – China bleibt somit ein “politischer Markt“. Die Maschinenbauindustrie befürwortet daher, dass Politik und Industrie eine klare Strategie entwickeln, wie künftig mit dem wichtigen Partner China umgegangen werden soll. Der VDMA unterstützt die gemeinsam mit dem BDI erarbeiteten Lösungsansätze und Instrumente, die nun in dem Grundsatzpapier „Partner und systemischer Wettbewerber – Wie gehen wir mit Chinas staatlich gelenkter Volkswirtschaft um?“ veröffentlicht wurden.

China ist für den Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland seit Sommer 2018 wieder der wichtigste Exportmarkt und zweitwichtigster ausländischer Investitionsstandort. Das Interesse an diesem Markt ist ungebrochen und der VDMA rechnet in der näheren Zukunft mit einem weiteren Ausbau der Aktivitäten seiner Mitglieder vor Ort. Gerade die Modernisierungsbemühungen der chinesischen Industrie bieten kurzfristig gute Geschäftsmöglichkeiten. Doch wie sieht es mittel- und langfristig mit dem Chinageschäft aus?

Die Entwicklung des Marktes wir durch den aktuellen Umbau des Wirtschaftsmodells beeinflusst. Ziel der Regierung in Peking ist es, eigene chinesische Innovationen zu entwickeln und hochwertige Produkte auf den Markt zu bringen. Die Details dazu werden in der Strategie „Made in China 2025“ definiert. Unter den dort aufgeführten zehn Schlüsselindustrien befinden sich auch der Automobilbau, der Maschinenbau, die Luft– und Raumfahrtindustrie sowie der Spezialschiffbau.

Erklärtes Ziel der chinesischen Regierung ist es, ausländische Technologien vom Markt zu verdrängen und durch einheimische zu ersetzen. Dazu gehört auch, durch Firmenübernahmen in Europa und hier vor allem in Deutschland in den Besitz von hochwertigen Technologien zu gelangen.

 

Gleiche Marktzugangsrechte für ausländische Investoren

Der VDMA sieht chinesische Investitionen in den deutschen Maschinenbau positiv, da die Erfahrungen mit Investoren aus der Volksrepublik bislang überwiegend gut sind. Dennoch müssen die Investitionen aus China transparenter werden, insbesondere bei der Frage, ob hinter einer chinesischen Übernahme ein Privatinvestor steht oder der Staat. Zudem muss das Land ausländischen Investoren gleiche Marktzugangsrechte einräumen, wie sie in Europa gelten.

Ein weiteres Instrument zur Steuerung des Umbaus der chinesischen Wirtschaft ist die Marktregulierung auf Basis von IT und Big-Data in Form des sogenannten „Social Credit Systems“. Davon sind neben Privatpersonen alle Unternehmen – auch die ausländischen – betroffen. Die VDMA-Mitglieder in China müssen sich deshalb auf schnelle und tiefgreifende Veränderungen im Marktumfeld einstellen.

Positiv für den Maschinenbau ist, dass in den nächsten Jahren die chinesische Nachfrage nach Automatisierung und Digitalisierung steigen wird. Hier ist der deutsche Maschinenbau ein starker und bewährter Partner. Allerdings wird der technologische Vorsprung zu den besten chinesischen Wettbewerbern geringer und ist in einigen Fällen bereits verschwunden. Zunehmend sind die chinesischen Maschinenbaufirmen auf den internationalen Märkten aktiv und verschärfen damit den globalen Wettbewerb. So ist China bereits in Nordamerika und Asien wichtigster ausländischer Maschinenlieferant und baut diese Stellung weiter aus. (ig)

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