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Konsolidierungswelle im Markt für Autoersatzteile

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Konsolidierungswelle im Markt für Autoersatzteile

Konsolidierungswelle im Markt für Autoersatzteile
Die meisten Transaktionen sind strategische Investitionen, mit denen der Käufer seine Marktposition verbessern, neue Märkte erschließen oder Größenvorteile realisieren will. Bild: Roland Berger

Der europäische Markt für Autoersatzteile erlebt derzeit eine starke Konsolidierung. Sowohl die Zahl als auch das Volumen von Unternehmensübernahmen wachsen seit einigen Jahren deutlich. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Insolvenzen zu: Allein zwischen 2016 und 2017 stieg sie um neun Prozent. Diesen tiefgreifenden Strukturwandel der Branche analysieren Roland Berger und die HSH Nordbank in ihrer Studie „Survival of the fittest – M&A-Aktivitäten verschärfen den Verdrängungswettbewerb im Kfz-Teilegroßhandel„, in der sie auch strategische Optionen für die Teilegroßhändler darlegen.

„Der zunehmende Fahrzeugbestand in Europa sorgt für ein kontinuierliches Wachstum des Kfz-Aftermarkts um ein bis zwei Prozent pro Jahr“, erläutert Alexander Brenner, Partner von Roland Berger. Gleichzeitig aber verändere sich die Branche. Digitalisierung und neue Akteure krempelten den Markt mit innovativen Geschäftsmodellen um und führten zu einer starken Konsolidierung. Denn der europäische Markt sei noch stark fragmentiert. Die führenden drei Unternehmen hielten einen Marktanteil von nur 15 Prozent, in den USA hingegen läge dieser bei fast 50 Prozent.

Schon heute prägen die international agierenden Teilegroßhändler die Wettbewerbslandschaft. Diese Unternehmen mit mehr als einer Milliarde Euro Jahresumsatz wachsen stabil und können vor allem durch ihre Einkaufs- und Vertriebsvolumina die höchsten EBITDA-Margen realisieren. Bei den großen Akteuren liegt diese Rentabilitäts-Kennzahl bei vier bis fünf Prozent; kleinere Firmen mit weniger als 100 Millionen Euro Umsatz kommen hingegen nur auf zwei bis drei Prozent. Diese sind daher nach Überzeugung der Studienmacher vom verschärften Wettbewerb besonders bedroht.

Immer mehr „Mega-Deals“

Dementsprechend dynamisch verläuft das Übernahmespiel, wie die regen M&A-Aktivitäten zeigen, die seit einigen Jahren die Marktstruktur verändern. Seit 2005 gab es mindestens 65 Transaktionen in der Branche – 39 davon waren grenzüberschreitend. Dabei drängen auch immer mehr amerikanische und kanadische Großunternehmen auf den europäischen Markt; seit 2005 waren nordamerikanische Teilehändler an 20 Übernahmen beteiligt.

„In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Deals von fünf im Jahr 2014 auf 15 im Jahr 2017 deutlich zugenommen“, erläutert Jens Thiele, Leiter Handelskunden der HSH Nordbank. Es gebe immer mehr „Mega-Deals“, an denen die großen Player beteiligt seien. Häufig kauften sie kleinere Firmen, aber auch Übernahmen zwischen den Schwergewichten kämen vor.

Die meisten Transaktionen sind strategische Investitionen, mit denen der Käufer seine Marktposition verbessern, neue Märkte erschließen oder Größenvorteile realisieren will. Seit 2012 nimmt allerdings auch das Engagement von Private-Equity-Gesellschaften bei Akquisitionen und Beteiligungen zu. „Die Finanzinvestoren haben den Kfz-Aftermarket als gute Investitionsmöglichkeit entdeckt“, kommentiert Thiele. „Das liegt auch an den relativ günstigen Einstiegskonditionen.“

Zukunft aktiv gestalten

Doch auch für Übernahmekandidaten kann eine Fusion Vorteile bringen, erklärt Alexander Brenner: „Um Skaleneffekte zu realisieren und das Kerngeschäft profitabler zu machen, ist eine gewisse Größe sicherlich vorteilhaft. Im Teilegroßhandel lassen sich etwa im Einkauf bis zu 20 Prozent einsparen.“ Branchenunternehmen sollte daher die aktuellen Marktentwicklungen genau beobachten und diesen mit einer offenen Haltung begegnen. Denn nur so können Firmen ihre Zukunft aktiv gestalten und die Marktchancen optimal nutzen. (ig)

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