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Cyber Security Report von Deloitte: Politik und Wirtschaft schätzen Gefahrenlage rund um Cyber-Risiken hoch ein

Cyber Security Report
Politik und Wirtschaft schätzen Gefahrenlage rund um Cyber-Risiken hoch ein

Politik und Wirtschaft schätzen Gefahrenlage rund um Cyber-Risiken hoch ein
Deloitte hat den aktuellen Cyber Security Report veröffentlich.
Bild: sarayut_sy/stock. adobe.com

Cyber-Angriffe besitzen mittlerweile das Potenzial, neben wirtschaftlichen Schäden auch politische Spannungen hervorzurufen. Attacken häufen sich und werden komplexer. Politik und Wirtschaft schätzen die Gefahrenlage rund um Cyber-Risiken hoch ein, zeigt der aktuelle Cyber-Security-Report von Deloitte. Das Beratungs-Unternehmen hat dafür mehr als 400 Führungskräfte aus Unternehmen und mehr als 100 Abgeordnete zum Stand der Cyber-Sicherheit in Deutschland befragt.

Datenbetrug im Internet ist nach Ansicht der Entscheidungsträger das größte Cyber-Risiko für die Bevölkerung. Mit 77 Prozent ist hier ein neuer Höchstwert erreicht.

Computer-Viren und Schad-Software landen auf Platz zwei (76 Prozent). Die Befragten schätzen die Gefährdung dabei unterschiedlich ein: 79 Prozent der Wirtschafts-Vertreter sehen hier ein großes Risiko, bei den Politikern sind es 65 Prozent.

Sorge vor digitaler Wahlmanipulation wächst

Im Wahljahr 2021 steigt auch das Risiko digitaler Wahlmanipulation: Auch wegen der Corona-Pandemie verlagert sich der Wahlkampf teilweise ins Netz. Entsprechend groß ist die Sorge um die Manipulation der öffentlichen Meinung durch Fake News. Hier sehen 75 Prozent der Entscheidungsträger große Gefahren.

„Information, Meinungsbildung und gesellschaftliche Debatten verändern sich durch die Digitalisierung und damit auch die demokratische Kultur“, so Renate Köcher. Die Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, für das die Studie erstellt wurde, weiter: „Das bietet Chancen, bringt aber auch erhebliche Risiken mit sich, gerade auch für die Meinungsbildung vor Wahlen.“

Soziale Medien: Mehrheit sieht eher Chancen als Risiken

Nach wie vor zeigt sich eine positive Grundhaltung gegenüber sozialen Medien. Die meisten Führungskräfte aus mittleren und großen Unternehmen (58 Prozent) und die Mehrheit der Abgeordneten (60 Prozent) sehen darin eher Chancen als Risiken für die Unternehmen beziehungsweise für die Politiker.

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Die kritische Haltung gegenüber dem zunehmenden Einfluss sozialer Medien auf die politische Meinungsbildung dagegen wächst. Für 55 Prozent der Abgeordneten überwiegen in sozialen Medien eher die Risiken für die Demokratie (2019: 50 Prozent). 86 Prozent der Abgeordneten bewerten Filterblasen als eine sehr große Gefahr für die Demokratie.

Unternehmen werden noch relativ selten Opfer von Shitstorms

15 Prozent der Wirtschaftsführer berichten davon, dass ihre Unternehmen bereits Opfer eines Shitstorms geworden sind.

Dabei sind große Unternehmen mit 1.000 und mehr Mitarbeitern besonders häufig betroffen: 22 Prozent berichten von mindestens einem solchen Vorfall in der Vergangenheit. Trotzdem verfolgen nur 55 Prozent aller befragten Unternehmen systematisch, was in entsprechenden Medien über sie berichtet wird.

Unternehmen, die sozialen Medien eher als Risiko denn als Chance sehen, ist dies unterdurchschnittlich häufig der Fall (40 Prozent).

Abgeordnete sind wesentlich häufiger von Shitstorms betroffen als Unternehmen. So waren 49 Prozent der Abgeordneten bereits mindestens einmal einem Shitstorm ausgesetzt. 68 Prozent der Abgeordneten halten sich auf dem Laufenden, was in den sozialen Medien über ihre Partei geäußert wird.

Cyber-Resilienz braucht technologische Unabhängigkeit

Um die Wettbewerbs-Fähigkeit der deutschen Wirtschaft international zu stärken, müssen Unternehmen Schlüssel-Technologien fördern. Je enger die digitale Vernetzung, desto drängender wird die Frage nach der digitalen Souveränität des Standorts Deutschland.

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Das Thema treibt Wirtschaft und Politik um. Eine größere Unabhängigkeit soll im Bereich der Schlüssel-Technologien sichergestellt werden. Das sagen 82 Prozent der Wirtschafts-Führungskräfte (plus elf Prozent gegenüber 2019) und 93 Prozent (plus vier Prozent) der Abgeordneten.

Kooperation von Politik und Wirtschaft unzureichend

Erheblicher Nachholbedarf besteht nach wie vor bei der Zusammenarbeit zwischen staatlichen Stellen und Wirtschaft. Knapp 80 Prozent der Abgeordneten und der Wirtschaftsvertreter sind der Meinung, der Austausch sei nicht ausreichend.

Die Wirtschaft sieht ihre Bedürfnisse bei Cyber-Sicherheit durch die Politik nur ungenügend berücksichtigt: Das geben 68 Prozent an. Dagegen fühlen sich 58 Prozent der Politiker nur weniger gut oder gar nicht gut über die Bedürfnisse der Wirtschaft informiert.

Auskünfte zu Fragen der Cyber-Sicherheit erhalten die Abgeordneten aus ihrem eigenen Umfeld. Sie verlassen sich daher insbesondere auf Informationen von Behörden, vom wissenschaftlichen Dienst des Bundestages oder aus den Fraktionen.

Gefahrenquelle Homeoffice – Einfallstor für Cyber-Attacken

Die Corona-Pandemie ist mitverantwortlich dafür, dass Cyber-Sicherheit verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist. Die Verbreitung von Homeoffice und die starke Vernetzung erhöhen die Angriffsfläche für Cyber-Kriminelle.

Die hohe Anzahl der IT-Systeme im Homeoffice, ihrer Verbindung miteinander und dem Unternehmensnetz sowie mit der verstärkten Nutzung von Kollaborationstools sorgen für einen erhöhten Bedarf an wirksamem Schutz.

34 Prozent der Wirtschaftsführer geben an, die Cyber-Sicherheit habe durch die Corona-Krise in ihrem Unternehmen an Bedeutung gewonnen.

82 Prozent der Wirtschaftsvertreter und 52 Prozent der Abgeordneten berichten davon, dass spezielle IT-Sicherheits-Maßnahmen im Homeoffice getroffen wurden. Dazu gehören etwa Schulungen, die Installation spezieller Sicherheits-Software oder die Sperrung bestimmter Anwendungen für die Mitarbeiter.

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Das Risiko, das von Beschäftigten im Homeoffice ausgeht, wird insgesamt als eher gering eingeschätzt. 71 Prozent der Führungskräfte aus der Wirtschaft und 84 Prozent der Abgeordneten halten die Risiken für weniger groß oder sehen kein zusätzliches Risiko. Allerdings: 34 Prozent der Wirtschaftsführer und 22 Prozent der Abgeordneten haben Zweifel am Risikobewusstsein ihrer Mitarbeiter.

In Sachen Videokonferenz-Tools beurteilen 67 Prozent der Wirtschaftsführer und 59 Prozent der Abgeordneten das Risiko als weniger groß oder gar nicht groß. Bei 56 Prozent der Abgeordneten und bei 48 Prozent der Führungskräfte aus der Wirtschaft bestehen jedoch Vorbehalte gegenüber Videokonferenz-Tools aus den USA hinsichtlich des Datenschutzes und der Datensicherheit.

Die komplette Studie können Sie auf der Website von Deloitte herunterladen. (wag)

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