Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, besuchte jetzt auf Einladung der Allianz Wasserstoffmotor den Bosch-Standort in Stuttgart-Feuerbach.
Mit hochrangigen Vertretern der Zuliefererunternehmen Bosch, Eberspächer und Mahle tauschte er sich über die Vorteile der klimafreundlichen Antriebstechnologie sowie die hierfür nötigen politischen Rahmenbedingungen aus. Der Wasserstoffmotor wurde in Aktion gezeigt und die spezifischen Komponenten zum Anfassen präsentiert.
„Sowohl die Brennstoffzelle als auch der Wasserstoffmotor haben Potenzial in schweren Nutzfahrzeugen und können damit einen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele leisten. Darauf weist auch eine vergleichende Studie der e-mobil BW vom Juli 2021 hin. Mir war es wichtig, mich über die Potenziale der Technologie und ihre Anwendungsfelder vor Ort zu informieren“, sagte Kretschmann während seines Besuchs.
Drei Voraussetzungen für den Erfolg des Wasserstoffmotors
Drei Voraussetzungen sind für den Erfolg der Antriebstechnologie nötig: grüner Wasserstoff in ausreichender Menge, der zeitnahe Aufbau einer Wasserstoff-Tankinfrastruktur sowie eine schnelle Industrialisierung in Deutschland und Europa. Hier müsse die Politik bei der Umsetzung unterstützen und für verlässliche Rahmenbedingungen sorgen, so die Unternehmensvertreter.
„Klimaneutralität in der Transport- und Logistikbranche schaffen wir nur mit den passenden Antriebslösungen für jede Anwendung. Neben der Elektrifizierung mit Batterie und Brennstoffzelle hat auch der Wasserstoffmotor seine Stärken. Speziell in anspruchsvollen Umgebungen zeichnet er sich durch besondere Robustheit aus. Gleichzeitig können wir mit dem Wasserstoffmotor Lieferkettenrisiken und Rohstoffabhängigkeiten minimieren“, betonte Dr.-Ing. Stefan Hartung, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung, bei dem Treffen.
Den Schwerlastverkehr schneller klimaneutral machen
Der Einsatz von Wasserstoff im Motor bedeutet auch, den Schwerlastverkehr schneller klimaneutral zu machen. „Das Know-how für Motoren ist bereits vorhanden und liefert die Grundlage: Mit einigen moderaten Anpassungen können bewährte Komponenten weiterverwendet und vorhandene Produktionsanlagen weiterhin effizient genutzt werden. Damit wird ein zeitnaher Markteintritt realisierbar“, sagte Michael Frick, Vorsitzender der Mahle-Geschäftsführung (ad interim).
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„Beim Betrieb mit grünem Wasserstoff entspricht diese Technologie einem klimaneutralen Antrieb. Gleichzeitig werden minimale Emissionen durch bewährte Abgasreinigungstechnologie auf ein sehr niedriges Niveau gesenkt, sodass über die gesamte Lebensdauer kein relevanter Einfluss auf die Luftqualität entsteht. Wir setzen uns daher dafür ein, dass der Wasserstoffmotor in Europa für CO2 als ‚Zero Emission Vehicle‘ klassifiziert wird“, ergänzte Volker Cwielong, Chief Executive Officer von Purem by Eberspächer.
Diese Einstufung im Rahmen der EU-Gesetzgebung ist wichtig, um die Antriebstechnologie den batterie- oder brennstoffzellenbasierten Elektrofahrzeugen gleichzustellen.
Wichtiger Baustein auf dem Weg zur CO2-neutralen Mobilität
Grüner Wasserstoff ist eine Voraussetzung für klimaneutrale Mobilität. Eingesetzt in einem entsprechend angepassten Motor und kombiniert mit moderner Abgasnachbehandlung bietet dieser alle Vorteile der bewährten und robusten Antriebstechnologie – bei kaum noch messbarem Einfluss auf die Luftqualität. Besondere Stärken zeigt der Wasserstoffmotor bei Anwendungen mit hohem Lastprofil wie beispielsweise im Schwerlastverkehr oder bei Baumaschinen.
Die Allianz sieht den Wasserstoffmotor daher als komplementären, wichtigen Baustein auf dem Weg zur CO2-neutralen Mobilität im Transport- und Logistikbereich. Wasserstoff als Energieträger lässt sich gut speichern und transportieren. Er kann daher in wind- oder sonnenreichen Regionen weltweit in großen Mengen regenerativ erzeugt und exportiert werden.
Etwa 50 Fahrzeughersteller und Zulieferer sowie Forschungsinstitutionen engagieren sich vor diesem Hintergrund in der im Januar 2022 gegründeten Allianz Wasserstoffmotor. (bec)