Der Düsseldorfer Technologiekonzern Rheinmetall hat den fünften Auftrag zur Lieferung von Brennstoffzellenkomponenten erhalten, diesmal von einem europäischen Kunden aus dem industriellen Bereich. Die Gesamtauftragssumme für diesen Einzelauftrag für Kathoden- und Absperrventile für industrielle Anwendungen liegt im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
Einschließlich dieses Auftrags hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge mittlerweile einen Gesamtauftragswert für Kathodenklappen fast im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich erzielt.
Der Auftrag zeige das große Marktpotenzial von Wasserstoffkomponenten und gleichzeitig auch die Kompetenz von Rheinmetall, in enger Zusammenarbeit mit Anwendern zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln, heißt es aus dem Unternehmen.
Er unterstreiche, dass das Unternehmen die Transformation von Otto- und Dieselmotoren hin zu alternativen Antriebsformen in unterschiedlichen Anwendungsbereichen erfolgreich mitgestalte.
Klappensysteme und Absperrventile für Brennstoffzellenmodule
Beauftragt sind Klappensysteme mit integrierter Lagerelektronik und einem großen Bohrungsdurchmesser ( 55 mm), die als Bypass- und hochdichtende Absperrventile für Brennstoffzellen zum Einsatz kommen. Durch ihr spezielles Design erfüllen die Komponenten die hohen Dichtheitsanforderungen für Brennstoffzellenmodule mit einer Ausgangsleistung von 300 kW im industriellen Bereich.
Basierend auf den bereits ausgelieferten und erfolgreich verifizierten Mustern der Klappensysteme, werden ab dem Jahr 2024 die Produktionslinien am Standort Berlin für höhere Serienvolumina angepasst. Rheinmetall liefert die Serienteile direkt an den Kunden. Die Lieferung von Ersatzteilen erfolgt bedarfsbezogen.
30.000 h Lebensdauer sind geplant
Die bestellten Klappensysteme regeln die Frisch- und Abluftmassenströme und isolieren auf der Kathodenseite die Brennstoffzellen-Stacks an den Ein- und Auslasspunkten von der Umgebung.
Betriebszeiten von bis zu 12.000 h werden erreicht und sollen mit einer in der Entwicklung befindlichen neuen Generation auf mindestens 30.000 h Lebensdauer gesteigert werden – für Nutzfahrzeuge, Off-road-Anwendungen im Bereich Zug und Marine sowie stationäre Anwendungen.
Im Rahmen der nationalen deutschen Wasserstoffinitiative ist die Rheinmetall AG industrieller Partner des neuen Innovations- und Technologiezentrums Wasserstofftechnologie in Duisburg.
In seiner Division Sensors and Actuators entwickelt das Unternehmen Lösungen, um die Industrie mit Wasserstoffprodukten zu unterstützen und einen effizienten und zuverlässigen Einsatz von Brennstoffzellen zu ermöglichen. (jk)