Der Nationale Wasserstoffrat (NWR) hat ein neues Papier veröffentlicht, das die Forschungs- und Entwicklungsbedarfe für den Wasserstoffeinsatz in der Stahlindustrie aufzeigt und konkrete Handlungsempfehlungen gibt. Zentral sind dabei unter anderem der flexible H2-Einsatz in den Direktreduktionsanlagen sowie Material-Fragen.
Der NWR besteht aus derzeit 25 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Das von der Bundesregierung berufene Beratungsgremium handelt unabhängig und überparteilich.
Wasserstoff als klimaneutrale Alternative
Die Stahlindustrie stehe vor der großen Herausforderung, fossile Eingangsstoffe und Energieträger auf klimaneutrale Alternativen umzustellen, heißt es weiter. Der Einsatz von Wasserstoff werde dabei eine wichtige Rolle einnehmen, etwa in Form von wasserstoffreichen Gasen im Hochofenprozess sowie in der wasserstoffbasierten Direktreduktion des Eisenerzes.
Diese Transformation der Stahlindustrie, die damit verbundenen Investitionen, aber auch die Bedarfe im Bereich F&E seien jedoch von bisher nicht gekannter Größenordnung und bedürften einer zeitnahen und stringenten Umsetzung, welche nicht von einzelnen Akteuren zu bewerkstelligen sein werden, betont das Gremium in einer Mitteilung. Der F&E-Bedarf liege dabei in der
- Modifikation bestehender Hochofenprozesse,
- der Weiterentwicklung der Direktreduktionsanlagen für einen flexiblen Wasserstoffbetrieb
- sowie in nachgelagerten Produktionsschritten und Material-Fragen.
Konkrete Handlungsempfehlungen
Diese Punkte sollen durch eine digitale Modellierung speziell der Reduktionsprozesse und der integrierten Betriebsführung unterstützt werden. Eine besondere Rolle nehmen dabei die Kreislaufwirtschaft und die großtechnische Umsetzung von Direktreduktionsverfahren ein.
Auf Basis der aufgeführten konkreten Forschungs- und Entwicklungsbedarfe hat der Wasserstoffrat Handlungsempfehlungen sowie zu klärende Fragestellungen abgeleitet, um den stufenförmigen Markthochlauf abzubilden. (jk)
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