Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC hat im Umfeld des internationalen Frauentags (8. März) eine Studie veröffentlicht. Eine Erkenntnis daraus: Deutschland kommt bei der Förderung von Frauen im Arbeitsmarkt nicht voran, während andere Länder aufholen.
Laut des „Women in Work Index“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) rutscht Deutschland auf Rang 21 von 33 OECD-Ländern ab. Immerhin steigt der Anteil von weiblichen Führungskräften auf 22,5 Prozent. Dem „Women in Work Index 2020“ nach fällt Deutschland um drei Plätze zurück und liegt nur noch auf Rang 21 von 33 OECD-Ländern.
Mit einem Indexwert von 62,8 Punkten kann sich Deutschland gegenüber dem Vorjahr (62,6 Punkte) nur marginal verbessern.
Skandinavische Länder nach wie vor top aufgestellt
Spitzenreiter ist zum siebten Mal in Folge Island mit 79,3 Punkten, vor Schweden (77,7 Punkte) und Slowenien (74,6 Punkte). Ebenfalls unter den Top 10 und damit weit vor Deutschland stehen Neuseeland, Luxemburg, Norwegen, Dänemark, Polen, Finnland und Belgien. Grundlage des „Women in Work Index 2020“ sind Zahlen aus 2018.
Gender Pay Gap stagniert bei 21 Prozent
In Deutschland ist der Studie nach der Einkommensunterschied (Gender Pay Gap) zwischen Männern und Frauen besonders ausgeprägt. Deutschland gelingt es nicht, diese Lohnschere zu verkleinern.
„Beim geschlechtsspezifischen Lohngefälle kommen wir in Deutschland seit 20 Jahren nicht vom Fleck – während andere europäische Länder an uns vorbeiziehen.“
Frauenanteil in Führungspositionen steigt auf 22,5 Prozent
Bei der Vertretung von Frauen in Vorstand, Aufsichtsrat und anderen Führungspositionen konnte sich Deutschland hingegen leicht verbessern: Frauen besetzten 2018 immerhin 22,5 Prozent der deutschen Chefsessel, ein Plus von knapp zwei Prozentpunkten.
Aber auch bei der Frauenquote ist der Abstand zu den Spitzenreitern in der OECD riesig: In Island sind Frauen auch dank einer gesetzlichen Quote mit 45,2 Prozent in den Chefetagen präsent. In Frankreich liegt der Anteil von Frauen in Führungspositionen bei 41,2 Prozent.
Nur 30 Prozent Frauen arbeiten im Technologie-Sektor
Insbesondere im Technologie-Sektor sind Frauen noch deutlich unterrepräsentiert: So stellen in den G7-Ländern Frauen nur 30 Prozent der Belegschaft in der Technologie-Industrie.
Im „Women in Technology Index“, den PwC in der diesjährigen Studie erstmals erstellt hat, schneidet Kanada am besten ab, vor Frankreich und den USA. Deutschland liegt immerhin auf Rang vier vor Großbritannien, Italien und Japan.
Künstliche Intelligenz kann Treiber für Arbeitsplätze sein
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass durch Künstliche Intelligenz und neue Technologien wie Robotik, Drohnen und autonomes Fahren einerseits Arbeitsplätze für Frauen wegfallen könnten, aber auch neue Jobs entstehen werden.
Im Gesundheitswesen und im sozialen Bereich, dem größten Arbeitgeber für Frauen in der OECD, werden künftig mehr Frauen arbeiten. In anderen Bereichen, etwa im Handel, könnte die Zahl der weiblichen Beschäftigten in Folge der Einführung neuer Technologien dagegen abnehmen.
„Unternehmen und Politik stehen gemeinsam in der Verantwortung, dafür zu sorgen, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, sich auf den technologischen Wandel vorzubereiten“, sagt Raspels.
Um für Chancengleichheit zu sorgen, brauche es ein breites Angebot an Aus- und Weiterbildung für digitale Fähigkeiten und in den MINT-Fächern, Unterstützung bei der beruflichen Neuorientierung sowie die Chance, zentrale Soft Skills wie Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten zu stärken.
„Unter den richtigen Rahmenbedingungen können alle Beschäftigten, Frauen wie Männer, von der Automatisierung und neuen Technologien profitieren“, so das Fazit Raspels. (ag)
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