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Finanzierung im Mittelstand: Diese Alternativen haben kleine und mittelständische Unternehmen

KMUs
Finanzierung im Mittelstand: Diese Alternativen gibt es für KMUs

Finanzierung im Mittelstand: Diese Alternativen gibt es für KMUs
Für kleine und mittlere Unternehmen gibt es viele Möglichkeiten der Finanzierung. Bild: v.poth / stock.adobe.com

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) stellen 99 Prozent der deutschen Wirtschaft. Dringend notwendige Investitionen mit klassischen Methoden zu finanzieren, fällt diesen allerdings immer schwerer. Eine restriktive Bankenregulierung und die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank drohen die Digitale Transformation auszubremsen. Dirk Oliver Haller, Gründer und Geschäftsführer der DFT Deutsche Finetrading AG, rät daher Mittelständlern, sich nach passenden Alternativen umzusehen.

 

Das Schlagwort Industrie 4.0 ist zwar nach wie vor in aller Munde – die Anstrengungen, die Digitale Transformation flächendeckend und konjukturfördernd anzukurbeln, gehen aber gefühlt auf verschiedenen Ebenen kontinuierlich zurück. KMUs melden eine zunehmende Zurückhaltung der Banken, wenn es um Investitionskredite geht. Dabei erfordert gerade ein holistischer und langfristig ausgerichteter Digitalisierungsansatz erhebliche finanzielle Anstrengungen.

Ziehen sich die Hausbanken aber zurück, wird der Wirtschaftsmotor Mittelstand ausgebremst und verliert im globalen Wettbewerb wichtige Marktanteile. Mario Ohoven, Präsident des BVMW, sieht zwar immer noch Banken und Sparkassen im Fokus der Mittelstandsfinanzierung, fordert aber auch eine intensivere Hinwendung zu alternativen Finanzierungsmöglichkeiten. Weiterhin kritisiert die AG Mittelstand eine unnötig restriktive Interpretation der Basel IV-Vorgaben, die gerade kleine und regionale Banken und Sparkassen als primäre Partner von KMUs benachteiligen.

Banken nicht mehr Ansprechpartner Nummer 1

Mittelständler sind es gewohnt, proaktiv zu handeln und nach pragmatischen Alternativen zu suchen anstatt sich zurückzulehnen und auf die Politik zu warten. Dementsprechend möchte ich ein paar alternative Finanzierungsformen vorstellen – und auch für die einzelfallabhängige Kombination dieser Methoden werben:

Factoring/Finetrading
Factoring setzt erst direkt nach der Erstellung einer Rechnung an, Finetrading schon wesentlich früher. Beide Finanzierungsformen ermöglichen es KMUs, Waren und Investitionen über einen Partner flexibel zu finanzieren, ohne die eigene Liquidität zu beeinträchtigen. Betriebe profitieren von Skonto-Einräumungen, die aufgrund der unmittelbar erfolgenden Rechnungsbegleichung durch den Finanzierungspartner möglich werden. Die schnelle Verfügbarkeit lässt die Nutzung von günstigen Gelegenheiten zu, während Bankkredite oftmals eine wesentlich längere Prüfungsphase erfordern.

Leasing
Leasing erfreut sich bereits seit geraumer Zeit einer konstanten Beliebtheit – und weitet sich immer weiter aus. Als atypischer Mietvertrag eröffnet ein Leasingabkommen im Vergleich mit einem klassischen Darlehen gewisse Steuer- und/oder Bilanzvorteile.

Crowdlending/Crowdinvesting
Im Gegensatz zum Leasing handelt es sich bei Crowdlending/Crowdinvesting um Finanzierungsformen, die erst durch das Internet ihre volle Schlagkraft ausspielen können. Im Grunde handelt es sich um die Aufteilung einer vergleichsweise hohen Investitionssumme in eine Vielzahl von Genussrechten, stillen Beteiligungen oder partiarischen Darlehen, die über das Web als Mikrokredite bei Kleinanlegern eingesammelt werden. Diese Anlageform lockt mit vergleichsweise hohen Renditeaussichten. Es besteht aber auch die Gefahr, dass der Mikroinvestor seinen Einsatz komplett verliert. Dieses Risiko verteilt sich aber in der Regel auf sehr viele Schultern und reduziert so den individuellen Verlust. Seit 2015 schützt das Kleinanlegergesetz Crowdinvestoren. Crowdlending kommt für Unternehmen in der Form des Peer-to-Business-Lendings infrage. Hier leihen einzelne Privatpersonen Betrieben unterschiedlich hohe Summen – oder stellen auch direkt alleine den benötigten Gesamtbetrag zur Verfügung. Gerade technologiefokussierte Unternehmen und/oder Start-ups nutzen webbasierte Finanzierungsalternativen.

Schuldscheindarlehen
Wer sich nicht am organisierten Kapitalmarkt nach einer Finanzierung umsehen will, findet vielleicht in dieser Finanzierungsvariante die für das eigene Unternehmen passende Möglichkeit, anstehende Investitionen zu tätigen und sich für die Herausforderungen der Digitalen Transformation fit zu machen.

Konsortialdarlehen
Geht es um sehr große Investitionsvolumina, die ein einzelnes Kreditinstitut nicht stemmen kann oder will, bietet sich der Konsortialkredit an, der das Risiko auf mehrere (mindestens zwei) Banken oder Sparkassen aufteilt. Diese bilden dann eine GbR und treten als Außenkonsortium gegenüber dem Kreditnehmer auf. Ob und in welcher Zusammensetzung ein Bankkonsortium für diesen Zweck gegründet wird, hängt sehr von der Kredithöhe und der gewünschten Laufzeit ab.

Fazit: Alternative Finanzierungsarten können sich lohnen

Von der Zusage bzw. Ablehnung eines klassischen Bankkredits sollten Mittelständler nicht ihre Zukunftsfähigkeit abhängig machen. Mittlerweile gibt es zunehmend interessante Alternativen, die einzeln oder in individuell passender Kombination dafür sorgen, dass KMUs auch weiterhin ihre wichtige wirtschaftliche und gesellschaftliche Rolle wahrnehmen können. (wag)


Dirk Oliver Haller DFT Deutsche Finetrading AG
Dirk Oliver Haller ist Geschäftsführer der DFT Deutsche Finetrading AG. Bild: DFT.

 

 

Der Autor Dirk Oliver Haller ist Gründer und Geschäftsführer der DFT Deutsche Finetrading AG, die er 2010 gegründet hat. Die DFT bietet seinen Kunden flexible Finanzierungslösungen an.

 

 

 

 

 

 


Kontakt zur DFT Deutsche Finetrading AG

DFT Deutsche Finetrading AG
Am Kanal 2-4
49549 Ladbergen
Tel.: +49 5485 8300 90
E-Mail: info@dft-ag.de
Website: www.dft-ag.de

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