Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler arbeitet weiter an seiner Umstrukturierung. Im September 2020 hatte der Konzern angekündigt, das Werk der Sparte Automotive Technologies in Luckenwalde (Brandenburg) verkaufen und teilweise verlagern zu wollen. In den vergangenen 15 Monate hatten Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite intensiv miteinander verhandelt, konnten sich jedoch nicht einigen. Der Standort Luckenwalde wird daher bis Juli 2023 schrittweise geschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung von Schaeffler.
Das Produkt- und Komponenten-Portfolio in Luckenwalde befinde sich am Ende seines Lebenszyklus, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Die Aktivitäten sollen schrittweise an andere Standorte verlagert werden. Schaeffler wolle auch unmittelbar mit den Verhandlungen zum Interessenausgleich beginnen. Nur so könne gewährleistet werden, dass die Mitarbeiter so schnell wie möglich Klarheit über die Situation erlangen.
Schaefflers Automotive-Vorstand Matthias Zink bedauert Schließung
In den vergangenen 15 Monaten habe es intensive Gespräche mit den lokalen Arbeitnehmer-Vertretern gegeben, sagt Matthias Zink. „Obwohl sich beide Seiten redlich bemüht haben, konnte am Ende keine gemeinsame Lösung gefunden werden, was wir sehr bedauern“, so der Vorstand Automotive Technologies der Schaeffler AG.
Die Automobil-Branche befindet sich weltweit im Umbruch. Fast jeder große Autobauer setzt künftig auf Elektroantriebe. Die Transformation trifft auch die Sparte Automotive Technologies bei Schaeffler. Das herausfordernde globale Marktumfeld mache die strukturellen Anpassungen und eine Konsolidierung der Standorte zwingend erforderlich.
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Die geplante Schließung in Luckenwalde ist ein Teil eines Maßnahmenkatalogs, der im September 2020 vereinbart wurde. Von den Maßnahmen betroffen sind im Wesentlichen zwölf deutsche Standorte des Unternehmens. Für elf Standorte habe Schaeffler mit der Arbeitnehmerseite „in konstruktiven Gesprächen“ auch Lösungen ausarbeiten können. Dabei handelt es sich um Vereinbarungen zum Kapazitätsabbau und zur Konsolidierung.
Schaefflers Personal-Vorständin und Arbeitsdirektorin Corinne Schittenhelm sagt, dass „die Schließung des Standorts Luckenwalde ist für alle Beteiligten schmerzhaft“ sei. Jetzt müsse es darum gehen, „in zügig angesetzten Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern für Luckenwalde eine möglichst sozialverträgliche Lösung zu erzielen“, so Schittenhelm. (wag)