Startseite » Wasserstoff »

Wasserstoff: Duisport errichtet umfassende H2-Infrastruktur

Duisburger Hafen errichtet umfassende Wasserstoff-Infrastruktur
Energiewende auf der Kohleinsel

Energiewende auf der Kohleinsel
Bereits im kommenden Sommer soll auf einer ehemaligen Kohleinsel das Duisburg Gateway Terminal (DGT) eröffnet werden. Bild: Duisport

Die Duisburg-Ruhrorter Häfen mit ihren mehr als 20 Hafenbecken gelten zusammen als der weltweit größte Binnenhafen. Wo in der Vergangenheit der Umschlag von Kohle, Mineralöl, Eisen und Schüttgut die bedeutendste Rolle spielte, entwickelt sich heute einer der wichtigsten Standorte für Wasserstoff in Deutschland. Denn für die Transformation der Industrie an Rhein und Ruhr werden große Mengen an erneuerbaren Energien benötigt.

Bereits im kommenden Sommer soll auf einer ehemaligen Kohleinsel das Duisburg Gateway Terminal (DGT) eröffnet werden, das größte Containerterminal eines europäischen Binnenhafens. Gemeinsam mit Partnern wie das Chemie-Logistikunternehmen Bertschi AG aus der Schweiz investiert die Duisburger Hafen AG, kurz Duisport, dafür 125 Millionen Euro. Miteigentümer des neuen Terminals sind neben Duisport der Terminalbetreiber PSA Singapore, die niederländische Reederei HTS und das Logistikunternehmen Hupac.

Erste Lager für Tankcontainer mit grünen Energieträgern

Bis Ende 2025 soll hier auch ein Gefahrgut-Terminal entstehen. Bis zu 900 Tankcontainer mit Wasserstoff, Ammoniak, Methanol und anderen Chemikalien können dort zwischengelagert werden. Grüner Wasserstoff oder Ammoniak sollen künftig in den Chemie- und Stahlwerken der Region (wie dem ThyssenKrupp-Stahlwerk Schwelgern in Duisburg-Marxloh) sowie auf Binnenschiffen Öl, Kohle und Erdgas ersetzen. Und natürlich auch das Containerterminal selbst, in Verbindung mit einer Solaranlage, mit CO₂-frei produzierten Strom versorgen.

Baustelle des Duisburg Gateway Terminal
Die Bauarbeiten auf der ehemaligen Kohleinsel schreiten voran. Bild: Axel Hahne

Ferner plant Duisport gemeinsam mit der Lhyfe GmbH, einem Pionier der regenerativen Wasserstofferzeugung aus Köln, den Bau einer großen Elektrolyseanlage im Duisburger Hafen. Dazu wurde bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Im besten Fall könnte der Elektrolyseur ab Mitte 2025 die Duisburger Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft (DVV), die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) und das Duisburg Gateway Terminal (DGT) mit Wasserstoff für die lokale Nutzung versorgen.

520-MW-Elektrolyseanlage im Duisburger Norden

Parallel dazu baut das Unternehmen Iqony, Tochterunternehmen des Essener Kraftwerkbetreibers Steag, im Norden Duisburgs, unmittelbar neben dem Steinkohlekraftwerk Duisburg-Walsum, die großangelegte Elektrolyseanlage HydrOxy Hub Walsum. Dieses Projekt, dessen erste Phase im Jahr 2027 anlaufen soll, soll zunächst eine Kapazität von 157 MW haben, wobei eine Erweiterung auf eine maximale Kapazität von 520 MW geplant ist.

Das Iqony-Projekt hat beträchtliche Unterstützung erhalten, unter anderem vom EU-Innovationsfonds, der innovative Projekte fördert, die Alternativen zur Nutzung fossiler Brennstoffe und zur Erzeugung von grünem Wasserstoff aufzeigen. Iqony erwartet, dass der HydrOxy Hub in den ersten zehn Betriebsjahren rund 1,3 Millionen Tonnen CO₂ einsparen wird.

Muster für andere Regionen

Im Projekt HydrOxy Hub geht es jedoch nicht nur um die Produktion von Wasserstoff. Geplant ist auch, die bei der Elektrolyse entstehende Abwärme zu nutzen und in ein Fernwärmenetz einzuspeisen. Dieser Ansatz spiegelt den wachsenden Trend im Energiesektor wider, ganzheitliche und nachhaltige Lösungen zu finden, die die Effizienz maximieren und die Umweltauswirkungen minimieren.

Diese Entwicklungen in Duisburg sind ein Mikrokosmos für den größeren Wandel hin zu erneuerbaren Energien und Nachhaltigkeit in Deutschland und Europa. Mit fortschreitender Entwicklung könnten diese Projekte als wichtige Modelle für andere Städte und Regionen dienen, die sich von fossilen Brennstoffen abwenden und eine grünere Zukunft anstreben. (ah)

Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de