Die Euroimmun AG stellt Antikörper-Nachweissysteme zur Unterstützung der Diagnostik von Covid-19 zur Verfügung. So können Personen identifiziert werden, die bereits Kontakt mit dem Virus hatten. Dies ist nötig um herauszufinden, welche Menschen die Infektion bereits durchgemacht haben und daher höchstwahrscheinlich immun gegen eine erneute Infektion mit SARS-CoV-2 sind. Unterstützt wird die Euroimmun AG von der Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie und Zelltechnik EMB. Die Partner wollen die Produktion der neuen serologischen Testsysteme für den Massenmarkt skalieren und so flächendeckend einsetzen.
Zahlreiche Akteure arbeiten derzeit daran, die aktuelle Corona-Pandemie einzudämmen und so die Normalität wiederherzustellen. Hierbei sind Testverfahren eine wichtige Voraussetzung: Wer hatte schon länger zurückliegenden Kontakt mit dem Virus? Wer hat die Infektion bereits durchgemacht? Wer ist nach der Infektion vermutlich immun gegenüber SARS-CoV-2?
Die Euroimmun AG stellt jetzt CE-gekennzeichnete Antikörper-Nachweissysteme zur Unterstützung der Diagnostik von Covid-19 zur Verfügung. Mit ihrer Hilfe lassen sich Antikörper gegen Sars-CoV-2 im Blut nachweisen. Die Systeme müssen jetzt schnell in möglichst großer Stückzahl hergestellt werden.
Die Fraunhofer-Einrichtung EMB stellt dabei der Euroimmun AG ihre labortechnische Infrastruktur und ihr Know-how zur Verfügung. Sie stellt benötigte Antigen in großer Menge her, das für die Testsysteme einen wesentlichen Ausgangsstoff ist.
Herstellung eines Antigens aufwendig und zeitintensiv
„Da der Herstellungsprozess des verwendeten Antigens sehr aufwendig und zeitintensiv ist, sind wir der Fraunhofer EMB sehr dankbar für die wertvolle Zusammenarbeit“, sagt Wolfgang Schlumberger, Vorstandsvorsitzender der Euroimmun AG. Die Fraunhofer EMB unterstütze das Unternehmen maßgeblich dabei, sein Ziel zu erreichen: Der weltweiten Nachfrage des Nachweis-Verfahrens gerecht zu werden.
„Experten von Fraunhofer wirken bei der Bekämpfung der SARS-CoV-2-Pandemie an vorderster Front mit – und unterstützen Wirtschaft und Gesellschaft bei der Bewältigung direkter Auswirkungen und späterer Folgen“, sagt der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Reimund Neugebauer. „Ich bin zuversichtlich, dass diese neue Kooperation und die daraus resultierenden großflächig einsetzbaren Testsysteme einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie leisten werden.“
Fraunhofer EMB entwickelt und verwertet zellbasierte Technologien
Eines der beiden großen Themenfelder der Fraunhofer EMB ist die Entwicklung und Verwertung zellbasierter Technologien. Schwerpunkt: die industrielle Vermehrung von adhärent – also auf Oberflächen – wachsenden Zellkulturen außerhalb des Körpers.
„Außerhalb des Körpers wachsende Zellkulturen stellen eine wichtige Rohstoffquelle dar und sind ein bedeutendes Tool für die Medizin“, sagt Charli Kruse, Einrichtungsleiter der Fraunhofer EMB. „In ihnen können hochwertige Biomoleküle kontrolliert, standardisiert und nach eigenen Vorgaben in großen Mengen produziert werden.“
Dabei kämen den Mitarbeitern am Fraunhofer EMB die vielen Jahre Erfahrung beim Arbeiten mit diesem Tool zugute. In der Vergangenheit wurden damit verschiedene neue Entwicklungen auf den Weg gebracht.
„Aus diesem Grund können sie schnell und qualifiziert die Euroimmun AG in dieser Fragestellung unterstützen. Für die bessere Nutzung dieser Rohstoffquelle müssen aber künftig noch viel mehr dazugehörige Verfahren automatisiert werden“, sagt Kruse. (wag)
Kontakt zu Euroimmun AG und Fraunhofer Institut
Euroimmun Medizinische Labordiagnostika AG
Seekamp 31
23560 Lübeck
Tel.: +49 451 5855 0
E-Mail: info@euroimmun.de
Website: www.euroimmun.de
Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
Hansastraße 27 c
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Tel.: +49 89 1205 0
E-Mail: info@zv.fraunhofer.de
Website: www.fraunhofer.de