Am Produktionsstandort für Leistungselektronik im tschechischen Klášterec eröffnet ZF nach knapp eineinhalb Jahren Umbauzeit seine erste Null-Emissions-Fabrik. Der Standort der Division Electrified Powertrain Technology gilt als Blaupause für weltweit alle ZF-Werke und soll das Unternehmen dabei unterstützen, bis 2040 über alle Wertschöpfungsketten hinweg klimaneutral zu sein.
Dabei setzt der Technologiekonzern auf nachhaltig erzeugte Energie an allen Standorten, auf eine steigende Energieeffizienz der Prozesse, auf die Elektrifizierung eines wesentlichen Teils seiner Produkte und auf den Einsatz recycelter Materialien.
Eine der besonderen Herausforderungen besteht laut ZF darin, bestehende Werke überall auf der Welt so umzurüsten, dass sie fortan mit klimaneutraler Energie betrieben werden. „Die nachhaltige Transformation am Standort Klášterec ist wegweisend für unser gesamtes Produktionsnetzwerk und hilft uns, die Treibhausgasemissionen maßgeblich zu reduzieren“, sagt Stephan von Schuckmann, Mitglied des ZF-Vorstands.
Werk versorgt sich selbst mit Energie
Ein elementarer Ansatzpunkt sei die Versorgung des Werks mit selbst produziertem Strom. Diesen erzeugen insgesamt rund 3400 Solarmodule auf den Dächern sowie auf einer Grünfläche neben dem Hallenkomplex. Damit soll das Werk rund 20 Prozent seines jährlichen Strombedarfs abdecken. Der zugekaufte Strom stamme ausnahmslos aus regenerativen Quellen – hauptsächlich aus Wind- und Wasserkraft.
„Klášterec ist unser Benchmark“, betont Dhanashree Kad, in der ZF-Division Electrified Powertrain Technology verantwortlich für Nachhaltigkeit. Schon im Jahr 2025, bereits fünf Jahre früher als zunächst geplant, werde ZF über Lieferverträge mit Anbietern regenerativer Energien den Bedarf all seiner Standorte vollständig über Grünstrom abdecken. Auch die Heizungsanlage des tschechischen E-Mobility-Werkes komme ohne fossile Energieträger aus.
Elektronik-Komponenten für internationale Pkw-Hersteller
Wärmepumpen ersetzen die bisherige Gasheizung und verringern die ursprünglichen Heizkosten dadurch um 50 Prozent. In den Wintermonaten nutzt das Werk Klášterec die natürliche Umgebungskälte zur Klimatisierung der Werksanlagen. Diverse Maßnahmen zur verbesserten Wärmeisolierung sowie zur Wärmerückgewinnung runden dieses lokale Klimakonzept von ZF ab.
Bereits seit 1992 ist ZF mit einem Standort in Klášterec vertreten. Knapp 700 Mitarbeiter produzieren in dem tschechischen Werk rund hundert Kilometer nordwestlich von Prag Leistungselektronik-Komponenten. Sie werden in ZF-Werken in Deutschland und Serbien in Elektromotoren verbaut. Zu den Kunden zählen nach Unternehmensangaben internationale Pkw-Hersteller. (ah)
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