Der Automobilzulieferer ZF hat von verschiedenen Fahrzeugbauern aus den Vereinigten Staaten mehrere Großaufträge für sein 8-Gang-Automatgetriebe PowerLine erhalten. Einer der Fahrzeughersteller hat den Friedrichshafenern sogar den größten Einzelauftrag im Nutzfahrzeug-Segment in der Unternehmensgeschichte beschert. Im Jahr 2023 soll die Getriebe-Produktion in Gray Court, South Carolina, starten. Dafür baut ZF das dortige Getriebewerk für etwa 150 Mio. Euro aus und schafft 500 neue Arbeitsplätze.
Nach mehreren gewonnenen Großaufträgen im Pkw-Segment – unter anderem von Fiat Chrysler – erschließt ZF mit einer Variante seines 8-Gang-Automatgetriebes neue Kundenkreise. Mit PowerLine könne man die „Erfolgsgeschichte dieses Produktes nun auch im Nutzfahrzeugsegment fortschreiben“, sagt Wilhelm Rehm, der im ZF-Vorstand unter anderem für den Bereich Nutzfahrzeugtechnik verantwortlich ist.
In den Märkten Europa und China vertreibt ZF seine Nutzfahrzeug-Getriebe bereits erfolgreich. Mit den Großaufträgen aus den USA erschließen sich die Friedrichshafener jetzt den wichtigen nordamerikanischen Markt. „Aufträge wie diese tragen mit dazu bei, jene Erlöse zu erwirtschaften, die wir für Investitionen in weitere Zukunftstechnologien und den Wandel unseres Unternehmens brauchen“, so Rehm.
Das 8-Gang-Automatgetriebe PowerLine setzt ZF in mittelschweren Lkw bis 26 Tonnen Gewicht, Bussen und den in den USA besonders beliebten Pick-ups ein. Künftig sei es außerdem auch eine Elektrifizierung des Getriebes als Mild- oder Plug-in-Hybrid möglich.
PowerLine: niedrigerer Kraftstoffverbrauch, schnellere Schaltzeiten
Das aktuelle PowerLine könne mit seiner technischen Konzeption den Kraftstoffverbrauch um bis zu zehn Prozent senken, schreibt ZF in einer Pressemitteilung. Außerdem seien, verglichen mit automatisierten Getrieben, 30% schnellere Schaltzeiten möglich.
ZF hat im Oktober des vergangenen Jahres in Friedrichshafen mit der Produktion von PowerLine begonnen. In Friedrichshafen sitzt auch die ZF-Division Nutzfahrzeugtechnik, die das Getriebe entwickelt hat. Um ab 2023 die zusätzlichen Volumina für die Kunden in Nordamerika fertigen zu können, setzt ZF auf sein Getriebewerks in Gray Court, South Carolina. In diesen Standort werden daher mehr als 150 Mio. Euro investiert und 500 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Derzeit arbeiten im 2012 eröffneten Werk rund 2.200 Mitarbeiter. (wag)
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