Sabina Jeschke, seit 1. Juni 2021 bei Deloitte und ehemaliges Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn, übernimmt den Vorstandsvorsitz des KI Parks in Berlin. Bei KI Park handelt es sich um einen Startup-Accelerator und Innovation Hub, der Innovationen und Start-ups in den Zukunftsfeldern der Künstlichen Intelligenz fördert. Die neue Vorstandsvorsitzende Jeschke gilt als Technik- und Digitalisierungs-Expertin und bearbeitet bei Deloitte die Themen KI, Quantum Computing und Digitale Transfomation.
Ziel des KI Parks ist die Förderung von konkreten KI-Anwendungen sowie die Erarbeitung ethischer und regulatorischer Rahmenbedingungen in Deutschland und Europa. Der KI Park e.V. geht mit zwölf Gründungsmitgliedern an den Start: Volkswagen, Schaeffler, VDE, Celonis, FAU, Humboldt-Innovation und Science & Startups, German Entrepreneurship, GAULY, Diamant Software sowie Deloitte und Investa.
Sabina Jeschke, die jetzt den Vorstandsvorsitz des Vereins übernimmt, war im Juni von der Deutschen Bahn zu Deloitte gewechselt. Deloitte-CEO Volker Krug hatte zum Wechsel Jeschkes gesagt, dass man sich bei seinem Unternehmen über den Zugang einer „so anerkannten und herausragenden Persönlichkeit wie Sabina Jeschke“ freue. Mit Jeschke stärke Deloitte seine Kompetenz in den Zukunftsthemen der Wirtschaft. Für Kunden bedeute dies einen Mehrwert bei der digitalen Transformation.
Sabina Jeschke über ihren Wechsel: „Noch einmal durchstarten“
„Für mich beginnt ein ganz neues Kapitel meines Berufslebens, in dem ich mich auf die Entwicklung und den Einsatz visionärer, disruptiver Zukunftstechnologien mit starken Partnern und Netzwerken konzentrieren werde“, sagte Jeschke mit Blick auf ihren Jobwechsel zu Deloitte.
Sie betonte aber auch, dass sie die vergangenen Jahre bei der Bahn nicht missen möchte. Es sei allerdings der richtige Zeitpunkt gewesen, „noch einmal durchzustarten und mein gesammeltes Wissen aus Forschung, Lehre und Management zu kombinieren, weiterzuentwickeln und in verschiedenen Branchen anzuwenden.“ Dafür biete Deloitte das optimale Umfeld.
Bei der Bahn war Jeschke für Digitalisierung und Technik zuständig
Bei der Deutschen Bahn verantwortete Sabina Jeschke als Vorständin den Bereich „Digitalisierung und Technik“ sowie die Schwere Fahrzeuginstandhaltung und die Digital Ventures der DB.
Zahlreiche Initiativen mit Schwerpunkt auf Künstliche Intelligenz, Data Analytics, verteilte Systeme, High Performance Computing/Quantum Computing, Robotik, Automatisierungstechnik und Mensch-Maschine-Interaktion gingen auf ihr Konto, schreibt Deloitte in einer Pressemitteilung.
Die KI-Expertin unterstützte 2017 den Aufbau des Think Tanks „Starke künstliche Intelligenz“ bei Volvo Cars in Göteborg. Sie engagiert sich außerdem im Bereich Start-ups und Entrepreneurship, aktuell unter anderem mit Schwerpunkt auf KI im schwedischen Jämtland. Im Juni 2020 wurde sie zum Mitglied des Vorstands der deutsch-schwedischen Handelskammer gewählt.
Jeschke studierte Physik, Mathematik und Informatik an der TU Berlin. Nach Abschluss ihres Studiums und der Promotion sowie Forschungsaufenthalten am AMES Research Center der NASA in Kalifornien und am Georgia Tech in Atlanta wurde sie 2005 als Junior-Professorin für Neue Medien an die TU Berlin berufen.
2007 trat sie eine Voll-Professur am Institut für IT-Service-Technologien in der Elektrotechnik der Uni Stuttgart an. 2009 erfolgte die Berufung an die RWTH Aachen zur Professorin und Direktorin des Cybernetics Lab an der Fakultät für Maschinenwesen.
Sie hält weiterhin Honorarprofessuren an der RWTH Aachen University sowie an der Technischen Universität Berlin mit dem Fokus auf Digitaltechnologien, Digitaler Transformation und Entrepreneurship. (wag)