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Biotechnologie – Hoffnungsträger in Zeiten des Lockdowns?

Coronakrise
Biotechnologie – Hoffnungsträger in Zeiten des Lockdowns?

Biotechnologie – Hoffnungsträger in Zeiten des Lockdowns?
Mehrere biotechnologische Unternehmen forschen derzeit an einem Corona-Impfstoff. Die Branche ist ein Hoffnungsträger im Lockdown.
Bild: dusanpetkovic1/ stock.adobe.com

Einer Prognose des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens „Global Market Insights Inc.“ zufolge wird der weltweite Biotechnologie-Markt von 417 Milliarden US-Dollar im Jahr 2018 auf 729 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 wachsen. Die öffentliche Aufmerksamkeit ist aktuell auf deutsche Biotech-Unternehmen gerichtet. Mehreren davon traut man den Durchbruch bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Corona-Virus zu. In Zeiten von Covid-19 mangelt es also nicht an Projekten und Forschungsvorhaben. Doch auch diese Branche kämpft gegen den Fachkräftemangel.

Der Autor Stefan Blöchl ist Senior Sales Partner bei Progressive

Jahrelang hatte die Branche in der breiten Öffentlichkeit mit Vorbehalten zu kämpfen. Unter anderem ging es in der öffentlichen Diskussion um die ethische Vertretbarkeit von Produkten wie dem Unkraut-Vernichtungsmittel Glyphosat von Monsanto.

Doch Biotechnologie ist so viel mehr als nur Genforschung. Der Begriff umfasst alle Verfahren, bei dem durch Einsatz von Organismen, Zellen oder Zellbestandteilen lebensnotwendige Produkte wie Medikamente und Diagnostika hergestellt werden.

Das tendenziell negative Image scheint sich in den vergangenen Wochen – angesichts der Lage rund um Covid-19 – zum Positiven gewandelt zu haben. Bis vor kurzem tauchten Unternehmen wie BioNTech & Co. weder in der öffentlichen Diskussion auf, noch waren sie in Wirtschaftsmedien namentlich vertreten.

Jahrelang hat Deutschland diesen Wachstumsmarkt und dessen Trends verschlafen. Die USA hat in vielen Bereichen bis zu 20 Jahre Forschungs-Vorsprung und gilt nach wie vor als weltweiter Spitzenreiter der Biotech-Branche.

CureVac, BioNTech & Co. – Deutsche Unternehmen holen auf

Es ist ein globaler Wettlauf um einen Coronavirus-Impfstoff im Gange. Die Biotech-Unternehmen in Deutschland kooperieren mit Experten und Konzernen weltweit auf der Suche nach Corona-Medikamenten und Impfstoffen.

Mitarbeiter zur Verstärkung von Forschungs- und Entwicklungsteams, die die Covid-19-Pandemie bekämpfen, werden händeringend gesucht. Zu den bekanntesten deutschen Unternehmen gehört BioNTech aus Mainz. Als erstes Unternehmen in Deutschland darf es seinen Wirkstoff im Rahmen einer klinischen Phase-I-Studie für einen Corona-Impfstoff an gesunden Freiwilligen testen.

Und es ist noch weitaus mehr Aufwind zu erwarten. Dank der medialen Aufmerksamkeit der letzten Wochen wird nun endlich die große Bedeutung der Branche erkannt.

Damit steigt die Hoffnung, dass künftig auch die nötigen Investitionen getätigt werden. Denn die Entwicklung eines Wirkstoffs in der Arzneimittel-Forschung kann acht bis zehn Jahre dauern und kann teuer werden. Bis zum marktreifen Produkt werden meist mehrere hundert Millionen Euro – oft auch zu Milliardenbeträge – investiert.

Diese Zahlen lassen erahnen, welche Leistungen aktuell bei der Impfstoff-Forschung vollbracht werden – innerhalb nur weniger Monate konnte bereits die erste Testphase gestartet werden.

Kein Impfstoff ohne Spezialisten mit dem nötigen Know-How

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die gesamte Wirtschaft sind zu diesem Zeitpunkt noch schwer abzuschätzen. Einzelne Unternehmen stehen – je nach Branche – vor besonders großen Herausforderungen, anderen scheint die aktuelle Situation Aufwind zu geben.

Der Arbeitsmarkt für Fachkräfte im Bereich Biotechnologie entwickelte sich im ersten Quartal 2020 äußerst gut. Intensive Forschungs-Zyklen und zahlreiche Compliance-Anforderungen verlangen hochspezialisierte Fachkräfte mit fundierten Kenntnissen und Erfahrungen.

Die Erwartungen an einen potenziellen Mitarbeiter seitens der Unternehmen sind sehr hoch, was die Rekrutierung oftmals schwierig macht. Passende Kandidaten durch Quereinstiege und Umschulungen aus anderen Bereichen anzuwerben, ist hier nahezu unmöglich.

Als Unternehmen sollte daher die richtige Strategie verfolgt werden, um angemessen auf die enormen Potenziale dieses Marktes reagieren zu können.

Mögliche Zukunftsszenarien und Implikationen für den Markt

Die derzeitige Lage stellt Gesellschaft und Unternehmen vor große Herausforderungen. Agilität und Flexibilität sind von enormer Wichtigkeit.

Der Biotech-Branche ist der Umstieg zu Remote Work gelungen. Für Mitarbeiter, die vor Ort arbeiten müssen, gelten höchste Sicherheitsvorkehrungen. Das führte dazu, dass die Branche keine größeren Einbußen bei Effizienz und Innovationskraft in Kauf nehmen musste.

Der Biotech-Bereich der Life-Science-Industrie hatte in den vergangenen Jahren in weiten Teilen der Gesellschaft und der Politik mit einem Image-Problem zu kämpfen. Doch infolge von Corona wächst das Bewusstsein dafür, dass forschende und finanziell starke Pharmafirmen in Zeiten wie diesen ein Segen sind.

Experten sind überzeugt, dass der Branche eine rosige Zukunft bevorsteht. Ein weiteres Wachstum des Marktes bedeutet, dass neue Stellen geschaffen werden müssen. Angesichts der Herausforderungen des Fachkräftemangels sollten Biotech-Unternehmen daher umso mehr auf effizientes Recruiting und attraktive Positionierung als Arbeitgeber achten.

Der Autor

Stefan Blöchl von Progressive.Stefan Blöchl ist als Senior Sales Partner bei der global agierenden Personalvermittlung Progressive, einem Geschäftszweig von SThree, tätig. Er beschäftigt sich seit mehr als sieben Jahren mit den Entwicklungen in der Biotechnologie Branche. Mit seinen Teams unterstützt er DACH-weit Partner und Kunden in diesem Bereich und kennt deren komplexen Herausforderungen. Er steht ihnen beratend zur Seite, um qualifizierte Fach- und Führungskräfte und Unternehmen zusammenzubringen.

Kontakt zu Progressive

Progressive, ein Geschäftszweig der SThree GmbH
Goetheplatz 5-11
60313 Frankfurt am Main
Website: www.progressiverecruitment.com

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