Martina Merz wird drei weitere Jahre den Vorstandsvorsitz bei der Thyssenkrupp AG übernehmen. Die Vertragslaufzeit beginnt am 1. April. Das teilte das Unternehmen jetzt mit. Merz wurde zum 1. Oktober 2019 zur Vorstandsvorsitzenden bestellt und hätte nach 12 Monaten wieder den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen sollen. Mit der offiziellen Übernahme des Vorstandsvorsitz scheidet Merz nun aus dem Aufsichtsrat aus.
Gleichzeitig wird Finanzvorstand Johannes Dietsch auf eigenen Wunsch sein Mandat im Vorstand zum 31. März niederlegen.
Seine Nachfolge wird Klaus Keysberg antreten, der bereits seit dem 1. Oktober 2019 Mitglied des Vorstands ist. Der promovierte Diplom-Kaufmann wird zusätzlich weiterhin für die Werkstoff-Geschäfte verantwortlich zeichnen. Den Anlagenbau (Plant Technology) wird künftig Martina Merz verantworten.
Aufsichtsratsvorsitzender Russwurm: „Beste denkbare Lösung“
„Für das Unternehmen ist das die beste denkbare Lösung“, kommentiert der Aufsichtsratsvorsitzende Siegfried Russwurm die dauerhafte Lösung mit Merz an der Spitze. Ihr Ansatz sei richtig und ihre Konsequenz habe Wirkung gezeigt. „Die Veränderungen im Unternehmen sind deutlich erkennbar“, so Russwurm.
„Den Veränderungsprozess bei thyssenkrupp haben wir gemeinsam angefangen“, gibt sich Merz bescheiden. Jetzt wolle sie gemeinsam mit allen Beteiligten diesen Weg weitergehen. Und verspricht: „Gemeinsam werden wir das Unternehmen wieder erfolgreich machen.“
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Dietsch: Entscheidende Mitwirkung beim Elevator-Verkauf
Der Aufsichtsratsvorsitzende Russwurm dankte außerdem dem scheidenden Finanzvorstand Dietsch für seine Arbeit.
„Nach der Absage der Teilung und des Joint Ventures im Stahlbereich hat er mit all seiner Erfahrung dazu beigetragen, das Unternehmen umzusteuern. Vor allem am erfolgreichen Verkaufsprozess des Aufzuggeschäfts hat er entscheidend mitgewirkt“, lobt Russwurm und fügt an, dass er großes Verständnis dafür habe, dass Dietsch seine Aufgabe im Unternehmen damit beenden möchte.
Thyssenkrupp baut 3.000 Stellen ab – in den nächsten sechs Jahren
„Ich bin in erster Linie zu Thyssenkrupp gekommen, um die Teilung des Unternehmens zu begleiten“, begründet Dietsch seine Entscheidung. „Dies hat sich aus unterschiedlichen Gründen nicht realisiert. Gleichwohl ist mit dem Verkauf des Aufzuggeschäfts ein wesentlicher Teil meiner Aufgabe erfolgreich abgeschlossen und eine interne nahtlose Nachfolge sichergestellt.“ Für ihn sei jetzt ein guter Zeitpunkt gewesen, sein Mandat niederzulegen.
Keysberg geht seine Rolle mit viel Optimismus an
Der neue Chef des Finanzressorts Keysberg sieht schwierige Rahmenbedingungen für seine neue Aufgabe, geht aber „die neue Doppelrolle mit viel Optimismus an“. Keysberg war bereits in der Vergangenheit in verschiedenen Bereichen des Unternehmens Chief Financial Officer (CFO). Außerdem kenne er aufgrund seiner operativen Tätigkeit in den vergangenen Jahren das Stahl- und Material-Geschäft gut.
Mit diesen Veränderungen besteht der Vorstand der Thyssenkrupp AG aus nur noch drei Mitgliedern. Neben Merz als Vorstandsvorsitzende und Keysberg als Finanzvorstand bleibt Oliver Burkhard unverändert Personalvorstand und Arbeitsdirektor. (wag)
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Thyssenkrupp AG
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